Der Dortmunder Arbeitsmarkt zeigt sich trotz des aktuell schwierigen
wirtschaftlichen Umfeldes weiterhin stabil und weist eine für die Jahreszeit übliche
Entwicklung auf. Die Arbeitslosigkeit ist zu Frühlingsbeginn weiter gesunken. Gut
400 arbeitslose Männer und Frauen weniger zählt die Agentur für Arbeit im März.
„Der Rückgang ist erfreulich, besonders junge Menschen, die im Januar und
Februar ihre dreieinhalbjährige Ausbildung beendet haben und sich zunächst
arbeitslos melden mussten, haben schnell wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen
können und eine neue Anstellung gefunden“, so Melanie Flusche,
Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Dortmund.
„Der konjunkturellen Schwächephase zum Trotz bietet der Arbeitsmarkt aktuell viele
Chancen. Im Fokus der Unternehmen stehen dabei gut qualifizierte Arbeitskräfte.
Diese sind auf dem Markt nicht immer zu finden. Eine Chance kann die
Arbeitsmarktintegration ukrainischer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sein.
Viele von ihnen werden in den nächsten Wochen und Monaten ihre Sprach- und
Integrationskurse beenden. Diese Menschen sind größtenteils gut qualifiziert. Wenn
es uns gelingt, dass sie schnell in Arbeit finden, kann dies zu einer Entlastung
sowohl für den Arbeitsmarkt als auch für Unternehmen führen“, so Flusche.
Marcus Weichert, Geschäftsführer des Jobcenter Dortmund, kommentiert:
„Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen im März ist ein ermutigendes Signal für die
Robustheit des Dortmunder Arbeitsmarktes. Besonders erfreulich ist, dass der
Bestand an Arbeitslosen im Jobcenter um 70 Personen gesunken ist, darunter elf
Langzeitarbeitslose. Dies unterstreicht die Wirksamkeit unserer Qualifizierungsmaßnahmen,
die unseren Kunden echte Chancen und Perspektiven bieten. Die anhaltende Zunahme der Beschäftigung in Dortmund unterstützt diesen Trend
zusätzlich.Trotz dieser positiven Entwicklung stehen wir im Jobcenter weiterhin vor
Herausforderungen, insbesondere vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen
Umfelds. Wir setzen daher weiterhin auf den Job-Turbo, um die Integration von
Arbeitsuchenden in den Arbeitsmarkt voranzutreiben und geflüchteten Menschen
nachhaltige Beschäftigungsmöglichkeiten zu bieten. Der Job-Turbo ist eine
wegweisende Initiative, die es uns ermöglicht, individuell auf die Bedürfnisse der
Arbeitssuchenden einzugehen und sie bestmöglich zu unterstützen. Darüber hinaus
werden wir weiterhin eng mit unseren Partnern am lokalen Arbeitsmarkt
zusammenarbeiten, um neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu erschließen und
Arbeitsuchenden neue Perspektiven zu eröffnen.“
Arbeitslosigkeit im März weiter rückläufig
Im März wurden 38.031 Menschen in Dortmund arbeitslos gezählt. Davon waren
8.139 Personen bei der Arbeitsagentur und 29.892 Menschen beim Jobcenter
Dortmund gemeldet. Damit ist die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im
Vergleich zum Vormonat um 403 Personen oder 1,0 Prozent gesunken, sie liegt aber
gegenüber dem Vorjahr um 4,4 Prozent (+1.488 Personen) höher. Die
Arbeitslosenquote für alle bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen sinkt
leicht auf aktuell 11,7 Prozent (März 2023: 11,3 Prozent).
In der Stadt Dortmund wurden im März 5.778 Männer und Frauen erstmals oder
erneut arbeitslos registriert. 1.609 Personen davon kamen aus einer Beschäftigung
am 1. Arbeitsmarkt. Das sind 51 Personen weniger als im Vormonat. 6.217 meldeten
sich im März bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter aus der Arbeitslosigkeit ab.
Von ihnen beendeten 1.382 Menschen ihre Arbeitslosigkeit wegen der Aufnahme
einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind 115 Personen mehr als im
Vormonat.
Zahl der Ukrainer:innen in der Grundsicherung leicht gesunken
Seit Juni 2022 haben alle geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer die Möglichkeit,
in den Jobcentern einen Antrag auf Grundsicherung für Arbeitssuchende zu stellen.
Im Berichtsmonat März waren im Jobcenter Dortmund 1.876 Ukrainerinnen und
Ukrainer arbeitslos gemeldet. Das sind 37 weniger als im Vormonat und 232
Personen mehr als im März 2023.
Jugendarbeitslosigkeit deutlich zurückgegangen
Im März waren 3.343 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das sind
94 Personen bzw. 2,7 Prozent weniger als im Vormonat, aber 225 Personen bzw.
7,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Jugendarbeitslosenquote sinkt um 0,3
Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat auf aktuell 9,7 Prozent.
Arbeitskräftenachfrage tritt auf der Stelle
837 neue Stellenangebote wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit
Dortmund im März gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 88
Stellenmeldungen weniger. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Jahreszeit 313 Stellen
mehr. Im Bestand befinden sich in diesem Monat insgesamt 3.965 offene Stellen. Das
sind 249 weniger als im Vormonat und 292 weniger als im März des Vorjahres. Die
meisten der Agentur für Arbeit gemeldeten offenen Stellen entfallen auf die
Berufsgruppen Verkauf, Lagerwirtschaft/Post/Zustellung, Gesundheits- und
Krankenpflege sowie Altenpflege.
Unterbeschäftigung steigt leicht an
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch
die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer
Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsbedingten
Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet,
weil es sich dabei um Menschen handelt, denen ein reguläres
Beschäftigungsverhältnis fehlt.
Insgesamt werden in diesem Monat 49.826 Personen in der Unterbeschäftigung
registriert. Das sind im Vergleich zum Vormonat 293 Personen weniger. Ein Blick
auf das Vorjahr zeigt einen Anstieg um 1.212 Personen.
Halbzeit auf dem Ausbildungsmarkt 2023/2024
Jetzt Ausbildung klarmachen!
Der Trend auf dem Ausbildungsmarkt vom Stellen- zum Bewerberinnen- und
Bewerbermarkt setzt sich weiter fort. Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind
für junge Menschen aktuell so gut wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Gleichzeitig wird
es für Unternehmen und Betriebe immer schwieriger, Ausbildungsstellen zu
besetzen. Aktuell kommen auf 100 Ausbildungsplätze 73 Bewerber. Rein
rechnerisch könnte also jeder eine Stelle bekommen, in der Praxis sieht dies
allerdings anders aus. Da passen allzu oft Anforderungsprofile und berufliche
Vorstellungen nicht zusammen.
Nach den ersten sechs Monaten des Ausbildungsjahres 2023/2024 verbucht die
Agentur für Arbeit Dortmund einen spürbaren Anstieg bei den gemeldeten
Ausbildungsstellen im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der von den Dortmunder
Betrieben gemeldeten Ausbildungsstellen liegt aktuell bei 3.190. Dies sind im
Vorjahresvergleich 7,0 Prozent (+209) mehr. Auf der anderen Seite haben sich seit
Oktober 2023 bei der Berufsberatung 2.339 junge Erwachsene als Bewerberinnen
und Bewerber für einen Ausbildungsplatz gemeldet. Das sind 85 Personen oder 3,8
Prozent mehr als im März des Vorjahres.
Melanie Flusche, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Dortmund
beschreibt die Lage auf dem Ausbildungsmarkt so: „Wir erleben gerade eine
grundlegende Veränderung der Situation auf dem Ausbildungsmarkt. Während wir
über Jahre dringend neue und zusätzliche Ausbildungsplätze brauchten, hat sich
der Markt nun gedreht. Heute fehlen uns die Bewerberinnen und Bewerber. Eine
eingehende Berufsberatung, das praktische Ausprobieren in den Betrieben und
auch die Unterstützung bei der Vermittlung in den Ausbildungsbetrieb bleiben dabei
wichtige Erfolgsfaktoren. Fehlende Fachkräfte bereiten bereits jetzt der Konjunktur
große Probleme.“
„Neben unseren Beratungen in den Betrieben, sind wir verstärkt präsent in den
Schulen, in den Berufskollegs, aber auch an Hochschulen und anderen
Anlaufstellen von Jugendlichen. Niemand darf auf dem Weg in den Beruf verloren
gehen. Jeder Einzelne ist wichtig“, so Flusche.
Kontaktdaten
Berufsberatung
Telefon: 0231 / 842 9860
Mail: berufsberatung@jbh-do.de
Meldung freier Ausbildungsstellen
Telefon: 0231 / 842 1666
Mail: Dortmund.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de