Arbeitslosigkeit
„Der Arbeitsmarkt in Südhessen ist trotz steigender Preise und der Sorge vor Energieknappheit insgesamt weiter stabil. Auch der goldene Herbst hat zu einer relativen Entspannung beigetragen. Die Entwicklung der nächsten Monate muss nun abgewartet werden, denn hohe Energiekosten und ein besonders starker Wintereinbruch sowie Corona-bedingte Arbeitsausfälle würden den Arbeitsmarkt zusätzlich belasten. Vorrangiges Ziel ist es, den Fachkräftebedarf zu decken und Insolvenzen und Stellenabbau möglichst zu verhindern,“ so Birgit Förster, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Darmstadt.
Im Oktober waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Darmstadt 20.077 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen um 3 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt bei 4,4 Prozent. Im Vorjahr waren es 4,2 Prozent.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III), also im beschäftigungsnahen Bereich, nahm die Zahl der Arbeitslosen um 50 (Bestand 5.864 Personen) ab. In der Grundsicherung (SGB II) nahm die Zahl leicht zu (+53 Personen auf 14.213 Personen).
Männer und Frauen
Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Männer um 91 (-0,9 Prozent, Bestand 10.210). Im Vergleich zum Vorjahr kam es zu einem Rückgang von 49 Männern (-0,5 Prozent).
Bei den Frauen lag die Arbeitslosenzahl im Oktober bei 9.867. Hier kam es in diesem Monat zu einem Rückgang von 88 (-0,9 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr kam es zu einem Anstieg von 890 Frauen (+9,9 Prozent).
Jugendliche unter 25 Jahre
Im Agenturbezirk waren in diesem Monat 1.931 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist im Oktober die Jugendarbeitslosigkeit um 61 (-3,1 Prozent) gesunken. Der Anteil der 15- bis unter 25-Jährigen an allen Arbeitslosen beträgt 9,6 Prozent. Die spezifische Arbeitslosenquote für diese Altersgruppe reduziert sich auf 4,2 Prozent.
Ältere Arbeitslose
Im Oktober waren 6.162 Arbeitslose 50 Jahre und älter. Im Vormonat waren es 6.146 (-0,3 Prozent).
Ausländer
Im aktuellen Berichtsmonat waren 9.606 Ausländer im Bezirk der Agentur für Arbeit Darmstadt arbeitslos gemeldet (Vormonat: 9.459; +1,6 Prozent).
Gesonderte Betrachtung der Landkreise
Landkreis Bergstraße
Im Oktober waren im Landkreis Bergstraße 6.098 (Vormonat: 5.906 Menschen) arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen um 192 Personen (+3,3 Prozent) gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (Bestand:4.885) stieg die Arbeitslosenzahl um 1213 Personen (+24,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag bei 4,1 Prozent. Im Vorjahr waren es 3,3 Prozent.
Kreisfreie Stadt Darmstadt
Im Oktober waren in Darmstadt 4.399 (Vormonat 4.510) Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat sank die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen um 111 (-2,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat (Bestand: 4.953) sank die Arbeitslosenzahl um 554 Personen (-11,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag bei 4,9 Prozent. Im Vorjahr waren es 5,5 Prozent.
Landkreis Darmstadt-Dieburg
Im Oktober waren im Landkreis Darmstadt-Dieburg 7.475 (Vormonat 7.524) Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat sank die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen um 49 (-0,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat (Bestand: 7.074) stieg die Arbeitslosenzahl um 401 Personen (+5,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag bei 4,5 Prozent. Im Vorjahr waren es 4,2 Prozent.
Odenwaldkreis
Im Oktober waren im Odenwaldkreis 2.105 (Vormonat: 2.134) Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen um 29 (-1,4 Prozent) Personen gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (Bestand: 2.324) sank die Arbeitslosenzahl um 219 Personen (-9,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag bei 4,1 Prozent. Im Vorjahr waren es 4,5 Prozent.
Gemeldete Stellen (ungefördert)
Die südhessischen Betriebe und Verwaltungen meldeten im Oktober 1.105 neu zu besetzende sozialversicherungspflichtige Stellen; 63 (-5,4 Prozent) weniger im Vergleich zum Vormonat und 350 (-24,1 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. Insgesamt waren im Oktober 7.257 offene Stellen im Bestand, also 251 (-3,3 Prozent) weniger als noch vor einem Monat und 588 (+8,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Unternehmen in Südhessen, die noch keinen festen Ansprechpartner haben, erreichen die Arbeitsagentur:
Ausbildungsmarkt - Berichtsjahr 2021/2022
Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt in Südhessen ist für die Jugendlichen weiterhin aussichtsreich.
Die Zahl betrieblicher Ausbildungsangebote ist gestiegen.
Die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber ging weiter zurück, befindet sich aber immer noch auf einem hohen Niveau.
Im Ergebnis gab es Anfang Oktober mehr unbesetzte Stellen als unversorgte Bewerber.
Die duale Ausbildung ist das Erfolgsmodell für den Berufsstart und bleibt das wichtigste Instrument zur Sicherung der Fachkräfte im eigenen Betrieb. Die Unternehmen in Südhessen haben im Berichtsjahr 278 (+7,3 Prozent) betriebliche Ausbildungsstellen mehr gemeldet als im Vorjahr. Damit belief sich die Gesamtzahl betrieblicher Lehrstellen auf 4.077.
Seit Beginn des Berichtsjahres haben sich trotz des ungebrochenen Trends nach einem höherwertigen Schulabschluss, dem demografischen Wandel und Auswirkungen der Pandemie 3.912 Bewerberinnen und Bewerber bei der Arbeitsagentur gemeldet. Dies sind 419 (-9,7 Prozent) Bewerber weniger als im Vorjahr.
Am 30. September, dem Ende des Beratungsjahres und damit Bilanzstichtag für die Situation auf dem Ausbildungsmarkt waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Darmstadt noch 125 (Vorjahr 190) junge Menschen als Bewerber um Ausbildungsstellen gemeldet. Gleichzeitig hielten die Betriebe der Region noch 532 (Vorjahr 458) Ausbildungsplätze zur sofortigen Besetzung zur Verfügung.
„Mit der Allgemeinen Hochschulreife in der Tasche haben junge Menschen, die Qual der Wahl. Die Frage stellt sich: Beginnt man ein Studium und vertieft sein theoretisches Wissen oder wagt man durch eine Ausbildung den direkten Berufseinstieg? Wobei eine Ausbildung ein anschließendes Studium nicht ausschließt. Beides hat etwas für sich. Wichtig ist es, den Weg zu wählen, der am besten zu den Interessen und Begabungen passt. Die Fachkräfte der Berufsberatung bieten jungen Menschen, die im aktuellen Jahr noch mit einer Ausbildung starten möchten oder sich für eine Lehre im kommenden Jahr interessieren, ein breites Angebot. Auch Studierende, die über einen Abbruch des Studiums nachdenken und gerne mit einer Ausbildung durchstarten möchten, sind hier genau richtig,“ betont Birgit Förster.
Termine für Beratungsgespräche können telefonisch unter 0800 4 5555 00 oder persönlich in der Agentur für Arbeit vereinbart werden. Betriebe, die noch Ausbildungsstellen anbieten können, erreichen die Agentur für Arbeit unter 0800 4 5555 20.
Berufsberatung
Berufsberatung im Erwerbsleben (Erwachsene)
Der Ausbildungsstellenmarkt ist immer noch in Bewegung und ein verspäteter Einstieg in das aktuelle Ausbildungsjahr noch möglich. Nach wie vor konzentrieren sich unverändert mehr als ein Drittel aller Bewerber und Bewerberinnen bei der Auswahl ihres Ausbildungswunsches auf die zehn beliebtesten Ausbildungsberufe. Obwohl es mehr als 350 anerkannte Ausbildungsberufe gibt, verändern sich die Wünsche der Ausbildungsbewerber seit Jahren kaum, lediglich die Rangfolgen variieren.