Das Jobcenter ist eine gemeinsame Einrichtung der Arbeitsagentur Donauwörth und des Landratsamtes Dillingen mit 43 Mitarbeitern und sichert derzeit den Lebensunterhalt von gut 1.600 Haushalten, den so genannter Bedarfsgemeinschaften. Aufgabe des Jobcenters ist die Gewährung des Bürgergelds an erwerbsfähige Personen und deren Unterstützung bei Arbeits- oder Ausbildungssuche.
„Wir konnten in den letzten Jahren sehr vielen Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis in schwierigen Lebensphasen weiterhelfen, denn das Jobcenter war ein verlässlicher Akteur bei der Bewältigung von großen Herausforderungen. So haben wir in der Corona Zeit viele Menschen finanziell unterstützt, wenn deren Einkommen durch die pandemiebedingten Einschränkungen reduziert wurde bzw. weggefallen ist. Seit Juni 2022 stellen wir die Sicherung des Lebensunterhalts der ukrainischen Geflüchteten sicher und begleiten und unterstützen diese intensiv bei der Suche nach einer Beschäftigung in Deutschland. Ab dem 01.01.2023 waren wir mit der Einführung des Bürgergeldes erneut im Fokus. Dies waren schon große und wichtige Aufgaben, die wir aber Dank der engagierten Arbeitsweise meiner Mitarbeitenden gut meistern konnten. Deshalb verlasse ich das Jobcenter mit einem weinenden und einem lächelnden Auge. Denn einerseits habe ich mich in Dillingen sehr wohl gefühlt, freue mich aber schon sehr auf meine neue Stelle in Augsburg,“ verrät Michael Künast.
Landrat Markus Müller führt weiter aus: „Ich habe Herrn Künast als Aktivposten kennen und schätzen gelernt. Er hat einen wichtigen Beitrag im Landkreis zur Absicherung von Menschen in schwierigen Lebenslagen im sozialen Bereich geleistet. Nach innen hat er die Verwaltungsorganisation modernisiert und digitale Dienstleitungsangebote ausgebaut. So wird beispielsweise die Jobcenter-App am 14. Januar 2025 gestartet. Ich danke ihm ganz herzlich für seine Arbeit und freue mich auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit seiner Nachfolge.“
„Die berufliche Integration von unseren Bürgergeldempfängern, insbesondere der Geflüchteten, ist ein komplexer Prozess, der von mehreren Faktoren wie zum Beispiel deutsche Sprachkenntnisse, Anerkennung von Abschlüssen, Qualifizierungschancen, ausreichendes Angebot an Kinderbetreuung usw. abhängig ist. Im November waren im Jobcenter Dillingen rund 1.100 geflüchtete (davon 630 ukrainische) erwerbsfähige Personen gemeldet. Viele besuchen aktuell einen Integrationskurs, oder eine berufliche Schule oder absolvieren eine Ausbildung. Rund 300 Geflüchtete sind tatsächlich arbeitslos und suchen einen Job. In diesem Jahr fanden bereits mehrfach Jobbörsen in Dillingen statt, damit Arbeitgeber und Arbeitssuchende unkompliziert in Kontakt kommen. Hand in Hand organisierte das Jobcenter und die Arbeitsagentur Dillingen diese erfolgreichen Veranstaltungen, die deshalb auch für nächstes Jahr geplant werden. Von den 8 Asylherkunftsländer[1] waren im Mai 2024 (aktuellste Beschäftigungszahl) rund 470 Personen und mit ukrainischer Staatsangehörigkeit 162 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Es gab und gibt viel im Jobcenter zu tun, aber jede einzelne Arbeitsaufnahme ist ein Erfolg,“ bedankt sich Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit für die geleistete Arbeit bei Michael Künast und seinem Team.
Das Zepter übergibt Künast an keine Unbekannte im Landkreis Dillingen. Yvonne Ripper war bereits von März 2018 – bis Sommer 2022 als Geschäftsstellenleiterin der Agentur für Arbeit Dillingen tätig. Die letzten 2,5 Jahre hat sie als Teamleiterin der Berufsberatung vor dem Erwerbsleben für die Standorte Dillingen, Donauwörth und Nördlingen gearbeitet. „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe und möchte gemeinsam mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre fortführen und mich den neuen Herausforderungen stellen. Besonders möchte ich Jugendlichen einen guten Start ins Erwerbsleben ermöglichen. Ich bin gespannt auf meine neue Aufgabe und die Jobcenter-Arbeit, die mir nicht ganz unbekannt ist. Immerhin gibt es viele Schnittstellen zwischen der Arbeitsagentur und dem Jobcenter. Allerdings warten auch einige Themenfelder, mit denen ich bisher noch nicht in Berührung kam und auf die ich schon sehr gespannt bin,“ sagt Yvonne Ripper.
[1] Die Asylherkunftsländer (TOP 8) umfassen die nichteuropäischen Länder, aus denen in den Jahren 2012 bis Anfang 2015 die meisten Asylerstanträge kamen. Aus Gründen der Vergleichbarkeit bleibt das Aggregat unverändert. Dazu gehören Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien.