Wie die Integration von Geflüchteten gelingen kann – ein Erfolgsbeispiel aus dem Jobcenter Neu-Ulm

Trotz der aktuellen konjunkturellen Eintrübung suchen viele Arbeitgeber im Landkreis Neu-Ulm dringend Arbeitskräfte. Genauso suchen viele Menschen, insbesondere viele Geflüchtete nach der Beendigung ihrer Integrationskurse, eine Arbeit. Damit Angebot und Nachfrage zusammenkommen, gilt es für beide Seiten einige Hürden zu überwinden, beispielsweise hinsichtlich der Sprache und Qualifikation. Dennoch macht die Integration von geflüchteten Menschen Fortschritte. 

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 65

Stellvertretend für viele weitere Arbeits- und Ausbildungsaufnahmen steht die erfolgreiche Integrationsgeschichte von Svitlana S. aus dem Landkreis Neu-Ulm. Sie ist 39 Jahre alt und mit ihrer Tochter aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet. Nach dem Abschluss des Integrationskurses spricht sie bereits gut Deutsch und nimmt aktuell an einer weiterführenden Sprachförderung teil. Als gelernte Rettungssanitäterin bringt sie u.a. berufliche Erfahrungen im medizinischen Bereich mit. Während eines zweiwöchigen Praktikums verschaffte sie sich einen Einblick in den Bereich der Pflege. Am Bewerbertag bei der St. Elisabeth Pflegezentrum gGmbH in Senden nahm sie mit großem Interesse teil und absolvierte nur wenige Tage später erfolgreich einen Probearbeitstag. Schnell waren Frau S. und der Arbeitgeber sich einig: Frau S. kann am 01.08.2024 in eine Ausbildung zur Altenpflegehelferin bei der St. Elisabeth Pflegezentrum gGmbH starten!

 

Anikò Nepp, Arbeitsvermittlerin im Jobcenter Neu-Ulm erzählt: „Frau S. wurde von Anfang an intensiv beraten und unterstützt. Sie zeigte sich dabei sehr motiviert und aktiv. In unseren Gesprächen zeigte sie auch Interesse für den Pflegebereich. Beim Bewerbertag der St. Elisabeth Pflegezentrum gGmbH konnte Frau S. die Personalverantwortlichen von sich überzeugen.“ Den Start in die Ausbildung zur Altenpflegehelferin ermöglicht das Jobcenter Neu-Ulm durch eine Förderung im Rahmen der Beschäftigtenqualifizierung und eröffnet Frau S. damit eine nachhaltige berufliche Perspektive in Deutschland.

 

„Wir freuen uns, den Bewerbertag mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter organisiert zu haben. Dadurch haben wir mit Frau Svitlana S. eine empathische und interessierte neue Kollegin gewinnen können“ freut sich Jeton Iseni, Geschäftsführer der St. Elisabeth Pflegezentrum gGmbH in Senden. „Wir legen großen Wert auf Mitarbeiterorientierung und gute Arbeitsbedingungen in der Pflege. Der Pflegeberuf ist vielseitig, schön und interessant, da er unter anderem tägliche menschliche Nähe, sinnstiftende Aufgaben und kontinuierliche Weiterbildung bietet. Daher fördern und unterstützen wir besonders stark die Auszubildenden in unserem Pflegezentrum. 

 

„Gemeinsam mit dem Jobcenter Neu-Ulm veranstaltete der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Neu-Ulm einen Bewerbertag in den Räumlichkeiten des Pflegezentrum St. Elisabeth in Senden. Ziel der Veranstaltung war es, interessierte Kundinnen und Kunden des Jobcenters Neu-Ulm gemeinsam mit der Pflegeeinrichtung in ungezwungenem Rahmen „an einen Tisch“ zu bekommen und berufliche Perspektiven sowie Entwicklungsmöglichkeiten zu beleuchten und somit Chancen auf eine Integration in Arbeit zu eröffnen. Gleichzeitig unterstützen wir die Betriebe bei der Deckung ihres Personalbedarfs“ führt Marco Iaconisi, Teamleiter des Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Neu-Ulm weiter aus.

 

 Wir freuen uns sehr über jede gelungene Arbeitsaufnahme wie im beschriebenen Beispiel. Während einer Ausbildung oder beruflichen Tätigkeit können die Sprachkenntnisse weiter ausgebaut werden und damit kommt auch die gesellschaftliche Integration in Gang. Ebenso ist den Unternehmen geholfen, wenn Sie der Einstellung von Geflüchteten offen gegenüberstehen. Damit können sie sich zumindest teilweise weiteres Potential an Arbeitskräften erschließen. Mit unseren Fördermöglichkeiten unterstützen wir, wenn die Anforderungen der Stelle und die Qualifikation der Bewerber nicht passgenau sind“ resümiert Beate Reize, Geschäftsführerin des Jobcenters Neu-Ulm.