Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt im März

− Arbeitslosigkeit: 18.408 Arbeitslose
Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich: +137 Arbeitslose/ +0,7 Prozent
Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich: +1.770 Arbeitslose/ +10,6 Prozent
− Arbeitslosenquote: 6,1 Prozent
Quote im Vormonat: 6,0 % / Quote im Vorjahresmonat: 5,5 %
− Stellenmeldungen im Monatsverlauf: 1.119 neue Stellen
Stellen im Vormonatsvergleich: -409 / -26,8 %
Stellen im Vorjahresvergleich: -31 / -2,7 %
− Ausbildungsmarkt: deutlich mehr Stellen als Bewerber
1.719 Bewerber: +4,8% zum Vorjahreszeitpunkt
2.518 Ausbildungsstellen: +11,3% zum Vorjahreszeitpunkt

31.03.2023 | Presseinfo Nr. 14

I. Überblick

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat um 137 gestiegen. Damit sind aktuell 18.408 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 1.770 Arbeitslose mehr.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent gestiegen. Im gleichen Monat des Vorjahres lag diese Quote bei 5,5 Prozent.

Zahl der Arbeitslosen

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

JahrArbeitslose
202120.114
202216.638
202318.408

II. Die Entwicklung im Monatsverlauf mit Blick auf die Rechtskreise


Jan Pratzka Chef der Dresdner Agentur für Arbeit, zur aktuellen Entwicklung:

Zitat:

„Zur Halbzeit auf dem Ausbildungsmarkt können wir eine positive Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr feststellen. Bei mehr gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern haben zum jetzigen Zeitpunkt über 3 Prozent mehr der Jugendlichen ihren Ausbildungsplatz.
Das bedeutet berufliche Perspektive einerseits und zukünftiges Fachkräftepotential für die Unternehmen“
„Etwas weniger Dynamik beobachten wir auf dem Arbeitsmarkt, hier erfolgte ein Anstieg der Zahl der Arbeitslosen, was für den März relativ untypisch ist. Die Arbeitskräftenachfrage fiel ebenfalls schwächer als im Vormonat aus, der Bestand an freien Arbeitsangeboten ist jedoch mit knapp 6.000 Stellen hoch und erstreckt sich über nahezu alle Berufsfelder. Es zeigt sich zunehmend, dass die Anforderungsprofile von Stellen und die zur Verfügung stehenden Bewerber nicht ausreichend zusammenpassen; Qualifikationen sind nicht oder nicht mehr aktuell oder entsprechen nicht den geforderten Ansprüchen. Hier haben die Agentur für Arbeit und das Jobcenter die Möglichkeit zu unterstützen, denn unser Ziel ist es, die Qualifizierung am konkreten Bedarf der Firmen auszurichten.“
„Die neuen Daten aus der Beschäftigtenstatistik, Stand September 2022, zeigen deutlich, dass die Beschäftigungschancen sehr gut sind. Erneut ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind knapp 5.000 Menschen mehr in Arbeit, den größten Anstieg mit einem Plus von 4,8 Prozent gab es dabei bei den unter 25-Jährigen und mit 3,8 Prozent bei den über 55-Jährigen. Dresden setzt auf Nachwuchs und Erfahrung.“

SGB III – Agentur für Arbeit

Im Berichtsmonat wurden insgesamt 5.816 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Dresden betreut. Das waren 10 Personen weniger als im Vormonat. Im Vergleich zu Vorjahresmonat waren jedoch 642 Männer und Frauen mehr gemeldet.
Die Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, veränderte sich nicht und blieb bei 1,9 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag die Quote bei 1,7 Prozent.

SGB II – Jobcenter Dresden

Die Mehrheit der arbeitslosen Männer und Frauen gehört zum Rechtskreis SGB II und wird vom Jobcenter Dresden betreut. Im Berichtsmonat waren das 12.592 Arbeitslose, 147 Männer und Frauen mehr als im Vormonat und 1.128 mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen erhöhte sich geringfügig um 0,1 Prozentpunkte und liegt aktuell bei 4,2 Prozent. Im Vorjahresmonat lag diese Quote bei 3,8 Prozent.

Zugang

Im Berichtsmonat meldeten sich 3.719 Männer und Frauen in der Stadt Dresden neu oder erneut arbeitslos. Das waren 329 weniger als im Vormonat, jedoch 778 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 1.406 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, das waren 37 mehr als im Vormonat und 305 mehr als vor einem Jahr. 1.091 Personen kamen aus Ausbildung und Qualifizierung, 116 weniger als vergangenen Monat und 282 mehr als im März 2022.

Abgang

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 3.584 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 425 weniger als im Vormonat, jedoch 119 mehr als im Vorjahresmonat. Davon nahmen 1.196 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 32 weniger als im Vormonat und 145 weniger als im März 2022. Insgesamt 1.051 Männer und Frauen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 150 weniger als im vergangenen Monat, jedoch 240 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

IV. Ausgewählte Alters- und Personengruppen

U25

Bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren ist im Berichtsmonat die Zahl der Arbeitslosen von 1.602 im Vormonat auf 1.686 im Berichtsmonat gestiegen. Damit sind insgesamt 84 Jugendliche mehr arbeitslos gemeldet als noch im letzten Monat und 223 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.

Ü50

Minimal gestiegen ist die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen. Aktuell sind 5.826 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, das sind 11 mehr als im Vormonat und 451 Menschen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat um 25 auf aktuell 5.985 Männer und Frauen gesunken, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind. Damit waren insgesamt auch 497 Langzeitarbeitslose weniger als im gleichen Monat des Vorjahres gemeldet.

V. Arbeitskräftenachfrage

Die Arbeitskräftenachfrage ist in diesem Monat rückläufig. Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Dresden wurden insgesamt 1.119 Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 409 weniger als im Vormonat und 31 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Von den Stellenmeldungen kamen neben der Zeitarbeit (190 Stellen) die meisten aus der öffentlichen Verwaltung (143 Stellen), den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (134 Stellen) und dem Handel (103 Stellen), sowie aus dem Verarbeitendem Gewerbe (101 Stellen) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (89 Stellen).

Stellenzugang

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

JahrStellen
2021926
20221.150
20231.119

VI. Kurzarbeit

Für September 2022 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 48 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 230 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind 4,0 Prozent weniger Betriebe, jedoch 4,1 Prozent mehr Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 34,4 Prozent.
Für den Monat November 2022 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 37 Betriebe für 165 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.
Die eingegangenen Anzeigen zur Kurzarbeit, die ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung sind, sind in den vergangenen Monaten kontinuierlich rückläufig gewesen.

VII. Ausbildung

Zur Halbjahresbilanz des aktuellen Ausbildungsjahres 2022/2023 sind bei der Berufsberatung der Dresdner Arbeitsagentur seit Beginn des Berufsberatungsjahres bisher 1.719 Ausbildungsplatzbewerber gemeldet. Das sind 78 Jugendliche oder 4,8 Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahr.
Davon sind 998 Jugendliche noch unversorgt, 36 Jugendliche oder 3,5 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Auf der anderen Seite des Ausbildungsmarktes wurden bisher von Unternehmen der Region 2.518 Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 255 oder 11,3 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. 1.700 Ausbildungsstellen davon sind noch unbesetzt, 143 Stellen oder 9,2 Prozent mehr im Vergleich zu März 2022.
Rein rechnerisch stehen derzeit für jeden unversorgten Bewerber 1,7 unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber.

VIII. Unterbeschäftigung

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 24.632 Männer und Frauen, das sind 2.886 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 8,0 Prozent (Vormonat: 8,0 Prozent/ Vorjahr: 7,1 Prozent).

IX. Beschäftigung

Im September 2022 (letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben) waren in der Stadt Dresden 280.534 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von 4.917 gegenüber dem Vorjahresquartal (+1,8 Prozent), hält der Beschäftigungsanstieg kontinuierlich an.
Der Zuwachs an Beschäftigung erfolgte überwiegend bei den Männern (+3.078 Männer in Beschäftigung), bei den beschäftigten Frauen fiel der Anstieg mit +1.839 weniger deutlich aus. Betrachtet nach Arbeitszeit stieg die Vollzeitbeschäftigung lediglich um 0,9 Prozentpunkte, die Teilzeitbeschäftigung erzielte einen Zuwachs von 3,5 Prozent. Insbesondere bei den bis 25 Jahre gab es mit plus 4,8 Prozent einen überdurchschnittlichen Beschäftigungsanstieg.
Branchenseitig gab es den kräftigsten Beschäftigungsaufbau im Verarbeitenden Gewerbe (+869), im Bereich Information & Kommunikation (+840) und Erziehung & Unterricht (+648). Aber auch Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (ohne Zeitarbeit, +496), das Gastgewerbe (+466) und das Gesundheitswesen (+306) zählten deutlich mehr Beschäftigte.
Weniger Beschäftigte gab es lediglich in der Land- Forstwirtschaft & Fischerei (-15) und im Bereich Bergbau (- ein Beschäftigte/r).