Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt im April

− Arbeitslosigkeit: 18.644 Arbeitslose
Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich: + 236 Arbeitslose/ + 1,3 Prozent
Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich: + 2.318 Arbeitslose/ + 14,2 Prozent
− Arbeitslosenquote: 6,2 Prozent
Quote im Vormonat: 6,1 % / Quote im Vorjahresmonat: 5,4 %
− Stellenmeldungen im Monatsverlauf: 1.013 neue Stellen
Stellen im Vormonatsvergleich: - 106 / - 9,5 %
Stellen im Vorjahresvergleich: - 356 / - 26,0 %
− Ausbildungsmarkt: mehr Stellen und Bewerber
1.838 Bewerber: + 4,1 % zum Vorjahreszeitpunkt
2.614 Ausbildungsstellen: + 8,7 % zum Vorjahreszeitpunkt

28.04.2023 | Presseinfo Nr. 18

I. Überblick

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat um 236 gestiegen. Damit sind aktuell 18.644 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 2.318 Arbeitslose mehr.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent gestiegen. Im gleichen Monat des Vorjahres lag diese Quote bei 5,4 Prozent.

Zahl der Arbeitslosen

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

JahrArbeitslose
202120.049
202216.326
202318.644

II. Die Entwicklung im Monatsverlauf mit Blick auf die Rechtskreise

Jan Pratzka Chef der Dresdner Agentur für Arbeit, zur aktuellen Entwicklung:

Zitat:

„Der Frühling bleibt auf dem Arbeitsmarkt weiter in den Startlöchern. Nachdem bereits im vergangenen Monat die Zahl der Arbeitslosen anstieg, hat sich die Frühjahrsbelebung auch nicht im aktuellen Monat bemerkbar gemacht. Es erfolgte ein erneuter Anstieg der Zahl der Arbeitslosen, der noch deutlicher ausfiel als im vergangenen Monat. Schaut man etwas tiefer in die Struktur, stellt man fest, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit ausschließlich im Rechtskreis SGB II erfolgte. Gleichwohl setzen bestimmte Kennzahlen auch im Rechtskreis SGB III ein Achtungszeichen; so ist seit Januar regelmäßig der Zugang in Arbeitslosigkeit höher als der Abgang aus Arbeitslosigkeit.“

Zitat:

„Die neu zur Besetzung gemeldeten Arbeitsstellen, ebenfalls ein wesentlicher Indikator für den Zustand des Arbeitsmarktes, verringerten sich um ein Viertel im Vergleich zu Vorjahresmonat. Mit rund 5.700 freien Arbeitsangeboten im Bestand gibt es jedoch eine weiter stabile Nachfrage, der Fokus ist nach wie vor auf Fachkräftegewinnung gerichtet.“

SGB III – Agentur für Arbeit

Im Berichtsmonat wurden insgesamt 5.767 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Dresden betreut. Das waren 49 Personen weniger als im Vormonat. Im Vergleich zu Vorjahresmonat waren jedoch 742 Männer und Frauen mehr gemeldet.
Die Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, veränderte sich nicht und blieb bei 1,9 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag die Quote bei 1,7 Prozent.

SGB II – Jobcenter Dresden

Die Mehrheit der arbeitslosen Männer und Frauen gehört zum Rechtskreis SGB II und wird vom Jobcenter Dresden betreut. Im Berichtsmonat waren das 12.877 Arbeitslose, 285 Männer und Frauen mehr als im Vormonat und 1.576 mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen erhöhte sich erneut um 0,1 Prozentpunkte und liegt aktuell bei 4,3 Prozent. Im Vorjahresmonat lag diese Quote bei 3,7 Prozent.

Zugang

Im Berichtsmonat meldeten sich 4.065 Männer und Frauen in der Stadt Dresden neu oder erneut arbeitslos. Das waren 346 mehr als im Vormonat und 679 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 1.417 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, das waren 11 mehr als im Vormonat und 130 mehr als vor einem Jahr. 1.234 Personen kamen aus Ausbildung und Qualifizierung, 143 mehr als vergangenen Monat und 331 mehr als im April 2022.

Abgang

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 3.850 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 266 weniger als im Vormonat und 144 weniger als im Vorjahresmonat. Davon nahmen 1.287 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 91 mehr als im Vormonat, jedoch 135 weniger als im April 2022. Insgesamt 1.022 Männer und Frauen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 29 weniger als im vergangenen Monat, jedoch 173 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

IV. Ausgewählte Alters- und Personengruppen

U25

Bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren ist im Berichtsmonat die Zahl der Arbeitslosen von 1.686 im Vormonat auf 1.713 im Berichtsmonat gestiegen. Damit sind insgesamt 27 Jugendliche mehr arbeitslos gemeldet als noch im letzten Monat und 345 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.

Ü50

Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen. Aktuell sind 5.879 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, das sind 53 mehr als im Vormonat und 589 Menschen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat um 56 auf aktuell 6.041 Männer und Frauen gestiegen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind. Damit waren trotzdem noch 301 Langzeitarbeitslose weniger als im gleichen Monat des Vorjahres gemeldet.

V. Arbeitskräftenachfrage

Die Arbeitskräftenachfrage ist in diesem Monat erneut rückläufig. Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Dresden wurden insgesamt 1.013 Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 106 weniger als im Vormonat und 356 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Von den Stellenmeldungen kamen neben den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (161 Stellen) die meisten aus der öffentlichen Verwaltung (151 Stellen), dem Gesundheits- und Sozialwesen (104 Stellen) sowie dem Handel (103 Stellen) und dem Gastgewerbe (77 Stellen).

Stellenzugang

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

JahrStellen
2021790
20221.369
20231.013

VI. Kurzarbeit

Für Oktober 2022 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 39 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 178 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind 18,8 Prozent weniger Betriebe und 22,6 Prozent weniger Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 35,5 Prozent. Hochgerechnete Daten ergeben 39 Betriebe und 183 kurzarbeitende Personen für den Dezember 2022.

VII. Unterbeschäftigung

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 24.746 Männer und Frauen, das sind 3.297 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 8,1 Prozent (Vormonat: 8,0 Prozent/ Vorjahr: 7,0 Prozent).

VIII. Ausbildung

Seit Beginn des Ausbildungsjahres 2022/2023 sind bei der Berufsberatung der Dresdner Arbeitsagentur bisher 1.838 Ausbildungsplatzbewerber gemeldet. Das sind 72 Jugendliche oder 4,1 Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahr.
Davon sind 957 Jugendliche noch unversorgt, 45 Jugendliche oder 4,5 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Auf der anderen Seite des Ausbildungsmarktes wurden bisher von Unternehmen der Region 2.614 Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 209 oder 8,7 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. 1.541 Ausbildungsstellen davon sind noch unbesetzt, 72 Stellen oder 4,9 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahresmonat.

IX. Beschäftigung

Den Schwerpunkt der Beschäftigungsstatistik der BA bildet die Berichterstattung über die sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten.
Der Bestand wird auf Basis der Meldungen zur Sozialversicherung monatlich mit 6 Monaten Wartezeit ermittelt. Aufgrund der Abgabefristen und des Meldeflusses sind stabile statistische Ergebnisse aus der Beschäftigungsstatistik erst nach dieser Wartezeit zu erzielen. Für Dezember 2022 werden die Daten im Juni 2023 veröffentlicht.