Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit im Mai

Zitat:

„Von April auf Mai ist erstmals in diesem Jahr die Arbeitslosigkeit gesunken. Dieser Rückgang ist vergleichsweise gering, da der Chemnitzer Arbeitsmarkt weniger von saisonalen Faktoren abhängig, als die umliegenden Landkreise. Dennoch gibt es positive Entwicklungen: Beispielsweise haben in den vergangenen Wochen rund 450 Frauen und Männer eine neue Arbeit gefunden und konnten sich aus der Arbeitslosigkeit abmelden. Das freut mich für jeden Einzelnen von ihnen. Das belegt, dass die Unternehmen trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten weiter neues Personal einstellen – nicht zuletzt aus demografischen Gründen. Das Thema Fachkräftesicherung ist und bleibt das Schwerpunktthema in unserer Region. Hier leisten Unternehmen, Kammern, Verbände, Jobcenter und Arbeitsagentur einen großen Beitrag. Trotzdem ist jeder Mensch selbst gefordert seine Kenntnisse aktuell zu halten und auszubauen. Lebenslanges Lernen gewinnt besonders im Kontext der Automatisierung und Digitalisierung immer weiter an Bedeutung. Genau dafür gibt es unsere Berufsberaterinnen und Berater für Erwachsene. Sie beraten bei der beruflichen Aus- und Weiterbildung, informieren zu passenden Qualifizierungsangeboten und können sogar Lehrgangskosten bezahlen. Das ist einer unserer Beiträge für die Menschen und Unternehmen in unserer Heimat“, sagte Katrin Heinze, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Chemnitz.

Arbeitslosigkeit: 11.456 Chemnitzerinnen und Chemnitzer sind arbeitslos

Aktuell sind in der kreisfreien Stadt Chemnitz 11.146 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 78 Menschen weniger als im Vormonat (minus 0,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind 948 Menschen mehr in der Arbeitsagentur und im Jobcenter als arbeitslos registriert (plus 9,3 Prozent).

Das Jobcenter Chemnitz betreut aktuell 8.294 arbeitslose Frauen und Männer (74,4 Prozent) und die Chemnitzer Agentur für Arbeit unterstützte im Mai insgesamt 2.852 arbeitslose Menschen (25,6 Prozent). Im Jobcenter ist die Arbeitslosigkeit im Monatsverlauf um 13 (plus 0,2 Prozent) gestiegen und in der Arbeitsagentur um 91 (minus 3,1 Prozent) gesunken. Im Vor- jahresvergleich sind in beiden Rechtskreisen mehr Arbeitslose gemeldet (Jobcenter: plus 415 oder plus 5,3 Prozent; Arbeitsagenturen: plus 533 oder plus 23 Prozent).

Die Arbeitslosenquote lag im Mai 2024 bei 8,8 Prozent. Im Vergleich Vormonat nahm sie um 0,2 Prozentpunkte ab und im Vorjahresvergleich ist sie um 0,6 Prozentpunkte angestiegen.

Arbeitsstellen: 2.400 freie Arbeitsstellen – die meisten sind Normalarbeitsverhältnisse

Im Mai meldeten Chemnitzer Unternehmen dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur und des Jobcenters insgesamt 484 neue Arbeitsstellen. Das sind 22 weniger als im April (minus 3,1 Prozent) und 29 weniger als vor einem Jahr (minus 5,7 Prozent).
Damit sind in der Stadt Chemnitz insgesamt 2.436 freie Stellen gemeldet, vierzig mehr als im April (plus 1,7 Prozent) und 336 weniger als im Mai 2023 (minus 12,1 Prozent). Auffällig ist, dass die meisten aller freien Stellen unbefristet (92 Prozent) und in Vollzeit (90 Prozent) zu besetzen sind.

Die meisten freien Stellen sind in folgenden Branchen zu besetzen:
 

Diese gemeldeten freien Stellen und viele weitere – insgesamt über 3.500 freie Stellen für die Stadt Chemnitz – sind in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht und können mit der kostenfreien Smartphone-App Jobsuche – die Jobbörse der BA zu jeder Zeit, an jedem Ort abgerufen werden.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: 119.000 Menschen arbeiten in Chemnitz rund 6.400 Betrieben

Laut den aktuellsten Daten waren im September 2023 in der Stadt Chemnitz rund 119.100 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Vergleich zum September 2022 waren das 384 weniger (minus 0,3 Prozent). Dennoch liegt die Beschäftigungssituation in Chemnitz auf vergleichsweise hohem Niveau.
Innerhalb der einzelnen Branchen entwickelt sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung jedoch verschieden. So gibt es im Jahresvergleich den kräftigsten Beschäftigungsaufbau in den Bereichen:

•    Immobilien, freiberufl., wissenschaftl. u. techn. Dienstleistungen    +379
•    Heime und Sozialwesen    +316
•    Information und Kommunikation    +156
•    sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen   +137
•    sonstige Dienstleitungen und private Haushalte   +117
•    Erziehung und Unterricht    +82
•    Gesundheitswesen    +73
 

Beschäftigungsrückgänge sind von September 2022 bis September 2023 in folgenden Bereichen zu verzeichnen:

•    Zeitarbeit    -501
•    Verarbeitendes Gewerbe    -397
•    Handel, Instandhaltung, Rep. von Kfz    -290
 
Auffällig ist weiterhin, dass in der Stadt Chemnitz 33,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Teilzeit arbeiten (39.913 Frauen und Männer) und der Ausländeranteil an der Beschäftigung bei acht Prozent liegt (9.572).
 

Eine weiterte Besonderheit ist, dass die Stadt Chemnitz stärker als die beiden anderen kreisfreien Städte die Versorgungsfunktion mit Arbeitsplätzen für das Umland wahrnimmt, was die eigene Arbeitslosigkeit weniger entlastet. So werden beispielsweise freie Jobs in Chemnitz durch die Arbeitslosen aus dem Umland von Chemnitz besetzt. Dieser „Versorgungsaspekt“ führt zum Rückgang der Arbeitslosigkeit im Umland von Chemnitz. Das ist der Grund, warum die Arbeitslosenzahlen in den umliegenden Landkreisen von Chemnitz kräftiger gesunken und die Arbeitslosenquoten deutlich geringer sind.

Das belegen auch die Einpendlerzahlen. In der Stadt Chemnitz wohnen 94.462 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Von ihnen pendeln 28.837 oder 30,5 Prozent zur Arbeit in einen anderen Kreis (Auspendler). Gleichzeitig pendeln 52.163 Beschäftigte, die in einem anderen Kreis wohnen, zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach Chemnitz (Einpendler). Der Saldo von Aus- und Einpendlern beläuft sich auf plus 23.326 (Pendlersaldo). Ihren Arbeitsort in der Region "Chemnitz, Stadt" haben damit 117.788 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, von ihnen sind 44,3% Einpendler.