Weniger Arbeitslose und mehr offene Stellen als vor Corona-Krise

• Arbeitslosigkeit sinkt leicht • Kurzarbeit stabilisiert weiterhin die Beschäftigung • Arbeitskräftenachfrage steigt

03.03.2022 | Presseinfo Nr. 13

Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth, berichtet zur aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: „Die Arbeitslosigkeit in unserem Agenturbezirk, der die Landkreise Dillingen, Donau-Ries, Günzburg und Neu-Ulm umfasst, ist im Februar leicht ge-sunken. Die Arbeitslosenquote beträgt 2,2 Prozent; im Januar lag sie bei 2,3 Prozent. Derzeit sind 6.869 Menschen arbeitslos gemeldet, 248 weniger als vor einem Monat. Die Lage auf dem Arbeits-markt hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert und sowohl die Zahl der Arbeitslosen als auch die Arbeitslosenquote liegen sogar unter dem Vorkrisenniveau. Im Februar 2020 waren 7.177 Arbeitslose gemeldet und die Quote betrug 2,3 Prozent. Für die kommenden Monate erwar-ten wir einen weiteren saisonüblichen Rückgang der Arbeitslosigkeit.“


Von den 6.869 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 4.222 (minus 217 im Vergleich zum Vor-monat) bei der Arbeitsagentur und 2.647 (minus 31 im Vergleich zum Vormonat) in den vier Job-centern Donau-Ries, Dillingen, Günzburg und Neu-Ulm gemeldet.
Dynamik am Arbeitsmarkt
Im Februar haben sich 2.290 Personen arbeitslos gemeldet, davon kamen 955 aus einer Be-schäftigung. Im Gegenzug konnten 2.545 die Arbeitslosigkeit beenden, 916 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf.

Kurzarbeit
Viele Unternehmen nutzen auch weiterhin das Kurzarbeitergeld um ihre Beschäftigten zu halten.
Da die Betriebe bis zu drei Monate im Nachgang abrechnen können, liegen verlässliche Daten
erst mit einem längeren zeitlichen Verzug vor. Der aktuelle Trend lässt sich am besten an den
monatlich neu eingegangenen Anzeigen ablesen.
Die Zahl der Anzeigen über konjunkturelle Kurzarbeit ist von Januar 2022 auf Februar 2022 leicht
gesunken; deutlich geringer ist die Zahl der Personen in Anzeigen. Bis zum 24.02.22 gingen 122
neue Anzeigen für 1.093 Beschäftigte ein. Im Januar wurden 128 Anzeigen für 3.300 Beschäftigte
eingereicht.

Gemeldete Arbeitsstellen
Im Februar wurden 1.239 neue Arbeitsstellen gemeldet, 408 mehr als im Januar und 96 mehr als vor einem Jahr.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat sich wieder sehr gut erholt. Aktuell sind über 700 Stellen mehr gemeldet als von 2 Jahren.
Insgesamt befinden sich im Stellenpool 5.984 Arbeitsstellen, 177 mehr als vor einem Monat und 1.987 mehr als im Vorjahr. Bei 80 Prozent der gemeldeten Stellen liegen die Anforderungen auf Fachkraftniveau und höher. Dagegen sind nur gut 51 Prozent der Arbeitslosen Fachkräfte oder Spezialisten.
Für 4.161 Stellen werden Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerinnen in Vollzeit und für 691 in Teil-zeit gesucht. Bei 1.132 Stellen ist eine Beschäftigung in Vollzeit oder Teilzeit möglich. Von den Personaldienstleistern sind 33 Prozent der offenen Stellen gemeldet.
 

Woche der Ausbildung vom 14. bis 18. März 2022
Die Lage am Ausbildungsmarkt war im vergangenen Jahr stark von den Folgen der Pandemie geprägt. Die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber ist im Vergleich zum Vorjahr zu-rückgegangen, ebenso ist auch die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen gesunken. Auf Bewer-berseite sind viele Meldungen unterblieben, weil die gewohnten Zugangswege zur Berufsberatung eingeschränkt waren und durch digitale Angebote nicht vollständig ersetzt werden konnten. Bei den Unternehmen erschwerten die coronabedingten Belastungen durch Kurzarbeit und unsichere Zukunftsaussichten die Ausbildungsarbeit. Zusätzlich hemmt der demografisch bedingte Rück-gang der Bewerberinnen und Bewerber den Ausgleich am Ausbildungsmarkt.
Deshalb steht die diesjährige bundesweite Woche der Ausbildung unter dem Motto „Mehr Ausbil-dung wagen!“ und möchte auf den hohen Stellenwert der betrieblichen Ausbildung aufmerksam machen.


„Für Betriebe ist die Ausbildung von Nachwuchskräften im eigenen Betrieb eine wichtige Säule der Fachkräftesicherung. Doch nicht immer lassen sich Ausbildungsplätze sofort besetzen. Deshalb lohnt es sich genauer hinzuschauen, denn manchmal spiegeln sich die Kompetenzen von Jugend-lichen und jungen Erwachsenen nicht in Schulnoten und Zeugnissen wieder. Sie brauchen die Chance, ihr Können einmal unter Beweis zu stellen. Zudem kann die Arbeitsagentur mit zahlrei-chen Fördermöglichkeiten einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss unterstützen. Ein Anruf beim Arbeitgeberservice lohnt in jedem Fall“ wirbt der Donauwörther Agenturleiter.

„Jugendliche legen sich mit einem Berufsabschluss eine wichtige Grundlage für ein erfolgreiches Erwerbsleben. Deshalb appelliere ich an alle, die bisher noch keine Zusage für einen Ausbildungs-platz haben, sich umgehend mit unserer Berufsberatung in Verbindung zu setzen, denn viele Be-triebe suchen noch für den Start im Herbst. Wir unterstützen dabei auch junge Erwachsene bis 35 Jahre, die bisher noch keinen Berufsabschluss erlangt haben“ so Richard Paul.


Seit dem Beginn des Berichtsjahres 2021/2022 im Oktober bis Februar meldeten sich im gesamten Agenturbezirk 2.310 Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen. Im selben Zeit-raum wurden von den Unternehmen 3.282 freie Berufsausbildungsstellen gemeldet.