Frühjahrsbelebung auf dem lippischen Arbeitsmarkt

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Lippe.

31.03.2023 | Presseinfo Nr. 38

„Dass die Arbeitslosigkeit im Kreis Lippe im März 2023 gesunken ist, spiegelt den saisonalen Verlauf wider. Ein Rückgang der Erwerbslosigkeit ist bei den typischen Saisonberufen - grüne Berufe, Bau- und baunahe Berufe - zu verzeichnen," so Rainer Radler, Leiter der Agentur für Arbeit Detmold. "Auf die Frühjahrsbelebung ist Verlass. Konjunkturell gestaltet sich der lokale Arbeitsmarkt weiterhin angespannt aufgrund der Weltwirtschaftslage, der freilich immer auch Auswirkungen auf das vor-Ort-Geschehen hat."

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Lippe im März 2023 gesunken. Insgesamt waren 9.787 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 132 Personen oder 1,3 Prozent weniger. Im Vergleich zum März des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 571 Personen bzw. 6,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im März 2023 5,3 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,0 Prozent (plus 0,3 Prozentpunkte).                                                                          

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 3.113 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat verringert um 191 Personen bzw. 5,8 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 241 Personen oder 8,4 Prozent.                                                                      

Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II

In der Grundsicherung sind 59 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 330 mehr als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies plus 0,9 Prozent zum Vormonat bzw. plus 5,2 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt sind es 6.674 Personen und damit 68,2 Prozent aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.                                                                              

Jugendarbeitslosigkeit

999 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Lippe unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 60 mehr und im gleichen Monat des Vorjahres 138 weniger arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf minus 5,7 Prozent zum vorherigen Monat bzw. plus 16,0 Prozent im Vorjahresvergleich.                                                                          

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat gesunken (minus 23 Personen oder minus 0,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 32 Arbeitslose mehr (plus 1,0 Prozent). Insgesamt sind 3.251 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Lippe betroffen.                                                              

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Lippe im Berichtsmonat gestiegen. 4.237 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 91,0 Prozent (3.855 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 14 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 218 Personen.                                                                             

Stellenangebot

Unternehmen aus dem Kreis haben in diesem Monat 423 Stellen gemeldet (minus 232 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 2.919 offene Stellen, vier weniger als im Vormonat und 307 weniger als im Vorjahresmonat.

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im März gesunken. Aktuell sind 63.996 Personen arbeitslos gemeldet, das ist ein Rückgang zum Vormonat um 429 Menschen bzw. 0,7 Prozent. Im Vergleich zum März 2022 liegt die Arbeitslosigkeit dagegen um 7.190 Menschen bzw. 12,7 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen im aktuellen Monat fallen mit 11.214 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1.732 ebenso deutlich höher aus.

Die Zahl arbeitslos gemeldeter Ausländer geht im Vergleich zum Vormonat leicht zurück. So sind in diesem Berichtsmonat 23.344 Ausländer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zu März 2022 sind 6.031 arbeitslose Ausländer mehr gemeldet. Der Bestand arbeitslos gemeldeter Menschen aus der Ukraine in Höhe von 4.503 ist in OWL im Vergleich zum Vormonat um 94 Personen bzw. 2,0 Prozent gesunken.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im März 2023 erneut gesunken. Im aktuellen Berichtsmonat sind 24.517 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 4,4 Prozent weniger als im März 2022. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen ist aktuell mit 38,3 Prozent weiterhin über dem Wert vor der Covid-19 Pandemie (2022: 45,2 Prozent, 2021: 41,3 Prozent, 2020: 34,8 Prozent, jeweils März).

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht aktuell weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 24.547 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand 2.189 Stellen unter dem Vorjahreswert. Im März 2023 wurden 3.119 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden damit 1.193 Stellen bzw. 27,7 Prozent weniger gemeldet. Damit zeigen sich unverändert die Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheiten mit Blick auf die Preissteigerungen und Energiekosten sowie Lieferengpässe. Arbeitgeber sind vorsichtig mit der Meldung neuer Arbeitsstellen und stellen weniger Arbeitskräfte neu ein.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Gütersloh (4,3 Prozent) und im Kreis Höxter (4,3 Prozent) gefolgt vom Kreis Lippe (5,3 Prozent), Kreis Paderborn (5,4 Prozent), Kreis Herford (5,7 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (5,8 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,1 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent (Vormonat 5,7 Prozent, Vorjahr 5,0 Prozent).