Egal ob Alten- oder Krankenpflege, Kinderpflege und Erziehung - soziale Berufe sind unerlässlich und aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Trotzdem ist es oft so, dass genau diese Berufe mit einem wenig attraktiven Image behaftet sind und besonders mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen haben. Um ihr Wissen über Ausbildungsbedingungen sowie über Einstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten auf aktuellstem Stand zu halten, sind Beratungs- und Vermittlungsfachkräfte der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Arberland einer Einladung von Andrea Feitz gefolgt. Sie ist Schulleiterin des Caritas Berufsbildungszentrums (BBZ) für soziale Berufe in Zwiesel.
Im BBZ Zwiesel des Caritasverbandes der Diözese Passau, vielen noch bekannt als „Mädchenwerk“, werden Ausbildungen in den Berufen Pflegefachhelfer/in, Pflegefachfrau/-mann, Kinderpfleger/in sowie Erzieher/in angeboten. Gemeinsam erläuterten Andrea Feitz sowie die Einrichtungsleiterin Michaela Meindl die Voraussetzungen, Ablauf und Dauer der verschiedenen Ausbildungsgänge. Besonders deutlich wurde, dass der Umgang in ihrer Einrichtung durchwegs familiär geprägt ist. „Jeder junge Mensch kommt mit anderen Voraussetzungen, Bedürfnissen und Fähigkeiten zu uns. Wir setzen uns dafür ein, dass ein jeder seine Ausbildung erfolgreich abschließen kann, um dann ins Berufsleben zu starten“, betont Feitz. Eigens thematisiert wurde die Ausbildung zum/zur staatlich anerkannten Erzieher/in, welche im nächsten Jahr auch im neu eingeführten „PIA-Modell“ angeboten wird. Hier kann ein Ausbildungsvertrag mit einer sozialpädagogischen Einrichtung geschlossen und auch eine entsprechende Ausbildungsvergütung bezogen werden. Erforderlich seien mindestens das Fachabitur oder eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung. Zudem müsse unter Umständen vorab noch ein 200-stündiges Praktikum im sozialen Bereich absolviert werden, wie die Schulleiterin erklärt. Jedoch auch der weit verbreitete Irrglaube, die klassische Erzieherausbildung bedeute lediglich eine lange Lehrzeit ohne Verdienst, entspreche nicht der Realität. Im klassischen vierjährigen Modell, möglich bereits mit einem mittleren Schulabschluss, könne man durch eine Praktikumsvergütung oder durch elternunabhängiges, nicht zurückzuzahlendes BAföG bereits eigenes Geld verdienen. Bei beiden Modellen stehe zudem bei erfolgreichem Abschluss eine Meisterprämie von aktuell 3.000 Euro an. Eigens für Erzieherinnen und Erzieher wird darüber hinaus eine Fortbildungsmöglichkeit mit dem berufsbegleitenden Bachelorstudiengang Soziale Arbeit in Zusammenarbeit mit der OTH Regensburg am Standort Zwiesel angeboten.
Schließlich folgte ein Rundgang durch die modernen Räumlichkeiten des BBZ, die erst vor einem Jahr frisch bezogen wurden. Das ebenfalls neu errichtete Internat kann dabei als stets freiwilliges Angebot auch tage- oder wochenweise von den Schülerinnen und Schülern des BBZs genutzt werden. „Wir bedanken uns recht herzlich bei Frau Feitz und Frau Meindl für die umfassenden Informationen zum Berufsbildungszentrum Zwiesel. Für unsere Berufsberaterinnen und -berater und Vermittlungsfachkräfte ist es immer ein Gewinn, Wissen direkt aus erster Hand zu bekommen. So können wir auch unsere Kundinnen und Kunden stets kompetent zu beruflichen Fragestellungen beraten. Nicht nur für Jugendliche sondern auch für Erwachsene bietet das BBZ dabei interessante Einstiegsmöglichkeiten in verschiedene soziale Berufe“, resümiert Josef Flingelli, Bereichsleiter der Agentur für Arbeit Deggendorf.
Nähere Informationen zum BBZ Zwiesel, zu den genannten Ausbildungen und zur Bewerbung erhalten Sie unter www.caritas-bbz-zwiesel.de bzw. telefonisch im Schulbüro unter 09922 / 84640.