Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Juli

− Arbeitslosigkeit: 18.705 Arbeitslose
Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich: + 505 Arbeitslose/ + 2,8 Prozent
Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich: + 246 Arbeitslose/ + 1,3 Prozent
− Arbeitslosenquote: 6,1 Prozent
Quote im Vormonat: 5,9 % / Quote im Vorjahresmonat: 6,1 %
− Stellenmeldungen im Monatsverlauf: 1.237 neue Stellen
Stellen im Vormonatsvergleich: + 85 / + 7,4 %
Stellen im Vorjahresvergleich: - 30 / - 2,4 %
− Ausbildungsmarkt: mehr Stellen und Bewerber
2.139 Bewerber: + 4,1 % zum Vorjahreszeitpunkt
2.892 Ausbildungsstellen: + 7,7 % zum Vorjahreszeitpunkt

01.08.2023 | Presseinfo Nr. 31

I. Überblick

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat um 505 gestiegen. Damit sind aktuell 18.705 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 446 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte und liegt aktuell bei 6,1 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag diese Quote ebenfalls bei 6,1 Prozent.

Zahl der Arbeitslosen

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

JahrArbeitslose
202118.297
202218.459
202318.705

II. Die Entwicklung im Monatsverlauf mit Blick auf die Rechtskreise

In diesem Monat ist die Zahl der Arbeitslosen in beiden Rechtskreisen angestiegen. Einerseits ist dies mit Blick auf die Sommerpause eine erwartete und jährlich wiederkehrende Entwicklung. Andererseits liegen die aktuellen Arbeitslosenzahlen auch über dem Vorjahresniveau, was ein Anzeichen für die abschwächende Dynamik am Arbeitsmarkt ist.

Die Suche nach Fachkräften geht in keine Sommerpause, vielmehr ist diese erneut gestiegen. Das ist eine untypische Entwicklung in den Sommermonaten, da Unternehmen ihre Personalplanungen erfahrungsgemäß auf die Zeit nach den großen Ferien verschieben. Der aktuelle Bestand an freien Stellen befindet sich mit knapp 6.000 auf einem hohen Niveau, welches sich jedoch sukzessive verringert.

Der Ausbildungsmarkt steht aktuell mehr als sonst im Fokus. Von den bei der Dresdner Agentur für Arbeit gemeldeten Ausbildungsstellen sind noch knapp 1.000 unbesetzt und zirka 500 gemeldete Jugendliche haben noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche. Wer Entscheidungshilfen, Beratung und Unterstützung bei der Ausbildungsvermittlung benötigt, sollte so schnell wie möglich einen Termin in der Berufs- und Studienberatung der Arbeitsagentur vereinbaren. Die Zeit bis Ausbildungsbeginn wird langsam knapp, aber noch ist es nicht zu spät.

SGB III – Agentur für Arbeit

Im Berichtsmonat wurden insgesamt 5.838 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Dresden betreut. Das waren 261 Personen mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 837 Männer und Frauen mehr gemeldet. Die Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, stieg um 0,1 Prozentpunkte und liegt bei 1,9 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag diese Quote bei 1,7 Prozent.

SGB II – Jobcenter Dresden

Die Mehrheit der arbeitslosen Männer und Frauen gehört zum Rechtskreis SGB II und wird vom Jobcenter Dresden betreut. Im Berichtsmonat waren das 12.867 Arbeitslose, 244 Männer und Frauen mehr als im Vormonat, jedoch noch 591 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen stieg um 0,1 Prozentpunkte und liegt aktuell bei 4,2 Prozent. Im Vorjahresmonat lag diese Quote bei 4,5 Prozent.

III. Bewegungen am Arbeitsmarkt

Zugang

Im Juli meldeten sich 3.868 Männer und Frauen in der Stadt Dresden neu oder erneut arbeitslos. Das waren 232 mehr als im Vormonat und 485 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 1.329 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, das waren 132 mehr als im Vormonat und 83 mehr als vor einem Jahr. 1.343 Frauen und Männer kamen aus Ausbildung und Qualifizierung, 215 mehr als vergangenen Monat und 386 mehr als im Juli 2022.

Abgang

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 3.365 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 262 weniger als im Vormonat und 226 weniger als im Vorjahresmonat. Davon nahmen 1.143 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 43 weniger als im Vormonat und 23 weniger als im Juli letzten Jahres. Insgesamt 886 Männer und Frauen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 118 weniger als im vergangenen Monat und 113 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

IV. Ausgewählte Alters- und Personengruppen

U25

Bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren ist im Berichtsmonat die Zahl der Arbeitslosen von 1.714 im Vormonat auf 1.859 im Berichtsmonat gestiegen. Damit sind insgesamt 145 Jugendliche mehr arbeitslos gemeldet als im letzten Monat und 114 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.

Ü50

Die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen ist im Berichtsmonate ebenfalls gestiegen. Aktuell sind 5.728 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, das sind 78 mehr als im Vormonat, jedoch 68 Menschen weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, also Männer und Frauen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind, ist im Vergleich zum Vormonat um 39 auf aktuell 6.090 gestiegen, Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren somit 18 Langzeitarbeitslose mehr gemeldet.

V. Arbeitskräftenachfrage

Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Dresden wurden im Berichtsmonat insgesamt 1.237 Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 85 mehr als im Vormonat, jedoch 30 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Von den Stellenmeldungen kamen neben den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (303 Stellen) die meisten aus der Zeitarbeit (171 Stellen), der öffentlichen Verwaltung (151 Stellen) sowie aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (106 Stellen) und dem Verarbeitenden Gewerbe (99 Stellen).

Stellenzugang

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

20211.090
20221.267
20231.237

VI. Kurzarbeit

Für Januar 2023 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 39 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 217 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind 8,0 Prozent mehr kurzarbeitende Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 41,4 Prozent. Hochgerechnete Daten ergeben für den März 2023 vorerst 39 Betriebe und 212 kurzarbeitende Personen für den Februar 2023.

VII. Unterbeschäftigung

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 24.822 Männer und Frauen, das sind 854 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 7,9 Prozent (Vormonat: 7,8 Prozent/ Vorjahr: 7,8 Prozent).

VIII. Ausbildung

Seit Beginn des Ausbildungsjahres 2022/2023 sind bei der Berufsberatung der Dresdner Arbeitsagentur bisher 2.139 Ausbildungsplatzbewerberinnen und -bewerber gemeldet. Das sind 84 Jugendliche oder 4,1 Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Davon sind 494 Jugendliche noch unversorgt, 114 oder 18,8 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Auf der anderen Seite des Ausbildungsmarktes wurden bisher von Unternehmen der Region 2.892 Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 207 oder 7,7 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Davon sind 989 Ausbildungsstellen noch unbesetzt, 81 Stellen oder 7,6 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Gemeldete Bewerber und gemeldete Ausbildungsstellen

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

Jahrgemeldete Bewerbergemeldete Ausbildungsstellen
20212.1722.114
20222.0552.685
20232.1392.892

IX. Beschäftigung

Den Schwerpunkt der Beschäftigungsstatistik der BA bildet die quartalsweise Berichterstattung über die sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten.
Der Bestand wird auf Basis der Meldungen zur Sozialversicherung monatlich mit 6 Monaten Wartezeit ermittelt. Aufgrund der Abgabefristen und des Meldeflusses sind stabile statistische Ergebnisse aus der Beschäftigungsstatistik erst nach dieser Wartezeit zu erzielen. Für März 2023 werden die Daten im September 2023 veröffentlicht.