I. Überblick
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat geringfügig um 39 gestiegen. Damit sind aktuell 18.200 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 472 Arbeitslose weniger.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, veränderte sich nicht und bleib bei 5,9 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag diese Quote bei 6,2 Prozent.
Zahl der Arbeitslosen
Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich
Jahr | Arbeitslose |
2021 | 18.580 |
2022 | 18.672 |
2023 | 18.200 |
II. Die Entwicklung im Monatsverlauf mit Blick auf die Rechtskreise
Jan Pratzka, Vorsitzender der Agentur für Arbeit Dresden, zur aktuellen Entwicklung:
Zitat:„Zu Beginn des Sommers steigt die Zahl der Arbeitslosen in der Landeshauptstadt geringfügig an, liegt jedoch unter der des Vorjahres. Dies hat keinen Einfluss auf die Arbeitslosenquote, die bei 5,9 Prozent bleibt. Die Arbeitskräftenachfrage ist ungebrochen hoch, wenn auch unter Vorjahresniveau, und untermauert den anhaltend hohen Fachkräftebedarf der Dresdner Wirtschaft. Das spiegelt sich ebenfalls in der Beschäftigtenstatistik wider. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg die Zahl der versicherungspflichtig Beschäftigten um mehr als 3.700 an. Zugelegt haben vor allem das verarbeitende Gewerbe und die Bereiche Information & Kommunikation sowie Erziehung & Unterricht.“
„Im Fokus stehen nun verstärkt die Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsvertrag haben. Insgesamt stehen die Chancen sehr gut. Aus mehr als 1.200 Lehrstellen, die sich über nahezu alle Berufsbereiche erstrecken, können die rund 690 unversorgten Bewerberinnen und Bewerber wählen, um in die Ausbildung zu starten. Beratung und Unterstützung erhalten sie von unserer Berufsberatung, die dafür mit einem zusätzlichen Beratungsangebot aufwartet. In den Sommerferien, jeweils dienstags von 08.00 – 12.00 Uhr und 14.00 – 18.00 Uhr können Jugendlichen, die in diesem Jahr mit der Ausbildung beginnen wollen, ohne vorherige Terminvereinbarung zur Beratung kommen.
Viele Informationen zu Ausbildung und Studium, die Veranstaltungsdatenbank und auch den passenden Termin bieten wir auch im Internet unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/dresden/berufsberatung.“
SGB III – Agentur für Arbeit
Im Berichtsmonat wurden insgesamt 5.577 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Dresden betreut. Das waren fünf Personen mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 450 Männer und Frauen mehr gemeldet.
Die Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, veränderte sich nicht und blieb bei 1,8 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag diese Quote bei 1,7 Prozent.
SGB II – Jobcenter Dresden
Die Mehrheit der arbeitslosen Männer und Frauen gehört zum Rechtskreis SGB II und wird vom Jobcenter Dresden betreut. Im Berichtsmonat waren das 12.623 Arbeitslose, 34 Männer und Frauen mehr als im Vormonat, jedoch noch 922 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen veränderte sich nicht und bleibt bei aktuell bei 4,1 Prozent. Im Vorjahresmonat lag diese Quote bei 4,5 Prozent.
III. Bewegungen am Arbeitsmarkt
Zugang
Im Juni meldeten sich 3.636 Männer und Frauen in der Stadt Dresden neu oder erneut arbeitslos. Das waren 312 mehr als im Vormonat, jedoch 2.158 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 1.197 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, das waren 34 weniger als im Vormonat und 36 weniger als vor einem Jahr. 1.128 Frauen und Männer kamen aus Ausbildung und Qualifizierung, 150 mehr als vergangenen Monat und 299 mehr als im Juni 2022.
Abgang
Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 3.627 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 188 weniger als im Vormonat, jedoch 359 mehr als im Vorjahresmonat. Davon nahmen 1.186 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 129 weniger als im Vormonat, jedoch 44 mehr als im Juni letzten Jahres. Insgesamt 1.004 Männer und Frauen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 96 weniger als im vergangenen Monat, jedoch 173 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
IV. Ausgewählte Alters- und Personengruppen
U25
Bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren ist im Berichtsmonat die Zahl der Arbeitslosen von 1.657 im Vormonat auf 1.714 im Berichtsmonat gestiegen. Damit sind insgesamt 57 Jugendliche mehr arbeitslos gemeldet als im letzten Monat, jedoch noch 57 weniger als im gleichen Monat des Vorjahres.
Ü50
Die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen ist im Berichtsmonate gesunken. Aktuell sind 5.650 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, das sind 73 weniger als im Vormonat und 193 Menschen weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, also Männer und Frauen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind, ist im Vergleich zum Vormonat um 105 auf aktuell 6.051 gestiegen, Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren jedoch 91 Langzeitarbeitslose weniger gemeldet.
V. Arbeitskräftenachfrage
Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Dresden wurden im Berichtsmonat insgesamt 1.152 Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 87 mehr als im Vormonat, jedoch 182 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Von den Stellenmeldungen kamen neben den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (244 Stellen) die meisten aus der öffentlichen Verwaltung (168 Stellen), der Zeitarbeit (146 Stellen) sowie dem Handel (99 Stellen) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (93 Stellen).
Stellenzugang
Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich
Jahr | Stellen |
2021 | 1.226 |
2022 | 1.334 |
2023 | 1.152 |
VI. Kurzarbeit
Für Dezember 2022 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 39 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 201 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind 2,6 Prozent mehr Betriebe und 31,4 Prozent mehr Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 36,1 Prozent. Hochgerechnete Daten ergeben 42 Betriebe und 216 kurzarbeitende Personen für den Februar 2023.
VII. Unterbeschäftigung
Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 24.434 Männer und Frauen, das sind 362 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 7,8 Prozent (Vormonat: 7,8 Prozent/ Vorjahr: 7,9 Prozent).
VIII. Ausbildung
Seit Beginn des Ausbildungsjahres 2022/2023 sind bei der Berufsberatung der Dresdner Arbeitsagentur bisher 2.045 Ausbildungsplatzbewerberinnen und Ausbildungsplatzbewerber gemeldet. Das sind 84 Jugendliche oder 4,3 Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Davon sind 686 Jugendliche noch unversorgt, 84 Jugendliche oder 10,9 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Auf der anderen Seite des Ausbildungsmarktes wurden bisher von Unternehmen der Region 2.827 Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 229 oder 8,8 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Davon sind 1.212 Ausbildungsstellen noch unbesetzt, das sind acht Stellen oder 0,7 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Ausbildungsentwicklung
Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich
Jahr | gemeldete Bewerber | gemeldete Ausbildungsstellen |
2021 | 2.072 | 2.048 |
2022 | 1.961 | 2.598 |
2023 | 2.045 | 2.827 |
IX. Beschäftigung
Im Dezember 2022 (letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben) waren in der Stadt Dresden 280.308 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von 3.717 gegenüber dem Vorjahresquartal (+1,3 Prozent), hält der Beschäftigungsanstieg weiterhin an.
Der Zuwachs an Beschäftigung erfolgte überwiegend bei den Männern (+2.334), bei den beschäftigten Frauen fiel der Anstieg mit +1.383 weniger deutlich aus. Betrachtet nach Arbeitszeit, stieg die Vollzeitbeschäftigung lediglich um 0,5 Prozentpunkte, die Teilzeitbeschäftigung erzielte einen Zuwachs von 3,1 Prozent. Insbesondere bei den Beschäftigten bis 25 Jahre gab es mit plus 3,9 Prozent und bei den über 55-jährigen Beschäftigten mit +2,7 Prozent einen kräftigen Beschäftigungsanstieg. Der Zuwachs an Beschäftigten wird hauptsächlich durch ausländische Arbeitnehmer getragen, mit einem Anstieg von 14,3 Prozent, gegenüber 0,3 Prozent mehr bei den deutschen Beschäftigten.
Branchenseitig gab es den kräftigsten Beschäftigungsaufbau im Verarbeitenden Gewerbe (+837), im Bereich Information & Kommunikation (+601) und Erziehung & Unterricht (+529). Aber auch Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (ohne Zeitarbeit, +523), das Gastgewerbe (+396), Arbeitnehmerüberlassungen (+234) und das Gesundheitswesen (+186) zählten deutlich mehr Beschäftigte.
Weniger Beschäftigte gab es Im Handel (-99), im Baugewerbe (-39) in der Land- Forstwirtschaft & Fischer (-22) und in den Bereichen Immobilien, freiberufliche/wissenschaftlich/technische Dienstleistungen (-14) und Bergbau (- 3).