Große Nachfrage nach Arbeitskräften

Die Unternehmen im Bezirk der Agentur für Arbeit Coesfeld suchen weiter intensiv nach neuen Mitarbeitern. So meldeten sie im Februar 1.401 freie Stellen bei der örtlichen Arbeitsagentur und damit 385 mehr als im Januar. Das entspricht einem Anstieg um fast 38 Prozent. Ein deutliches Zeichen dafür, dass die Auftragsbücher derzeit gut gefüllt sind und gute Voraussetzungen für eine positive Entwicklung am Arbeitsmarkt im Rahmen der Frühjahrbelebung.

02.03.2022 | Presseinfo Nr. 23

Insgesamt stehen den Menschen in der Region, die eine neue Beschäftigung suchen, aktuell 7.378 freie Stellen in der Jobbörse der Arbeitsagentur zur Verfügung. Damit erhöhte sich der Bestand gegenüber dem Vormonat um 309 freie Stellen. Gleichzeitig sind es 2.788 mehr als noch vor einem Jahr, was einem Anstieg um über 60 Prozent entspricht.

Durch die hohe Arbeitskräftenachfrage konnten zahlreiche Menschen wieder eine neue Beschäftigung aufnehmen, sodass die Arbeitslosigkeit gesunken ist. Mit 10.353 Personen waren im Februar 182 Menschen weniger arbeitslos als noch im Januar. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind es aktuell sogar 2.398 Arbeitslose weniger. Die Arbeitslosenquote konnte gegenüber Januar im Februar um 0,1 Prozentpunkte auf 3 Prozent sinken. Vor einem Jahr lag sie zu diesem Zeitpunkt bei 3,7 Prozent.

Der Arbeitsmarkt im Kreis Borken

Die Arbeitslosigkeit im Kreis Borken ist im Februar gegenüber dem Vormonat um 2 Prozent gesunken. Mit 7.021 Arbeitslosen waren es 145 weniger als noch im Januar dieses Jahres. „Ein zwar stürmischer, aber insgesamt doch milder Winter hat offenbar dafür gesorgt, dass sich die typische witterungsbedingte Arbeitslosigkeit in diesem Jahr in geringerem Umfang gezeigt hat“, erklärt Rolf Heiber, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Coesfeld, denn nach dem saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar sinkt diese nun bereits wieder. Dementsprechend ist die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vormonat im Februar um 0,1 Prozentpunkte gesunken und liegt nun bei 3,2 Prozent.

„Natürlich ist die gute Entwicklung in erster Linie auf eine hohe Nachfrage der Unternehmen nach neuen und gut qualifizierten Mitarbeitern zurückzuführen“, so Heiber. Das zeigt sich auch beim Blick auf die Anzahl der gemeldeten Stellen. So wurden durch die Personalverantwortlichen im Kreis Borken im Februar 875 freie Stellen gemeldet. Das sind 238 mehr als noch im Januar und 123 mehr als vor einem Jahr zu diesem Zeitpunkt.

Etwas sorgenvoll schaut Heiber hingegen auf die Entwicklung des Bestands an offenen Stellen. Dieser lag im Februar bei 4.867 freien Stellen und damit um 1.838 Stellen höher als vor einem Jahr. „Das bietet den Menschen bei der Jobsuche zunächst einmal grundsätzlich viele Möglichkeiten und Alternativen. Allerdings ist ein hoher Stellenbestand immer auch ein Zeichen dafür, dass die freien Arbeitsplätze nicht schnell besetzt werden können“, so der Arbeitsmarktexperte. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn die Menschen am Arbeitsmarkt nicht die von den Arbeitgebern gesuchten und erwarteten Qualifikationen mitbringen. „Der Fachkräftemangel schlägt sich bei uns in der Region zunehmend und in mehr Branchen nieder“, so Heiber.

„Wenn Arbeitsplätze lange unbesetzt sind, bremst dies letztlich auch die Entwicklung der Unternehmen,“ erklärt Heiber. Deswegen setzt die Agentur für Arbeit auch in diesem Jahr sehr stark auf die Qualifizierung von arbeitssuchenden Menschen sowie von Beschäftigten, damit sie die am Arbeitsmarkt geforderten Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben. „Mit passenden Weiterbildungsangeboten können wir Menschen, die grundsätzlich in Frage kämen, zu Fachkräften qualifizieren.“ Er fügt an: „Dafür braucht es aber eine Bereitschaft der Unternehmen und das Interesse der Menschen, sich diesen neuen Herausforderungen zu stellen.“ Deswegen agiert die Arbeitsagentur hier auch in zahlreichen Netzwerken mit verschiedenen anderen Partnern am Arbeitsmarkt: „Mit gebündeltem Knowhow und dem gemeinsamen Einsatz kann es uns gelingen, die Folgen eines Fachkräftemangels abzumildern“, so der Geschäftsführer.

Der Arbeitsmarkt im Kreis Coesfeld

Im Kreis Coesfeld gab es auch im Februar die niedrigste Arbeitslosenquote in NRW. Mit 2,7 Prozent lag die Arbeitslosenquote zwar auf dem gleichen Niveau wie im Januar, aber um 0,5 Prozentpunkte niedriger als noch vor einem Jahr. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen lag im Februar bei 3.332. Damit waren es 37 weniger als noch im Januar und sogar 695 weniger als vor einem Jahr. „Saisontypisch sinkt die Arbeitslosigkeit in den Frühjahrsmonaten weiter. Das dies allerdings schon im Februar zu beobachten ist, bestätigt die sehr positive Entwicklung am Arbeitsmarkt, die wir schon in den letzten Monaten gesehen haben“, erklärt Rolf Heiber, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Coesfeld die Entwicklung im Kreisgebiet.

Vor allem die hohe Nachfrage der Arbeitgeber nach neuen Mitarbeitern bietet den Arbeitslosen viele Chancen, wieder einen Job zu finden. So meldeten die Personalverantwortlichen im Februar 526 freie Stellen bei der Arbeitsagentur. Das sind 147 mehr als noch im Januar und 56 mehr als noch vor einem Jahr. Dennoch wird es für die Unternehmen immer schwieriger, offene Stellen schnell zu besetzen, wie Heiber erklärt: „Die Betriebe suchen überwiegend gut ausgebildete Fachkräfte. Die sind aber zurzeit schwer zu finden. Umso wichtiger ist es, sich mit Potenzialen anderer Bewerberinnen und Bewerber auseinanderzusetzen und zu versuchen diese zu entwickeln.“

Das wird auch deutlich, wenn man einen Blick auf den Bestand an offenen Stellen wirft. Aktuell liegt dieser bei 2.511 freien Stellen. Damit sind es 84 mehr als noch im Januar und sogar 950 mehr als vor einem Jahr. „Ein ansteigender Bestand ist ein Hinweis darauf, dass es nicht so gut gelingt, die Arbeitsplätze schnell zu besetzen, oft weil passend qualifizierte Bewerber fehlen“, so Heiber. Deswegen setzt die Arbeitsagentur sehr stark darauf, die Menschen in der Region so zu qualifizieren, dass sie diese offenen Stellen besetzen können. „Nur auf diesem Weg können wir vielen Arbeitslosen gute Perspektiven bieten und den Unternehmen dabei helfen, den Fachkräftemangel zu bewältigen“, verdeutlicht Heiber. Auch bei dem Weg der Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland, sei es aus dem europäischen Ausland wie auch aus Drittstaaten, leistet die Agentur für Arbeit mit ihrem Arbeitgeber-Service gezielte Unterstützung.

Für den Arbeitsmarktexperten kommt es auch darauf an, in Netzwerken zu agieren. „Der Fachkräftemangel kommt mit großen Schritten auf uns zu. Nur wenn wir mit unseren Partnern am Arbeitsmarkt und den Unternehmen gemeinsam an Lösungen und Strategien arbeiten, kann es uns gelingen die Folgen abzumildern.“

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

Der Arbeitsmarkt im Münsterland entwickelt sich weiterhin positiv. So waren im Februar mit 34.939 Personen 348 weniger arbeitslos als noch im Januar. Die Arbeitslosenquote konnte gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte sinken und liegt nun bei 3,7 Prozent. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote noch bei 4,5 Prozent und die Zahl der Arbeitslosen im Münsterland um 6.773 Personen höher.

Auch wenn die Arbeitslosigkeit in den Bezirken aller drei Arbeitsagenturen leicht gesunken ist, wirkte sich das nur für die Agentur für Arbeit Coesfeld auf die Arbeitslosenquote aus. Sie sank um 0,1 Prozentpunkte auf nun 3 Prozent. Für die Arbeitsagentur Rheine blieb sie unverändert bei 3,8 Prozent und für die Arbeitsagentur Ahlen-Münster bei 4,4 Prozent.

Nochmal angestiegen ist die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern durch die Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen im Münsterland. So meldeten die Personalverantwortlichen allein im Februar 3.701 offene Stellen bei den Arbeitsagenturen, also 739 mehr als noch im Januar. Insgesamt sind damit derzeit 19.633 freie Stellen bei den Arbeitsagenturen gemeldet. Davon 2.156 in Teilzeit und 1.260 als befristete Jobangebote.