Seit Beginn des Jahres sinken die Arbeitslosenzahlen fortlaufend von Monat zu Monat, die saisontypische Frühjahrsbelebung fällt dabei aber etwas schwächer aus als in den vergangenen Jahren. Es herrscht viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt, doch es fehlt an konjunkturellem Rückenwind.
„Obwohl die Erholung der deutschen Wirtschaft sehr holprig voranschreitet und das Konjunkturbarometer nur langsam Verbesserungen ausweist, zeigt sich der Arbeitsmarkt weiterhin äußerst robust gegenüber steigenden Preisen, geopolitischen Krisen und anhaltenden Fluchtbewegungen. Die Arbeitslosigkeit in Dortmund ist zum fünften Mal in Folge leicht zurückgegangen. Besonders erfreulich dabei, die Jugendarbeitslosigkeit sinkt ebenfalls und knackt erstmalig in diesem Jahr die 9-Prozent-Marke. Wir dürfen dabei aber auch nicht die Augen vor der Realität verschließen. Der Arbeitsmarkt hat zwei Gesichter. Angebot und Nachfrage passen oftmals nur bedingt zusammen. Im Fokus der Unternehmen stehen gut qualifizierte Arbeitskräfte. Diese sind auf dem Markt aber schwer zu finden.
Wer eine Ausbildung hat, hat nach wie vor gute Chancen am Arbeitsmarkt. Für arbeitslose Menschen ohne aktuelle Ausbildung ist es jedoch schwer, zurück in Arbeit zu finden. Eine fundierte berufliche Qualifizierung bleibt daher der wichtigste Hebel, um eine Arbeitslosigkeit zu beenden oder auch zu vermeiden“, kommentiert Arbeitsagenturchefin Heike Bettermann die Lage auf dem Dortmunder Arbeitsmarkt.
Marcus Weichert, Geschäftsführer des Jobcenter Dortmund, kommentiert:
„Auch in der Grundsicherung weist die Entwicklung des Arbeitsmarktes positive Tendenzen auf: Trotz einer gedämpften konjunkturellen Belebung verzeichnen wir im Mai insgesamt 219 Arbeitslose weniger als im Vormonat. Seit März dieses Jahrs ist der Abgang an Arbeitslosen kontinuierlich gestiegen. Aus Sicht des Jobcenters ist dabei besonders erfreulich, dass auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 171 gesunken ist. Ein Ergebnis, dass die erfolgreiche Umsetzung von Förder- und Integrationsmaßnahmen wiederspiegelt, die darauf abzielen, Langzeitarbeitslose nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren.“
Arbeitslosigkeit sinkt - Frühjahrsaufschwung setzt sich abgeschwächt fort
Im Mai wurden 37.661 Menschen in Dortmund arbeitslos gezählt. Davon waren 969 Personen bei der Arbeitsagentur und 29.692 Menschen beim Jobcenter Dortmund gemeldet. Damit ist die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 197 Personen oder 0,5 Prozent gesunken, sie liegt aber gegenüber dem Vorjahr um 4,0 Prozent (+1.440 Personen) höher. Die Arbeitslosenquote für alle bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen sinkt auf 11,4 Prozent (Mai 2023: 11,2 Prozent).
In der Stadt Dortmund wurden im April 5.842 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos registriert. 1.540 Personen davon kamen aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind 204 Personen weniger als im Vormonat. 6.073 meldeten sich im Mai bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter aus der Arbeitslosigkeit ab. Von ihnen beendeten 1.248 Menschen ihre Arbeitslosigkeit wegen der Aufnahme einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind 252 Personen weniger als im Vormonat.
Jugendarbeitslosigkeit erstmalig unter der 9-Prozent-Marke
Im Mai waren 3.165 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das sind 48 Personen bzw. 1,5 Prozent weniger als im Vormonat, aber 20 Personen bzw. 0,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Jugendarbeitslosenquote sinkt um 0,4 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat auf aktuell 8,9 Prozent.
Arbeitskräftenachfrage tritt auf der Stelle
750 neue Stellenangebote wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Dortmund im Mai gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 45 Stellenmeldungen weniger, jedoch im Vergleich zum Vorjahr um diese Jahreszeit 241 Stellen mehr. Im Bestand befinden sich in diesem Monat insgesamt 4.228 offene Stellen. Das sind 28 mehr als im Vormonat und 241 mehr als im Mai des Vorjahres. Die meisten der Agentur für Arbeit gemeldeten offenen Stellen entfallen auf die Berufsgruppen Verkauf, Lagerwirtschaft/Post/Zustellung sowie Büro und Sekretariat.
Unterbeschäftigung sinkt weiter
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsbedingten Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil es sich dabei um Menschen handelt, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Insgesamt werden in diesem Monat 49.144 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Das sind im Vergleich zum Vormonat 201 Personen weniger. Ein Blick auf das Vorjahr zeigt einen Anstieg um 561 Personen.
Ausbildungsmarkt 2023/2024
Gute Chancen für eine duale Ausbildung in Dortmund
In Dortmund interessieren sich wieder mehr junge Menschen für eine Berufsausbildung. Bis Ende Mai meldeten sich 2.843 Bewerberinnen und Bewerber im Jugendberufshaus Dortmund, das waren 283 oder 11,1 Prozent mehr als im selben Zeitraum des vergangenen Jahres. Auch verbucht die Agentur für Arbeit Dortmund einen spürbaren Anstieg bei den gemeldeten Ausbildungsstellen im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der von den Dortmunder Betrieben gemeldeten Ausbildungsstellen liegt aktuell bei 3.514. Dies sind im Vorjahresvergleich 10 Prozent (+320) mehr. Gleichzeitig wird es für Unternehmen und Betriebe immer schwieriger, Ausbildungsstellen zu besetzen. Aktuell kommen auf 100 unbesetzte Ausbildungsplätze 63 noch unversorgte Bewerberinnen und Bewerber. Erschwerend hinzu kommt, dass allzu oft Anforderungsprofile und berufliche Vorstellungen nicht zusammenpassen.
„Die heiße Phase auf dem Ausbildungsmarkt hat begonnen, zwei Monate vor Ausbildungsbeginn am 1. August ist der Markt noch stark in Bewegung, die Ausbildungsvermittlung läuft auf Hochtouren. Viele Jugendlich haben noch keine Entscheidung getroffen, sich noch nicht festgelegt, auf einen bestimmten Beruf oder auf einen Betrieb. Noch sind viele Ausbildungsstellen frei, weitere kommen täglich dazu, auch Unternehmen entscheiden sich oft noch kurzfristig für die Ausbildung. Es ist also noch Vieles möglich. Nicht immer sind weiterführende Schulen der richtige Weg. Entscheidungshilfe bietet am Freitag die Erlebniswelt Ausbildung. Bei der Veranstaltung in der Zeche Hansemann gibt es nicht nur etwas zu sehen, sondern auch etwas zum Mitmachen und Ausprobieren. Unser Appell lautet: Nicht ohne Ausbildung in die Sommerferien“, so Heike Bettermann.
Infos zur Erlebniswelt Ausbildung unter www.jugendberufshaus-dortmund.de
Kontaktdaten
Berufsberatung
Telefon: 0231 / 842 9860
Mail: berufsberatung@jbh-do.de
Meldung freier Ausbildungsstellen:
Telefon: 0231 / 842 1666
Mail: Dortmund.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de