Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt im April

− Arbeitslosigkeit: 19.914 Arbeitslose
Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich: + 10 Arbeitslose/ + 0,1 Prozent
Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich: + 1.270 Arbeitslose/ + 6,8 Prozent
− Arbeitslosenquote: 6,5 Prozent
Arbeitslosenquote Vormonat: 6,5 Prozent / Vorjahresmonat: 6,2 Prozent
− Stellenmeldungen im Monatsverlauf: 1.123 neue Stellen
Stellenmeldung im Vormonatsvergleich: + 193 Stellen / + 20,8 Prozent
Stellenmeldung im Vorjahresvergleich: + 110 Stellen / + 10,9 Prozent
− Ausbildungsmarkt: mehr Bewerber als im Vorjahr
1.902 Bewerber: + 3,5 % zum Vorjahreszeitpunkt
2.569 Ausbildungsstellen: -1,7 % zum Vorjahreszeitpunkt

30.04.2024 | Presseinfo Nr. 21

I. Überblick

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat um 10 gestiegen. Damit sind aktuell 19.914 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 1.270 Personen mehr. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, ist im Vergleich
zum Vormonat konstant bei 6,5 Prozent geblieben. Im gleichen Monat des Vorjahres war diese Quote um 0,3 Prozentpunkte geringer und lag bei 6,2 Prozent.

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

JahrArbeitslose
202216.326
202318.644
202419.914

II. Die Entwicklung im Monatsverlauf mit Blick auf die Rechtskreise

Gerlinde Hildebrand, Chefin der Dresdner Agentur für Arbeit, zur aktuellen Entwicklung:

Zitat:

„Der Frühling bleibt auf dem Arbeitsmarkt weiter unentschlossen in den Startlöchern. Nachdem bereits im vergangenen Monat die Zahl der Arbeitslosen sank, verzeichnen wir im aktuellen Berichtsmonat eine, wenn auch geringe, Erhöhung. Schaut man etwas tiefer in die Struktur, stellt man fest, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit ausschließlich im Rechtskreis SGB II erfolgte. Gleichwohl wird die aktuelle Entwicklung auch im Rechtskreis SGB III sehr genau beobachtet, denn auch hier fallen die Vorjahresvergleiche der Kennzahlen nicht übermäßig optimistisch aus.“
„Die Zahl neu gemeldeter Stellen als auch derer im Bestand zeigt, dass es eine stabile Nachfrage gibt und der Fokus weiterhin auf die Gewinnung von Fachkräften gerichtet ist. Die richtige Qualifikation wird sich als Schlüsselkompetenz erweisen, weswegen wir sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer dazu beraten und finanziell unterstützen können, wenn es darum geht, die Qualifikation der Ratsuchenden mit den Anforderungen vorhandener Stellen passgenau zu gestalten.“

SGB III – Agentur für Arbeit

Im Berichtsmonat wurden insgesamt 6.503 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Dresden betreut. Das waren 16 Personen weniger als im Vormonat. Im Vergleich zu Vorjahresmonat waren 736 Männer und Frauen mehr gemeldet. Die Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, veränderte sich nicht und blieb bei 2,1 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag die Quote noch bei 1,9 Prozent.

SGB II – Jobcenter Dresden

Mehr als zwei Drittel der arbeitslosen Männer und Frauen gehören zum Rechtskreis SGB II und werden vom Jobcenter Dresden betreut. Im Berichtsmonat waren das 13.411 Arbeitslose, 26 Männer und Frauen mehr als im Vormonat und 534 mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Im Vorjahresmonat lag diese Quote bei 4,3 Prozent.

III. Bewegung am Arbeitsmarkt

Zugang

Im Berichtsmonat meldeten sich 4.173 Männer und Frauen in der Stadt Dresden neu oder erneut arbeitslos. Das waren 405 mehr als im Vormonat und 108 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 1.488 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, das waren 150 mehr als im Vormonat und 71 mehr als vor einem Jahr. 1.308 Personen kamen aus Ausbildung und Qualifizierung, 166 mehr als vergangenen Monat und 74 mehr als im April 2023.

Abgang

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 4.172 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 304 mehr als im Vormonat und 322 mehr als im April letzten Jahres. Davon nahmen 1.459 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 165 mehr als im Vormonat und 172 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Insgesamt 1.178 Männer und Frauen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 99 mehr als im vergangenen Monat und 156 mehr als im Vorjahresmonat.

IV. Ausgewählte Alters- und Personengruppen

Unter 25-Jährige

Bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren hat sich im Berichtsmonat die Zahl der Arbeitslosen von 2.034 im Vormonat auf 2.033 verringert. Damit ist eine unter 25-jährige Person weniger gemeldet als noch im letzten Monat und 320 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.

Über 50-Jährige

Angestiegen ist die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen. Aktuell sind 6.113 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, das sind 19 mehr als im Vormonat und 234 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg ebenfalls an. Im Berichtsmonat erhöhte sich die Zahl der Männer und Frauen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind, um 101 auf 6.562. Das sind 521 Personen mehr als im April 2023.

Schwerbehinderte Menschen

Die Zahl der schwerbehinderten Menschen, also mit einem Grad der Behinderung von 50 Prozent oder mehr, stieg ebenfalls geringfügig an. Aktuell sind 1.376 Arbeits-lose mit Schwerbehinderung gemeldet, das sind 16 mehr als im Vormonat und 91 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Ausländer

Die Zahl der arbeitslosen Ausländer verringerte stieg von 6.290 im Vormonat auf 6.277 im Berichtsmonat. Das sind insgesamt 13 ausländische Arbeitslose weniger als im letzten Monat, jedoch 594 mehr als im April des Vorjahres.

V. Arbeitskräftenachfrage

Im Berichtsmonat stieg, nach der Flaute im letzten Monat, die Arbeitskräftenachfrage an. Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Dresden wurden insgesamt 1.123 Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 193 mehr als im Vormonat und 110 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
Die meisten Stellenmeldungen kamen aus den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (161 Stellen), der öffentlichen Verwaltung (151 Stellen) sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen (104 Stellen). Auch der Handel (103 Stellen) und das Gastgewerbe (77 Stellen) sind unter den Top 5 zu finden.

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

JahrStellen
20221.369
20231.013
20241.123

VI. Kurzarbeit

Die endgültigen Daten zur realisierten Kurzarbeit, Oktober 2023: Insgesamt befanden sich 15 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 163 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind rund ein Viertel mehr Betriebe als auch Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 26,3 Prozent. Für den Monat Dezember 2023 zeigen erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, dass 10 Betriebe für 110 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.

VII. Ausbildung

Seit Beginn des aktuellen Ausbildungsjahres 2023/2024 sind bei der Dresdner Berufsberatung bisher 1.902 Ausbildungsplatzbewerber gemeldet. Das sind 64 Jugendliche oder 3,5 Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahr. 957 Bewerberinnen und Bewerber sind noch unversorgt, also ohne konkrete Ausbildungszusage.
Gleichzeitig wurden bisher von Unternehmen der Region 2.569 Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 45 oder 1,7 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Mehr als die Hälfte, konkret 1.384 der Ausbildungsstellen, sind noch nicht besetzt. Rein rechnerisch gibt es somit derzeit für jeden unversorgten Bewerber 1,45 unbesetzte Ausbildungsplätze.

VIII. Unterbeschäftigung

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 26.020 Männer und Frauen, das sind 1.276 Personen mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 8,3 Prozent (Vormonat: 8,3 Prozent/ Vorjahr: 8,1 Prozent).

IX. Beschäftigung

Den Schwerpunkt der Beschäftigungsstatistik der BA bildet die Berichterstattung über die sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten.
Der Bestand wird auf Basis der Meldungen zur Sozialversicherung monatlich mit 6 Monaten Wartezeit ermittelt. Aufgrund der Abgabefristen und des Meldeflusses sind stabile statistische Ergebnisse aus der Beschäftigungsstatistik erst nach dieser Wartezeit zu erzielen. Für Dezember 2023 werden die Daten im Juni 2024 veröffentlicht.