Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Mai

− Arbeitslosigkeit: 19.919 Arbeitslose Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich: + 5 Arbeitslose/ 0,0 Prozent Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich: + 1.758 Arbeitslose/ + 9,7 Prozent − Arbeitslosenquote: 6,4 Prozent Arbeitslosenquote Vormonat: 6,5 Prozent / Vorjahresmonat: 5,9 Prozent − Stellenmeldungen im Monatsverlauf: 932 neue Stellen Stellenmeldung im Vormonatsvergleich: - 191 Stellen / - 17,0 Prozent Stellenmeldung im Vorjahresvergleich: - 133 Stellen / - 12,5 Prozent − Ausbildungsmarkt: mehr Bewerber als im Vorjahr 2.014 Bewerber: + 2,7 % zum Vorjahreszeitpunkt 2.653 Ausbildungsstellen: - 3,1 % zum Vorjahreszeitpunkt

04.06.2024 | Presseinfo Nr. 23

I. Überblick

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat um fünf gestiegen. Damit sind aktuell 19.919 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 1.758 Personen mehr. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gesunken und liegt bei 6,4 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres war diese Quote um 0,5 Prozentpunkte geringer und lag bei 5,9 Prozent. 

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

JahrArbeitslose
202216.146
202318.161
202419.919

II. Die Entwicklung im Monatsverlauf mit Blick auf die Rechtskreise

Gerlinde Hildebrand, Chefin der Dresdner Agentur für Arbeit, zur aktuellen Entwicklung:

Zitat:

„Der aktuelle Monat fällt leider ernüchternd aus. Üblicherweise sinkt spätestens im Mai die Arbeitslosigkeit. Stattdessen wird im Berichtsmonat ein, wenn auch geringer, Anstieg verzeichnet. Dieser erfolgte ausschließlich im Rechtskreis des SGB II, wohingegen die Zahl der Arbeitslosen, die in der Agentur für Arbeit, also im Rechtkreis des SGB III gemeldet sind, sank. Die Stimmung in der Dresdner Wirtschaft bleibt zurückhaltend, was sich im Berichtsmonat mit einer sinkenden Arbeitskräftenachfrage bemerkbar macht. Auch der sonst relativ starke Dienstleistungssektor hält sich zurück, hier gibt es deutlich weniger Einstellungen als noch vor einem Jahr. Trotz der aktuellen Entwicklungen ist die Arbeitskräftenachfrage auf relativ gutem Niveau. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Betriebe trotz der globalen Herausforderungen Fachkräfte benötigen. Wir als Agentur für Arbeit werden dabei mit unseren Dienstleistungen und Programmen intensiv unterstützen.“

SGB III – Agentur für Arbeit

Im Berichtsmonat wurden insgesamt 6.407 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Dresden betreut. Das waren 96 Personen weniger als im Vormonat. Im Vergleich zu Vorjahresmonat waren 835 Männer und Frauen mehr gemeldet. Die Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, veränderte sich nicht und blieb bei 2,1 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag die Quote noch bei 1,8 Prozent.

SGB II – Jobcenter Dresden

Mehr als zwei Drittel der arbeitslosen Männer und Frauen gehören zum Rechtskreis SGB II und werden vom Jobcenter Dresden betreut. Im Berichtsmonat waren das 13.512 Arbeitslose, 101 Männer und Frauen mehr als im Vormonat und 923 mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank um 0,1 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent. Im Vorjahresmonat lag diese Quote bei 4,1 Prozent.

III. Bewegung am Arbeitsmarkt

Zugang

Im Berichtsmonat meldeten sich 3.868 Männer und Frauen in der Stadt Dresden neu oder erneut arbeitslos. Das waren 305 weniger als im Vormonat und 544 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 1.290 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, das waren 198 weniger als im Vormonat und 59 mehr als vor einem Jahr. 1.209 Personen kamen aus Ausbildung und Qualifizierung, 99 weniger als vergangenen Monat und 231 mehr als im Mai 2023.

Abgang

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 3.887 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 285 weniger als im Vormonat und 72 mehr als im Mai letzten Jahres. Davon nahmen 1.328 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 131 weniger als im Vormonat und 13 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Insgesamt 1.054 Männer und Frauen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 124 weniger als im vergangenen Monat und 46 weniger als im Vorjahresmonat.

IV. Ausgewählte Alters- und Personengruppen

Unter 25-Jährige

Bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren hat sich im Berichtsmonat die Zahl der Arbeitslosen von 2.033 im Vormonat auf 2.016 verringert. Das sind 17 weniger als im letzten Monat und 359 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.

Über 50-Jährige

Ebenfalls gesunken ist die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen. Aktuell sind 6.066 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, das sind 47 weniger als im Vormonat und 343 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank ebenfalls um 25 und somit sind aktuell 6.537 Männer und Frauen gemeldet, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind. Das sind zudem 591 Personen mehr als im Mai 2023.

Schwerbehinderte Menschen

Die Zahl der schwerbehinderten Menschen, also mit einem Grad der Behinderung von 50 Prozent oder mehr, verringerte sich. Aktuell sind 1.358 Arbeitslose mit Schwerbehinderung gemeldet, das sind 18 weniger als im Vormonat und 133 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Ausländer

Die Zahl der arbeitslosen Ausländer stieg von 6.277 im Vormonat auf 6.303 im Berichtsmonat. Das sind insgesamt 26 ausländische Arbeitslose mehr als im letzten Monat und 751 mehr als im Mai des Vorjahres.

V. Arbeitskräftenachfrage

Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Dresden wurden insgesamt 932 Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 191 weniger als im Vormonat und 133 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Die meisten Stellenmeldungen kamen aus den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (197 Stellen), der öffentlichen Verwaltung (127 Stellen) sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen (110 Stellen). Zeitarbeit (94 Stellen) und der Bereich Erziehung & Unterricht (54 Stellen) sind ebenfalls unter den Top 5 zu finden.

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

JahrStellen
20221.387
20231.065
2024932

VI. Kurzarbeit

Daten zur realisierten Kurzarbeit liegen für November 2023 vor. Insgesamt befanden sich 25 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 225 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind knapp 67 Prozent mehr Betriebe und 38 Prozent mehr Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 22,6 Prozent. Für den Monat Januar 2024 zeigen erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, dass 25 Betriebe für 164 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.

VII. Ausbildung

Seit Beginn des aktuellen Ausbildungsjahres 2023/2024 sind bei der Dresdner Berufsberatung bisher 2.014 Ausbildungsplatzbewerber gemeldet. Das sind 52 Jugendliche oder 2,7 Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahr. 842 Bewerberinnen und Bewerber sind noch unversorgt, also ohne konkrete Ausbildungszusage. Gleichzeitig wurden bisher von Unternehmen der Region 2.653 Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 86 oder 3,1 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. 1.309 Ausbildungsstellen sind aktuell noch unbesetzt. Rein rechnerisch gibt es somit derzeit für jeden unversorgten Bewerber 1,55 unbesetzte Ausbildungsplätze.

VIII. Unterbeschäftigung

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 25.974 Männer und Frauen, das sind 1.527 Personen mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 8,2 Prozent (Vormonat: 8,3 Prozent/ Vorjahr: 7,8 Prozent)

IX. Beschäftigung

Den Schwerpunkt der Beschäftigungsstatistik der BA bildet die Berichterstattung über die sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten. Der Bestand wird auf Basis der Meldungen zur Sozialversicherung monatlich mit 6 Monaten Wartezeit ermittelt. Aufgrund der Abgabefristen und des Meldeflusses sind stabile statistische Ergebnisse aus der Beschäftigungsstatistik erst nach dieser Wartezeit zu erzielen. Für Dezember 2023 werden die Daten im Juni 2024 veröffentlicht.