Der Arbeitsmarkt im Juli

Im Juli ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Coesfeld gegenüber dem Vormonat um 578 Personen gestiegen. Damit sind aktuell 14.026 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte. Sie liegt aktuell bei 4,0 Prozent.

01.08.2023 | Presseinfo Nr. 63

Verglichen mit dem Vorjahr war die Arbeitslosigkeit im nun abgelaufenen Monat um 2.145 Personen höher als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem vergangenen Jahr um 0,5 Prozentpunkte. Im Juli 2022 lag die Quote noch bei 3,5 Prozent.

Die Nachfrage der Arbeitgeber nach neuen Arbeitskräften ist im Juli gestiegen. So meldeten die Personalverantwortlichen von Unternehmen und Verwaltungen im Juli 749 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Coesfeld und damit 70 mehr als im Vormonat. Verglichen mit dem Vorjahr waren es allerdings 411 Stellenangebote weniger. Der Bestand an insgesamt bei der Arbeitsagentur gemeldeten Stellen sank gegenüber Juli 2022 um 1.403 Stellen und lag zuletzt bei 6.289 offenen Stellenangeboten.

 

Der Arbeitsmarkt im Kreis Borken

Saisontypisch ist die Arbeitslosigkeit im Kreis Borken im Juli angestiegen. Insgesamt 9.565 Frauen und Männer waren zuletzt arbeitslos gemeldet und damit 431 mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent. Mit den Abschlussprüfungen und dem Ende zahlreicher Ausbildungsverhältnisse wuchs die Arbeitslosigkeit junger Menschen im Juli erwartungsgemäß an. Im Vergleich zu Juni erhöhte sich die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen um 101 Personen. Damit waren Ende Juli insgesamt 1.085 unter 25-Jährige arbeitslos gemeldet. "Nicht alle Auszubildenden können oder möchten nach ihrem Abschluss im Ausbildungsbetrieb bleiben. Manche möchten ein Studium anschließen, für andere steht der Wechsel in eine neue Beschäftigung an", erklärt Rolf Heiber, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Coesfeld. Da viele Unternehmen weiterhin Fachkräfte suchen, gebe es für die Ausbildungsabsolventen in der Regel sehr gute Chancen auf eine zeitnahe neue Anstellung, so Heiber. "Der demografische Wandel führt zusätzlich dazu, dass in den Betrieben Stellen frei werden, weil ältere Beschäftigte in den Ruhestand wechseln. Unternehmen brauchen dann die gut ausgebildeten Nachwuchskräfte", führt Heiber aus.

Gleichzeitig sei es wünschenswert, dass noch mehr Unternehmen auch Bewerberinnen und Bewerbern über 50 Jahren neue Beschäftigungsmöglichkeiten eröffnen. "Bis zum Eintritt in den Ruhestand liegen oft noch viele Jahre vor den Betroffenen, in denen sie mit ihren beruflichen Erfahrungen einen wertvollen Beitrag in den Betrieben leisten können", betont Heiber. Sollten die Qualifikationen der Bewerberinnen und Bewerber einmal nicht zu den Anforderungen der Arbeitgeber passen, gebe es von der Arbeitsagentur zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten, sowohl für Arbeitsuchende als auch für die Betriebe, verdeutlicht Heiber. Dennoch ist die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen im Juli erneut gestiegen. Zuletzt waren in dieser Altersgruppe kreisweit 3.496 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 139 mehr als im Juni. Insgesamt sind 36,5 Prozent aller arbeitslosen Personen ältere Menschen.

Zugleich ist die Nachfrage der Unternehmen und Verwaltungen im Kreis Borken im Juli gewachsen. Die Arbeitgeber meldeten 501 neue freie Stellenageboten bei der Agentur für Arbeit, 108 mehr als im Juni.  Mit Blick auf die aktuellen wirtschaftlichen Voraussetzungen bleibt die Nachfrage damit aber hinter den hohen Werte des Vorjahres zurück. Insgesamt standen Arbeitsuchenden und Arbeitslosen dennoch 4.225 gemeldete Stellen im Stellen-Portal der Agentur zur Verfügung. 94 Prozent der Stellenangebote waren unbefristet zu besetzen. Mehr als vier Fünftel aller Jobangebote richteten sich an Fachkräfte mit einer abgeschlossenen Berufs- oder Hochschulausbildung.

 

Der Arbeitsmarkt im Kreis Coesfeld

Saisontypisch erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im Kreis Coesfeld im Juli, der Anstieg fiel aber moderat aus. So waren zuletzt insgesamt 4.461 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 147 Personen mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich leicht um 0,1 Prozentpunkte. Sie lag im Juli bei 3,5 Prozent.

Für die Jahreszeit typisch stieg die Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen unter 25 Jahren. So waren im Juli 557 Jugendliche und junge Erwachsene arbeitslos gemeldet, 38 mehr als im Vormonat. "In den Sommermonaten melden sich üblicherweise Auszubildende arbeitslos, die in den vergangenen Tagen ihre Abschlussprüfungen absolviert haben und nicht im Betrieb bleiben möchten oder können", erklärt Rolf Heiber, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Coesfeld. Er geht davon aus, dass die meisten ihre Arbeitslosigkeit schnell beenden werden. "Manche möchten nach der Ausbildung studieren. Andere suchen eine neue Anstellung. Angesichts der Fachkräfteengpässe in vielen Branchen und Betrieben, sind die Chancen für Ausbildungsabsolventen am Arbeitsmarkt grundsätzlich sehr gut", sagt Heiber.

Das sei auch angesichts der leicht gesunkenen Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen der Fall, betont Heiber. So meldeten die Personalverantwortlichen von Unternehmen und Verwaltungen im Juli 248 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Coesfeld und damit 38 weniger als im Vormonat. Insgesamt standen Arbeitsuchenden und Arbeitslosen im Kreisgebiet 2.064 gemeldete Stellen zur Verfügung, 439 weniger als noch vor einem Jahr. "Einige Betriebe spüren die wirtschaftlich angespannte Lage und reagieren bei Neueinstellungen derzeit noch zurückhaltend", sagt Heiber. "Gleichzeitig werden allein in den kommenden fünf Jahren fast 7.800 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die im Kreisgebiet arbeiten, in den Ruhestand wechseln. Darunter sind 6.000 qualifizierte Beschäftigte.", erläutert der Arbeitsmarktexperte. "Daher sind viele Betriebe weiter auf der Suche nach passend ausgebildeten Kräften". Er wirbt daher dafür, auch Bewerberinnen und Bewerber in den Blick zu nehmen, deren Qualifikationen nicht komplett zu den Anforderungen an die Arbeitsstelle passen. "Viele der Arbeitsuchenden sind hoch motiviert und können mit einer entsprechenden Weiterbildung oder Umschulung die nötigen fachlichen Kompetenzen erwerben. Dabei unterstützen wir nicht nur die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Auch für Arbeitgeber gibt es eine Vielzahl an Unterstützungsmöglichkeiten", so Heiber.

 

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

Im Münsterland ist die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat angestiegen. Mit 43.885 waren im Juli 1.678 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als noch im Juni dieses Jahres. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 5.364 Personen. Die Arbeitslosenquote stieg im Vorjahresvergleich um 0,5 Prozentpunkte. Auch im Juli 20221 lag sie noch bei 4,1 Prozent.

Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Vormonat in allen drei Bezirken der Agenturen für Arbeit im Münsterland. So erhöhte sie sich für die Arbeitsagenturen Ahlen-Münster und Rheine um jeweils 0,2 Prozentpunkte. In der Arbeitsagentur Coesfeld stieg die Arbeitslosenquote um 0,5 Prozentpunkte. Die Arbeitsagentur Coesfeld verzeichnete zuletzt eine Arbeitslosenquote von 4 Prozent. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Rheine lag die Quote im Juli bei 4,6 Prozent. Im Bezirk der Arbeitsagentur Ahlen-Münster betrug die Quote 5,3 Prozent.

Die Arbeitgeber im Münsterland meldeten den Agenturen für Arbeit im Juli 2.421 neue freie Stellen 167 mehr als noch im Vormonat. Insgesamt stehen Jobsuchenden im Münsterland damit 16.996 Stellenangebote zur Verfügung, das waren 153 weniger als im Juni.