Frühjahrsbelebung bleibt aus

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Lippe

04.06.2024 | Presseinfo Nr. 49

„Die Konjunktur schwächelt seit geraumer Zeit, und in diesem Jahr bleibt zudem die saisonale Frühjahrsbelebung aus, weil die Stellenmeldungen in der Region merklich abnehmen“, so die Kurzbilanz der Arbeits- und Ausbildungsmarktsituation im Monat Mai von Rainer Radler, Leiter der Agentur für Arbeit Detmold. „Seit Januar bewegen sich die Arbeitslosenzahlen auf ähnlichem Niveau – um die 10.100 Menschen. Es gibt also nur zwei Stellschrauben, um den Markt zu beleben: unternehmerische Einstellungen und Qualifizierungen von Beschäftigten auf „Vorrat“, so sich die Wirtschaft diese Investitionen finanziell erlauben kann, sowie die Weiterbildung von Frauen und Männern, die Beschäftigung suchen, jedoch fehlende Abschlüsse oder Qualifikationen nachzuholen haben. Finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten hierfür gibt es in vielen Fällen von der Arbeitsagentur“, so Radler.

Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Lippe steigt im Mai 2024. Insgesamt waren 10.145 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 14 Personen mehr (plus 0,1 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 600 Personen (plus 6,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Mai 5,4 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,1 Prozent (plus 0,3 Prozentpunkte).                                                                           

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 3.498 Personen gemeldet. Dies sind 100 Personen weniger als vor einem Monat (minus 2,8 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 577 Personen (plus 19,8 Prozent).                                                                                 

Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 114 Arbeitslose mehr als im Vormonat (plus 1,7 Prozent) und 23 mehr als im Vorjahr (plus 0,3 Prozent). Insgesamt zählen 6.647 Personen und damit 65,5 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.                                                                           

Jugendarbeitslosigkeit
1.027 Arbeitslose sind im Mai 2024 im Kreis Lippe unter 25 Jahre alt. Dies sind 41 Personen weniger als im Vormonat (minus 3,8 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 108 junge Menschen mehr arbeitslos (plus 11,8 Prozent).                                                                           

Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre steigt zum Vormonat um zwölf Personen (plus 0,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 306 Arbeitslose mehr (plus 9,7 Prozent). Insgesamt sind 3.468 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Lippe arbeitslos.                                                                     

Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Lippe steigt um 20 Personen (plus 0,4 Prozent). 4.495 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 92,9 Prozent (4.175 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 258 Personen (plus 6,1 Prozent).                                                                        

Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung im Kreis Lippe steigt im Mai 2024. Insgesamt sind 16.992 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 20 Personen mehr (plus 0,1 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 607 Personen (plus 3,7 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.

Stellenangebot
Die Arbeitgeber aus dem Kreis Lippe haben in diesem Monat 361 Stellen gemeldet und damit 178 weniger als im Vormonat (minus 33,0 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 71 Stellen (minus 16,4 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 2.472 offene Stellen, 97 weniger als vor einem Monat (minus 3,8 Prozent) und 403 weniger als vor einem Jahr (minus 14,0 Prozent).                                                                       

Ausbildungsmarkt
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2023 meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Detmold 2.062 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 175 weniger als im Vorjahreszeitraum (minus acht Prozent). Zugleich gab es 1.924 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Minus von 84 (minus vier Prozent). Ende Mai waren 657 Bewerber noch unversorgt und 796 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es weniger unversorgte Bewerber (minus 54 oder minus acht Prozent), die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war ebenfalls kleiner (minus 93 oder minus zehn Prozent).

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes in OWL im Mai 2024

Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen in OWL sinkt im Mai 2024. Insgesamt sind 70.363 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 300 Personen weniger (minus 0,4 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 6.707 Personen (plus 10,5 Prozent).
Die Arbeitslosenquote in OWL beträgt im Mai 6,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,5 Prozent (plus 0,6 Prozentpunkte). Die niedrigste Arbeitslosenquote in der Region ist in Kreis Höxter (4,8 Prozent), gefolgt von Kreis Gütersloh (5,0 Prozent), Kreis Lippe (5,4 Prozent), Kreis Paderborn (5,6 Prozent), Kreis Herford (6,1 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (6,2 Prozent) und Stadt Bielefeld (8,7 Prozent).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 24.667 Personen gemeldet. Dies sind 527 Personen weniger als vor einem Monat (minus 2,1 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 3.814 Personen (plus 18,3 Prozent).                                                                                 

Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 227 Arbeitslose mehr als im Vormonat (plus 0,5 Prozent) und 2.893 mehr als im Vorjahr (plus 6,8 Prozent). Insgesamt zählen 45.696 Personen und damit 64,9 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.                                                                           

Jugendarbeitslosigkeit
6.747 Arbeitslose sind im Mai 2024 in OWL unter 25 Jahre alt. Dies sind 173 Personen weniger als im Vormonat (minus 2,5 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 807 junge Menschen mehr arbeitslos (plus 13,6 Prozent).

Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren sinkt zum Vormonat um 78 Personen (minus 0,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 2.281 Arbeitslose mehr (plus 10,8 Prozent). Insgesamt sind 23.432 Menschen ab 50 Jahren in OWL arbeitslos.                                                            

Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen in OWL steigt um 159 Personen (plus 0,6 Prozent). 27.301 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 91,2 Prozent (24.912 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 2.688 Personen (plus 10,9 Prozent).

Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung in OWL sinkt im Mai 2024. Insgesamt sind 94.929 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 325 Personen weniger (minus 0,3 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 5.289 Personen (plus 5,9 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.

Stellenangebote
Die Arbeitgeber in OWL haben in diesem Monat 2.667 Stellen gemeldet und damit 356 weniger als im Vormonat (minus 11,8 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 876 Stellen (minus 24,7 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 20.112 offene Stellen, 305 weniger als vor einem Monat (minus 1,5 Prozent) und 3.702 weniger als vor einem Jahr (minus 15,5 Prozent).