I. Überblick
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat um 872 gestiegen. Damit sind aktuell 19.577 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 983 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte und liegt aktuell bei 6,4 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag diese Quote bei 6,2 Prozent.
Zahl der Arbeitslosen
Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich
2021 | 18.322 |
2022 | 18.594 |
2023 | 19.577 |
II. Die Entwicklung im Monatsverlauf mit Blick auf die Rechtskreise
Zum wiederholten Mal in Folge ist die Zahl der Arbeitslosen in beiden Rechtskreisen angestiegen. Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) gab es im Vergleich zum Vormonat 4,3 Prozent mehr Arbeitslose. Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) wurden 5,5 Prozent mehr Arbeitslose registriert. Noch wirkt die Sommerpause und es findet relativ wenig Bewegung am Arbeitsmarkt statt, zudem enden üblicherweise betriebliche und überbetriebliche Ausbildungen. Der Fokus liegt nun auf dem Herbst.
Mittlerweile spürt man die Ruhe ebenfalls bei der Arbeitskräftenachfrage. Hier wurden unserem Arbeitgeber-Service in Vergleich zum Vormonat als auch zum Vorjahresmonat jeweils rund 14 Prozent weniger Stellen zur Besetzung gemeldet. Der Bestand an freien Stellen stieg jedoch an und liegt nun bei mehr als 6000.
Richtig Tempo gemacht wurde und wird noch auf dem Ausbildungsmarkt.
Aktuell sind noch immer rund 260 Jugendliche auf der Suche, also ohne konkrete Zusage. Gleichzeitig gibt es noch rund 740 freie Ausbildungsplätze. Aus Bewerbersicht eine komfortable Situation, denn zumindest in der Theorie stehen damit jeder oder jedem unversorgten Jugendlichen knapp 3 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Wer Hilfe und Unterstützung benötigt, um die Ausbildung noch in diesem Jahr beginnen zu können, wendet sich am besten sofort an unsere Berufsberatung.
SGB III – Agentur für Arbeit
Im Berichtsmonat wurden insgesamt 6.159 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Dresden betreut. Das waren 321 Personen mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 932 Männer und Frauen mehr gemeldet.
Die Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, stieg um 0,1 Prozentpunkte und liegt bei 2,0 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag diese Quote bei 1,7 Prozent.
SGB II – Jobcenter Dresden
Die Mehrheit der arbeitslosen Männer und Frauen gehört zum Rechtskreis SGB II und wird vom Jobcenter Dresden betreut. Im Berichtsmonat waren das 13.418 Arbeitslose, 551 mehr als im Vormonat und 51 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen stieg um 0,2 Prozentpunkte und liegt aktuell bei 4,4 Prozent. Im Vorjahresmonat lag diese Quote ebenfalls bei 4,4 Prozent.
III. Bewegungen am Arbeitsmarkt
Zugang
Im Berichtsmonat meldeten sich 4.333 Männer und Frauen in der Stadt Dresden neu oder erneut arbeitslos. Das waren 465 mehr als im Vormonat und 606 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 1.429 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, das waren 100 mehr als im Vormonat und 150 mehr als vor einem Jahr. 1.580 Frauen und Männer kamen aus Ausbildung und Qualifizierung, 237 mehr als vergangenen Monat und 275 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.
Abgang
Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 3.482 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 117 mehr als im Vormonat, jedoch 97 weniger als im Vorjahresmonat. Davon nahmen 1.141 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, zwei weniger als im Vormonat, jedoch 40 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt 982 Männer und Frauen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 96 mehr als im vergangenen Monat und vier mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
IV. Ausgewählte Alters- und Personengruppen
U25
Bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren ist im Berichtsmonat die Zahl der Arbeitslosen von 1.859 im Vormonat auf 2.138 im Berichtsmonat gestiegen. Damit sind insgesamt 279 Jugendliche mehr arbeitslos gemeldet als im letzten Monat und 240 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.
Ü50
Die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen ist im Berichtsmonate ebenfalls gestiegen. Aktuell sind 5.846 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, das sind 118 mehr als im Vormonat und 119 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, also Männer und Frauen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind, ist im Vergleich zum Vormonat um 39 auf aktuell 6.090 gestiegen, Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren somit 18 Langzeitarbeitslose mehr gemeldet.
Schwerbehinderte Menschen
Auch die Zahl der schwerbehinderten Menschen, also mit einem Grad der Behinderung von 50 Prozent oder mehr, ist im Berichtsmonat gestiegen. Aktuell sind 1.316 Arbeitslose mit Schwerbehinderung gemeldet, das sind 69 mehr als im Vormonat und 92 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
Ausländer
Die Zahl der arbeitslosen Ausländer ist von 5.852 im Vormonat auf 6.253 im Berichtsmonat gestiegen. Damit sind insgesamt 401 mehr Ausländer arbeitslos gemeldet als im letzten Monat und 74 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.
V. Arbeitskräftenachfrage
Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Dresden wurden im Berichtsmonat insgesamt 1.058 Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 179 weniger als im Vormonat und 177 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Von den Stellenmeldungen kamen neben den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (233 Stellen) die meisten aus der Öffentlichen Verwaltung (162 Stellen), der Zeitarbeit (103 Stellen) sowie aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (96 Stellen) und dem Verarbeitenden Gewerbe (81 Stellen).
Stellenzugang
Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich
Jahr | Stellen |
2021 | 1.059 |
2022 | 1.235 |
2023 | 1.058 |
VI. Kurzarbeit
Für Januar 2023 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 43 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 226 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind 4,1 Prozent mehr kurzarbeitende Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 37,8 Prozent. Hochgerechnete Daten ergeben für den April 2023 vorerst 29 Betriebe und 138 Personen in Kurzarbeit.
VII. Unterbeschäftigung
Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 25.274 Männer und Frauen, das sind 1.172 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 8,1 Prozent (Vormonat: 7,9 Prozent/ Vorjahr: 7,9 Prozent).
VIII. Ausbildung
Seit Beginn des Ausbildungsjahres 2022/2023 sind bei der Berufsberatung der Dresdner Arbeitsagentur bisher 2.221 Ausbildungsplatzbewerberinnen und -bewerber gemeldet. Das sind 81 Jugendliche oder 3,8 Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Davon sind 262 Jugendliche noch unversorgt, 90 oder 25,6 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Auf der anderen Seite des Ausbildungsmarktes wurden bisher von Unternehmen der Region 2.933 Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 198 oder 7,2 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Davon sind 737 Ausbildungsstellen noch unbesetzt, 96 Stellen oder 11,5 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Gemeldete Bewerber und gemeldete Ausbildungsstellen
Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich
Jahr | gemeldete Bewerber | gemeldete Ausbildungsstellen |
2021 | 2.249 | 2.156 |
2022 | 2.140 | 2.735 |
2023 | 2.221 | 2.933 |
IX. Beschäftigung
Den Schwerpunkt der Beschäftigungsstatistik der BA bildet die quartalsweise Berichterstattung über die sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten.
Der Bestand wird auf Basis der Meldungen zur Sozialversicherung monatlich mit 6 Monaten Wartezeit ermittelt. Aufgrund der Abgabefristen und des Meldeflusses sind stabile statistische Ergebnisse aus der Beschäftigungsstatistik erst nach dieser Wartezeit zu erzielen. Für März 2023 werden die Daten im September 2023 veröffentlicht.