· Arbeitslosenquote erneut bei 2,2 Prozent · Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigt · Fachkräfte werden weiterhin dringend gesucht
30.09.2022 | Presseinfo Nr. 68
Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Donauwörth, der die Landkreise Donau-Ries, Dillin-gen, Günzburg und Neu-Ulm umfasst, beträgt im September erneut 2,2 Prozent (Vormonat 2,2 Prozent, Vorjahreswert ebenfalls 2,2 Prozent). Derzeit sind 6.917 Menschen ohne Arbeit gemeldet. Das sind 58 we-niger als vor einem Monat und 68 weniger als vor einem Jahr. 788 Arbeitslose besitzen die ukrainische Staatsangehörigkeit. Trotz schwierig werdender Bedingungen nimmt die Beschäftigung weiter zu. Nach den neuen Beschäfti-gungsdaten stieg im Agenturbezirk die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten von März 2021 auf März 2022 um 3.581 (+1,6 Prozent). In diesem Monat haben wieder viele ehemalige Schüler:innen und Studierende eine Ausbildung oder Beschäftigung angetreten und meldeten sich deshalb aus der Ar-beitslosigkeit ab. So geht in der Gruppe der 15- bis 25-jährigen die Arbeitslosigkeit um 134 bzw. 15,0 Prozent deutlich zurück. Für den Oktober erwarten wir eine Fortsetzung der Entwicklung, da sich dann auch die Studierenden zum Semesterbeginn abmelden,“ berichtet Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth. „Die Arbeitgeber suchen weiter intensiv nach Arbeitskräften, insbeson-dere nach Fachkräften. Die Stellenmeldungen der Arbeitnehmerüberlassungsfirmen waren in diesem Monat rückläufig.“
Soziale Grundsicherung Bei der Arbeitsagentur ist der Bestand an Arbeitslosen aktuell im Vergleich zum August um 142 auf 3.526 (minus 776 zum Vorjahresmonat) gesunken. In den vier Jobcentern im Bezirk der Agentur für Arbeit Donau-wörth stieg die Arbeitslosenzahl zum Vormonat um 84 auf 3.391 Personen (Vorjahresmonat plus 708).
Fluchtmigration aus der Ukraine Seit dem 1. Juni 2022 haben geflüchtete Menschen aus der Ukraine Anspruch auf Leistungen nach dem Zweiten bzw. Zwölften Sozialgesetzbuch (SGB II bzw. SGB XII) und werden durch die regionalen Jobcen-ter betreut. „Viele Geflüchtete aus der Ukraine besuchen bereits einen Sprach- bzw. Integrationskurs. Wäh-rend dieser Zeit gelten sie als arbeitsuchend“, erklärt Richard Paul. „Grundsätzlich ist der Anstieg der Ar-beitslosigkeit, beziehungsweise die gestiegene Anzahl der bei den Jobcentern gemeldeten Personen, ins-besondere mit der Betreuung der ukrainischen Geflüchteten zu erklären.“
Dynamik am Arbeitsmarkt Im September haben sich 2.473 Personen arbeitslos gemeldet, davon kamen 1.045 aus einer Beschäf-tigung und 463 aus einer Ausbildung oder Weiterbildungsmaßnahme. Im Gegenzug konnten 2.512 die Arbeitslosigkeit beenden, 881 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf und 632 begannen eine Aus- oder Weiterbildung.
Kurzarbeit Unternehmen nutzen auch weiterhin das Kurzarbeitergeld um ihre Beschäftigten zu halten. Da die Betriebe bis zu drei Monate im Nachgang abrechnen können, liegen verlässliche Daten erst mit einem längeren zeit-lichen Verzug vor. Der aktuelle Trend lässt sich am besten an den monatlich neu eingegangenen Anzeigen ablesen. Die Anzahl der Anzeigen über konjunkturelle Kurzarbeit ist im September zurückgegangen. Bis zum 26. September 2022 gingen 17 neue Anzeigen für 334 Beschäftigte ein. Im August wurden 31 Anzeigen für 450 Beschäftigte eingereicht.
Stellenmarkt Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiterhin hoch, auch wenn die Stellenmeldungen im September leicht rückläufig waren. Von den Arbeitgebern wurden 1.008 neue Arbeitsstellen gemeldet, 20 weniger als im Au-gust und 341 weniger als vor einem Jahr. Insbesondere die Arbeitnehmerüberlassungsfirmen meldeten der Arbeitsagentur in diesem Monat weniger Personalbedarf.
Im Stellenpool der Arbeitsagentur sind derzeit 6.344 freie Arbeitsstellen (233 weniger als vor einem Monat und 476 mehr als im Vorjahr). Bei knapp 78 Prozent der gemeldeten Stellen liegen die Anforderungen auf Fachkraftniveau und höher. Dagegen sind nur rund 50 Prozent der Arbeitslosen Fachkräfte oder Spezialisten.
Für 4.430 Stellen werden Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerinnen in Vollzeit und für 728 in Teilzeit gesucht. Bei 1.186 Stellen ist eine Beschäftigung in Vollzeit oder Teilzeit möglich. Von den Personaldienstleistern sind rund 33 Prozent der offenen Stellen gemeldet.
Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten durch Einstellungen von ausländischen Arbeitskräften
„Bemerkenswert ist die Entwicklung der Beschäftigung in unserer Region. Ende März 2022, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigtenstatistik, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Be-zirk der Agentur für Arbeit Donauwörth auf 222.013. Gegenüber dem Vorjahresquartal stieg die Anzahl der Beschäftigten um 3.581 oder 1,6 Prozent“, informiert Richard Paul. Von dem Beschäftigungsanstieg von 3.581 Personen haben 2.715 sozialversicherungspflichtige Arbeits-kräfte eine ausländische Staatsangehörigkeit (76 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind im Agenturbezirk 1.797 Frauen und 1.784 Männer mehr sozialversi-cherungspflichtig beschäftigt. Circa jeder 5. Beschäftigte ist älter als 55 Jahre. 27,1 Prozent der Arbeitskräfte ist in Teilzeit tätig und rund jede 6. Arbeitskraft hat eine ausländische Staatsangehörigkeit. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei sonstigen Dienstleistungen und privaten Haushalten (+565 oder +13,1%); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung bei Verkehr und Lagerei (–610 oder –5,5%).