Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit im Kreis Lippe im Februar/ Berufsberatung für Erwachsene

29.02.2024 | Presseinfo Nr. 22

"Die saisonale Flaute verstetigt sich gegenüber Januar auch im Februar. Die Konjunktur schwächelt, so dass es zu einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Wintermonat Februar gekommen ist", so die Kurzbilanz von Rainer Radler, Leiter der Detmolder Arbeitsagentur. "Dass die Stellenmeldungen wieder anziehen, ist ein hoffnungsvolles Signal, dass die Frühjahrsbelebung mit leichtem Schwung in den kommenden Wochen einsetzen wird." Radler appelliert an alle Lipper, die sich beruflich neu- oder umorientieren möchten – unabhängig davon, ob sie arbeitslos, beschäftigt oder selbstständig sind -, die Berufsberatung für Erwachsene der Detmolder Arbeitsagentur in Anspruch zu nehmen. "Ziel ist es immer, für den Arbeitsmarkt fit zu bleiben beziehungsweise sich für neue Optionen aufzuschulen."

Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Lippe steigt im Februar 2024. Insgesamt waren 10.180 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 108 Personen mehr (plus 1,1 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 261 Personen (plus 2,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Februar 5,5 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,3 Prozent (plus 0,2 Prozentpunkte).                                                                            

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 3.861 Personen gemeldet. Dies sind 79 Personen mehr als vor einem Monat (plus 2,1 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 557 Personen (plus 16,9 Prozent).                                                                          

Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 29 Arbeitslose mehr als im Vormonat (plus 0,5 Prozent) und 296 weniger als im Vorjahr (minus 4,5 Prozent). Insgesamt zählen 6.319 Personen und damit 62,1 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.                                                                          

Jugendarbeitslosigkeit
1.080 Arbeitslose sind im Februar 2024 im Kreis Lippe unter 25 Jahre alt. Dies sind 38 Personen mehr als im Vormonat (plus 3,6 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 21 junge Menschen mehr arbeitslos (plus 2,0 Prozent).                                                                         

Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre sinkt zum Vormonat um acht Personen (minus 0,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 277 Arbeitslose mehr (plus 8,5 Prozent). Insgesamt sind 3.551 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Lippe arbeitslos.                                                             

Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Lippe steigt um 29 Personen (plus 0,7 Prozent). 4.422 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 92,6 Prozent (4.093 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 199 Personen (plus 4,7 Prozent).                                                                       

Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung im Kreis Lippe steigt im Februar 2024. Insgesamt sind 17.230 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 101 Personen mehr (plus 0,6 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 753 Personen (plus 4,6 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.

Stellenangebote
Die Arbeitgeber aus dem Kreis Lippe haben in diesem Monat 608 Stellen gemeldet und damit 177 mehr als im Vormonat (plus 41,1 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 47 Stellen (minus 7,2 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 2.484 offene Stellen, 146 mehr als vor einem Monat (plus 6,2 Prozent) und 439 weniger als vor einem Jahr (minus 15,0 Prozent).                    

DER ARBEITSMARKT IN OSTWESTFALEN-LIPPE
Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im Februar gestiegen. Aktuell sind 70.692 Personen arbeitslos gemeldet, das ist ein Anstieg zum Vormonat um 815 Menschen oder plus 1,2 Prozent. Im Vergleich zum Februar 2023 liegt die Arbeitslosigkeit um 6.297 Menschen oder 9,8 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen fallen im aktuellen Monat mit 13.712 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 792 höher aus.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Februar 2024 zum Vormonat gestiegen (plus 90; plus 0,3 Prozent). Im aktuellen Berichtsmonat sind 26.883 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 9,4 Prozent mehr als im Februar 2023. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen beträgt aktuell 38,0 Prozent (2023: 38,2 Prozent, 2022: 44,5 Prozent, 2021: 39,7 Prozent, 2020: 34,4 Prozent, 2019: 36,4 Prozent jeweils Februar).

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, ist zum Vormonat leicht gestiegen und beträgt im Berichtsmonat 20.805 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand 4.076 Stellen oder 16,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Februar 2024 wurden 3.892 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Stellenzugang damit 495 Stellen oder 11,3 Prozent niedriger.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Höxter (5,0 Prozent) gefolgt vom Kreis Gütersloh (5,1 Prozent), Kreis Lippe (5,5 Prozent), Kreis Paderborn (5,7 Prozent), Kreis Herford (6,1 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (6,3 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,9 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 6,2 Prozent (Vormonat 6,1 Prozent, Vorjahr 5,7 Prozent).