I. Überblick
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat um 81 gesunken. Damit sind aktuell 19.904 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind das 1.496 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, verbleibt unverändert verglichen mit dem Vormonat. Im gleichen Monat des Vorjahres lag diese Quote bei 6,1 Prozent.
Zahl der Arbeitslosen
Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich
Jahr | Arbeitslose |
2022 | 16.638 |
2023 | 18.408 |
2024 | 19.904 |
II. Die Entwicklung im Monatsverlauf mit Blick auf die Rechtskreise
Gerlinde Hildebrand, Chefin der Dresdner Agentur für Arbeit, zur aktuellen Entwicklung:
Zitat:„Zur Halbzeit auf dem Ausbildungsmarkt steht fest: die Chance, einen Ausbildungsplatz in Dresden zu erhalten, ist groß. Rein rechnerisch stehen derzeit für jeden unversorgten Bewerber 1,4 unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber. Junge Berufsanfänger und Berufsanfängerinnen werden hier also in jedem Interessensgebiet fündig. Auch für die Unternehmen stellt die eigene Ausbildung immer noch den Königsweg dar, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken“, erklärt Gerlinde Hildebrand. „Blickt man auf den Arbeitsmarkt im März ist hier eine leichte Dynamik zu beobachten, denn es erfolgte ein Rückgang der Zahl der Arbeitslosen. Auch wenn die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften zuletzt wieder etwas nachgelassen hatte, haben wir eine hohe Anzahl freier Stellen in nahezu allen Berufsfeldern gemeldet. Hier ist die Herausforderung, vorhandene Kompetenzen der Bewerber und Bewerberinnen mit den Anforderungsprofilen der Stellen übereinzubringen. Die Beratung und Förderung zu Ausbildung und Qualifizierung stehen deshalb nach wie vor im Fokus unserer Arbeit, um passgenaue Vermittlungsangebote machen zu können und langfristig Arbeitsplätze zu sichern.“ „Erneut ist auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gestiegen. Die neuen Daten aus der Beschäftigtenstatistik, Stand September 2023, zeigen deutlich, dass die Beschäftigungschancen sehr gut sind. Knapp 2700 Menschen mehr sind im Vergleich zum Vorjahresquartal in Arbeit. Klar wird: Dresden profitiert von Nachwuchs und Erfahrung, denn den größten Anstieg mit einem Plus von 3,3 Prozent gab es dabei bei den unter 25-Jährigen und mit 2,3 Prozent bei den über 55- Jährigen.“
SGB III – Agentur für Arbeit
Im Berichtsmonat wurden insgesamt 6.519 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Dresden betreut. Das waren 171 Personen weniger als im Vormonat. Im Vergleich zu Vorjahresmonat waren jedoch 703 Männer und Frauen mehr gemeldet. Die Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank auf 2,1 Prozent von 2,2 Prozent im Vormonatsvergleich. Im gleichen Monat des Vorjahres lag die Quote bei 1,9 Prozent.
SGB II – Jobcenter Dresden
Die Mehrheit der arbeitslosen Männer und Frauen gehört zum Rechtskreis SGB II und wird vom Jobcenter Dresden betreut. Im Berichtsmonat waren das 13.385 Arbeitslose, 90 Männer und Frauen mehr als im Vormonat und 793 mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen blieb unverändert, im Vergleich zum Vormonat, bei 4,3 Prozent. Im Vorjahresmonat lag diese Quote bei 4,2 Prozent.
Zugang
Im Berichtsmonat meldeten sich 3.768 Männer und Frauen in der Stadt Dresden neu oder erneut arbeitslos. Das waren 369 weniger als im Vormonat, jedoch 49 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 1.338 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, das waren 105 weniger als im Vormonat und 68 weniger als vor einem Jahr. 1.142 Personen kamen aus Ausbildung und Qualifizierung, 196 weniger als vergangenen Monat und 51 mehr als im März 2023.
Abgang
Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 3.868 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 117 mehr als im Vormonat und 284 mehr als im Vorjahresmonat. Davon nahmen 1.294 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 167 mehr als im Vormonat und 98 mehr als im März 2023. Insgesamt 1.079 Männer und Frauen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 62 weniger als im vergangenen Monat, jedoch 28 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
IV. Ausgewählte Alters- und Personengruppen
U25
Bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren ist im Berichtsmonat die Zahl der Arbeitslosen von 1.965 im Vormonat auf 2.034 im Berichtsmonat gestiegen. Damit sind insgesamt 69 Jugendliche mehr arbeitslos gemeldet als noch im letzten Monat und 348 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.
Ü50
Minimal gestiegen ist die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen. Aktuell sind 6.094 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, das sind 100 weniger als im Vormonat und 268 Menschen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat um 62 auf aktuell 6.461 Männer und Frauen gestiegen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind. Damit waren insgesamt auch 476 Langzeitarbeitslose mehr als im gleichen Monat des Vorjahres gemeldet.
V. Arbeitskräftenachfrage
Die Arbeitskräftenachfrage ist in diesem Monat rückläufig. Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Dresden wurden insgesamt 930 Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 280 weniger als im Vormonat und 189 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Von den Stellenmeldungen kamen neben den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (238 Stellen) die meisten aus der öffentlichen Verwaltung (154 Stellen), aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (89 Stellen) sowie aus dem Verarbeitenden Gewerbe (82 Stellen), der Zeitarbeit (71 Stellen) und aus dem Handel (63 Stellen).
Stellenzugang
Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich
Jahr | Stellen |
2022 | 1.150 |
2023 | 1.119 |
2024 | 930 |
VI. Kurzarbeit
Für September 2023 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 12 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 130 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind rund 14 Prozent weniger Betriebe und 15 Prozent weniger Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 27,3 Prozent. Für den Monat November 2023 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 24 Betriebe für 207 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.
VII. Ausbildung
Zur Halbjahresbilanz des aktuellen Ausbildungsjahres 2023/2024 sind bei der Berufsberatung der Dresdner Arbeitsagentur seit Beginn des Berufsberatungsjahres bisher 1.769 Ausbildungsplatzbewerber gemeldet. Das sind 50 Jugendliche oder 2,9 Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Davon sind 1.045 Jugendliche noch unversorgt, 47 Jugendliche oder 4,7 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Auf der anderen Seite des Ausbildungsmarktes wurden bisher von Unternehmen der Region 2.470 Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 48 oder 1,9 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. 1.506 Ausbildungsstellen davon sind noch unbesetzt, 194 Stellen oder 11,4 Prozent weniger im Vergleich zu März 2023. Rein rechnerisch stehen derzeit für jeden unversorgten Bewerber 1,4 unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber.
VIII. Unterbeschäftigung
Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 26.049 Männer und Frauen, das sind 1.406 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 8,3 Prozent (Vormonat: 8,4 Prozent/ Vorjahr: 8,0 Prozent).
IX. Beschäftigung
Im September 2023 (letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben) waren in der Stadt Dresden 283.185 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von 2.651 gegenüber dem Vorjahresquartal (+0,9 Prozent), hält der Beschäftigungsanstieg kontinuierlich an. Der Zuwachs an Beschäftigung erfolgte überwiegend bei den Männern (+2.193 Männer in Beschäftigung), bei den beschäftigten Frauen fiel der Anstieg mit +458 weniger deutlich aus. Betrachtet nach Arbeitszeit sank die Vollzeitbeschäftigung um 0,1 Prozentpunkte, die Teilzeitbeschäftigung erzielte einen Zuwachs von 3,0 Prozent. Insbesondere bei den Beschäftigten bis 25 Jahre gab es mit plus 3,3 Prozent einen überdurchschnittlichen Beschäftigungsanstieg. Branchenseitig gab es den kräftigsten Beschäftigungsaufbau bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen, technischen Dienstleistungen (+1.368) und im Bereich Metall-, Elektro-, und Stahlindustrie (+1.055). Aber auch Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (ohne Zeitarbeit, +885), das Gastgewerbe (+879) und das Verarbeitende Gewerbe (+498) zählten deutlich mehr Beschäftigte. Weniger Beschäftigte gab es zum Beispiel in der Land- Forstwirtschaft & Fischer (-37) und im Bereich Bergbau (- ein Beschäftigte/r).