Der Arbeitsmarkt im Kreis Lippe im August 2024 bleibt angespannt

Gegenüber dem Ferienmonat Juli steigt die Arbeitslosigkeit im August erneut an.

30.08.2024 | Presseinfo Nr. 74

"Saisonal betrachtet ist die Ferienzeit erwartungsgemäß ein Zeitrahmen ohne Beschäftigungsimpulse“, so Rainer Radler, Leiter der Detmolder Arbeitsagentur. „Erst wenn im September die meisten jungen Leute ihre betriebliche oder schulische Ausbildung aufnehmen, und die Personalentscheider in den heimischen Unternehmen ihre Belegschaft erweitern, wird auch ein gewisser Herbstaufschwung festzustellen sein. Bedenklich ist vielmehr die konjunkturelle Lage in Gesamtdeutschland und damit auch in Lippe, die sich im Vergleich zum Vorjahresmonat so darstellt: Innerhalb von zwölf Monaten sind rund 1.250 Frauen und Männer mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote hat sich damit in einem Jahr um 0,7 Prozentpunkte erhöht, so dass wir ehrlicherweise von einer angespannten Arbeitsmarktlage in Lippe sprechen müssen." Doch was können Arbeitssuchende in dieser Situation tun, um doch einen Arbeitsplatz zu finden? Radler empfiehlt, vertrauensvoll mit der Detmolder Arbeitsagentur zusammenzuarbeiten, „und jedes Angebot an Beratung, Vermittlung und Fördermöglichkeiten – etwa für Qualifizierungen – auszuschöpfen.“

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Lippe steigt im August 2024. Insgesamt waren 10.812 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 93 Personen mehr (plus 0,9 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.257 Personen (plus 13,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im August 5,8 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,1 Prozent (plus 0,7 Prozentpunkte). 

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) 

In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 3.856 Personen gemeldet. Dies sind 41 Personen mehr als vor einem Monat (plus 1,1 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 647 Personen (plus 20,2 Prozent). 

Entwicklung im Bürgergeld (SGB II) 

Bürgergeld erhalten 52 Arbeitslose mehr als im Vormonat (plus 0,8 Prozent) und 610 mehr als im Vorjahr (plus 9,6 Prozent). Insgesamt zählen 6.956 Personen und damit 64,3 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.

Jugendarbeitslosigkeit 

1.289 Arbeitslose sind im August 2024 im Kreis Lippe unter 25 Jahre alt. Dies sind 66 Personen mehr als im Vormonat (plus 5,4 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 220 junge Menschen mehr arbeitslos (plus 20,6 Prozent).

Arbeitslose ab 50 Jahre 

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre sinkt zum Vormonat um elf Personen (minus 0,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 427 Arbeitslose mehr (plus 13,6 Prozent). Insgesamt sind 3.571 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Lippe arbeitslos. 

Langzeitarbeitslose 

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Lippe steigt um 31 Personen (plus 0,7 Prozent). 4.643 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 91,9 Prozent (4.265 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 345 Personen (plus 8,0 Prozent). 

Unterbeschäftigung 

Die Unterbeschäftigung im Kreis Lippe steigt im August 2024. Insgesamt sind 17.261 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 152 Personen mehr (plus 0,9 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 1.084 Personen (plus 6,7 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist. 

Stellenangebot 

Die Arbeitgeber aus dem Kreis Lippe haben in diesem Monat 500 Stellen gemeldet und damit 35 mehr als im Vormonat (plus 7,5 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 74 Stellen (plus 17,4 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 2.733 offene Stellen, 156 mehr als vor einem Monat (plus 6,1 Prozent) und 35 weniger als vor einem Jahr (minus 1,3 Prozent). 

Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2023 meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Detmold 2.309 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 124 weniger als im Vorjahreszeitraum (minus fünf Prozent). Zugleich gab es 2.062 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Minus von 98 (ebenfalls minus fünf Prozent). Ende August waren 286 Bewerber noch unversorgt und 385 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es mehr unversorgte Bewerber (plus 51 oder plus 22 Prozent), die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war kleiner (minus 58 oder minus 13 Prozent). 

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe 

Arbeitslosigkeit 

Die Zahl der Arbeitslosen in OWL steigt im August 2024. Insgesamt sind 73.885 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 545 Personen mehr (plus 0,7 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 8.081 Personen (plus 12,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote in OWL beträgt im August 6,4 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,7 Prozent (plus 0,7 Prozentpunkte). Die niedrigste Arbeitslosenquote in der Region ist in Kreis Höxter (5,1 Prozent), gefolgt von Kreis Gütersloh (5,3 Prozent), Kreis Lippe (5,8 Prozent), Kreis Paderborn (6,0 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (6,4 Prozent), Kreis Herford (6,5 Prozent) und Stadt Bielefeld (9,0 Prozent). 

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) 

In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 26.533 Personen gemeldet. Dies sind 134 Personen mehr als vor einem Monat (plus 0,5 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 4.001 Personen (plus 17,8 Prozent). 

Entwicklung im Bürgergeld (SGB II) 

Bürgergeld erhalten 411 Arbeitslose mehr als im Vormonat (plus 0,9 Prozent) und 4.080 mehr als im Vorjahr (plus 9,4 Prozent). Insgesamt zählen 47.352 Personen und damit 64,1 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II. 

Jugendarbeitslosigkeit 

7.923 Arbeitslose sind im August 2024 in OWL unter 25 Jahre alt. Dies sind 110 Personen mehr als im Vormonat (plus 1,4 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 1.253 junge Menschen mehr arbeitslos (plus 18,8 Prozent). 

Arbeitslose ab 50 Jahre 

Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren sinkt zum Vormonat um 30 Personen (minus 0,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 2.479 Arbeitslose mehr (plus 11,5 Prozent). Insgesamt sind 23.972 Menschen ab 50 Jahren in OWL arbeitslos. 

Langzeitarbeitslose 

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen in OWL steigt um 343 Personen (plus 1,2 Prozent). 28.250 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 91,1 Prozent (25.726 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 2.286 Personen (plus 8,8 Prozent). 

Unterbeschäftigung 

Die Unterbeschäftigung in OWL steigt im August 2024. Insgesamt sind 95.991 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 334 Personen mehr (plus 0,3 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 5.732 Personen (plus 6,4 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist. 

Stellenangebote 

Die Arbeitgeber in OWL haben in diesem Monat 2.779 Stellen gemeldet und damit 287 weniger als im Vormonat (minus 9,4 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 524 Stellen (minus 15,9 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 19.515 offene Stellen, eine mehr als vor einem Monat (plus/ minus 0,0 Prozent) und 2.942 weniger als vor einem Jahr (minus 13,1 Prozent).