In Deutschland gibt es 16 Textilforschungsinstitute, darunter das ITM in Dresden, das stfi in Chemnitz und das titv Thüringen Vogtland. Sachsen mit seiner langen Textiltradition gehört bis heute zu den Bundesländern, die auf Stoff setzen. Wer hätte das gedacht: Textilien befinden sich nicht nur im Kleiderschrank, sondern auch in Flugzeugen, Autos, Schiffen oder in der Raumfahrt. Längst hat sich die Textilindustrie zur Hightech-Branche entwickelt. Textile Gewebe finden heute Anwendung im ressourcenschonenden Bauen (textile Fassaden/Rollos), in der Medizin (Wundversorgung mit antibakteriellen Funktionen), in der Mobilität von morgen, im Leichtbau und bei smarten Textilien.
1. Mit welchen Berufen können Jugendliche in diese Branche einsteigen?
Die sächsische Textilindustrie meldet aktuell Ausbildungsplätze für:
Textil- und Modenäher/in: Sie stellen insbesondere kleinere Serien, Muster oder Prototypen textiler Erzeugnisse her, z. B. Bekleidung, Heimtextilien, Rucksäcke, technische Textilien. Sie fertigen aber auch textile Erzeugnisse mit modellbezogenen Besonderheiten.
Technische/r Konfektionär/in: Sie stellen aus Kunststoffbahnen, beschichteten oder Naturgeweben z. B. Autoplanen, Markisen oder Gerüstverkleidungen her.
Textillaborant/in: Sie stellen in der Prozessüberwachung sicher, dass nur einwandfreie Werk- und Arbeitsstoffe verarbeitet werden und tragen dazu bei, dass die gesetzlichen und betrieblichen Qualitätsrichtlinien eingehalten werden.
Produktionsmechaniker/in Textil: Sie sorgen bei der Herstellung von Garnen, gewebten Stoffen oder Verbundstoffen für einwandfrei funktionierende Produktionsanlagen und wirtschaftliche Arbeitsabläufe.
Maschinen- und Anlagenführer/in Textiltechnik: Sie arbeiten an Maschinen und Anlagen zur Herstellung von Stoffen, Geweben, Garnen oder technischen Textilien.
Produktveredler/in Textil: Sie arbeiten in den Bereichen Färberei, Druckerei, Beschichtung und Textilausrüstung. Sie richten verschiedene, meist computergesteuerte Maschinen und Anlagen ein.
2. Welche Skills sollten junge Menschen dafür mitbringen?
Geschickte Hände, ein gutes Auge für Muster und Ästhetik sowie Spaß an Technik und die Liebe zu Textilien, sind das eine. Es gehören aber auch ein hohes Maß an Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein und Interesse an chemischen und physikalischen Zusammenhängen, dazu. Grundsätzlich gilt: Wer eine kreative Ader, ein Gespür für Mode und Design hat oder auch technisch interessiert ist, der wird in diesen Berufen seinen Platz finden.
3. Was verdienen Auszubildende?
Im ersten Lehrjahr werden je nach Beruf und Region zwischen ca. 700 und ca. 1.000 Euro gezahlt, im letzten Ausbildungsjahr kann die Vergütung auf bis zu 1.153 Euro steigen.
Unterstützung gibt es hier:
Die Beraterinnen und Berater der Jugendberufsagentur Chemnitz helfen tagtäglich bei beruflichen Entscheidungen, denn der Informationsbedarf von Schülern und ihren Eltern ist groß.
Alle Infos unter: www.hausderjugend-chemnitz.de
Hintergrundinformationen
Im Februar waren in Chemnitz insgesamt 840 Bewerberinnen und Bewerber auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz registriert. Zugleich wurden durch die Unternehmen und Bildungseinrichtungen 1.272 Berufsausbildungsstellen gemeldet.