Die Arbeitslosigkeit ist im November erneut leicht gesunken. "Das ist die gute Nachricht in einer prekären Zeit", so die Kurzbilanz von Rainer Radler, Leiter der Agentur für Arbeit Detmold. „Trotz der allgemein verminderten Kaufkraft im Land ist angesichts der bevorstehenden Weihnachtszeit zu erwarten, dass das Saisongeschäft im Handel und auch bei vielen Dienstleistungen angekurbelt wird. Gleichzeitig wird es in den kommenden Wintermonaten erfahrungsgemäß zu einer leichten Zunahme der Arbeitslosigkeit durch die witterungsabhängigen Branchen im Außengewerbe kommen.“
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Lippe im November 2022 gesunken. Insgesamt waren 9.569 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 59 Personen oder 0,6 Prozent weniger. Im Vergleich zum November des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 406 Personen bzw. 4,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im November 2022 5,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4,9 Prozent (plus 0,3 Prozentpunkte).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 2.836 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat erhöht um 40 Personen bzw. 1,4 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 169 Personen oder 6,3 Prozent.
Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II
In der Grundsicherung sind 99 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 237 mehr als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies minus 1,4 Prozent zum Vormonat bzw. plus 3,6 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt sind es 6.733 Personen und damit 70,4 Prozent aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.
Jugendarbeitslosigkeit
1.016 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Lippe unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 37 mehr und im gleichen Monat des Vorjahres 200 weniger arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf minus 3,5 Prozent zum vorherigen Monat bzw. plus 24,5 Prozent im Vorjahresvergleich.
Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen (plus 31 Personen oder plus 1,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es elf Arbeitslose weniger (minus 0,3 Prozent). Insgesamt sind 3.181 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Lippe betroffen.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Lippe im Berichtsmonat gestiegen. 4.243 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 90,9 Prozent (3.859 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 24 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 443 Personen oder 9,5 Prozent.
Stellenangebot
Unternehmen aus dem Kreis haben in diesem Monat 442 Stellen gemeldet (minus acht zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 3.317 offene Stellen, 47 weniger als im Vormonat und 62 weniger als im Vorjahresmonat.
DER ARBEITSMARKT IN OSTWESTFALEN-LIPPE
Die Zahl arbeitslos gemeldeter Ausländer ist im Vergleich zum Vormonat erneut gesunken. So sind in diesem Berichtsmonat 22.266 Ausländer arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Minus zum Vormonat um 290 Personen. Der Bestand arbeitslos gemeldeter Menschen aus der Ukraine ist in OWL im Vergleich zum Vormonat um 341 Personen oder 7,2 Prozent gesunken.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen geht weiter zurück. Im aktuellen Berichtsmonat sind 24.434 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 16,8 Prozent mehr als im November 2019, aber 7,2 Prozent weniger als zum November 2021. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen ist aktuell mit 40,3 Prozent weiterhin hoch (2021: 46,6 Prozent, 2020: 39,2 Prozent, 2019: 36,3 Prozent, jeweils November).
Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht aktuell weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 25.635 Stellen. Das ist aber immer noch ein Plus zum Vorjahresmonat um 425 Stellen oder 1,7 Prozent. Das Stellenangebot bewegt sich noch auf hohem Niveau. Im November 2022 wurden 3.335 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden damit 1.256 Stellen oder 27,4 Prozent weniger gemeldet. Damit zeigen sich unverändert die Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheiten mit Blick auf die Preissteigerungen und Energiekosten sowie Lieferengpässe. Arbeitgeber sind vorsichtig mit der Meldung neuer Arbeitsstellen und stellen weniger Arbeitskräfte neu ein.
Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Gütersloh (3,9 Prozent) gefolgt vom Kreisen Höxter (4,0 Prozent), Kreis Paderborn (5,1 Prozent), Kreis Lippe (5,2 Prozent) und Kreis Herford (5,2 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (5,5 Prozent) und der Stadt Bielefeld (7,8 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent (Vormonat 5,4 Prozent, Vorjahr 5,0 Prozent).