Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Juli

− Arbeitslosigkeit: 21.255 Arbeitslose
Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich: + 842 Arbeitslose/ + 4,1 Prozent
Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich: + 2.550 Arbeitslose/ + 13,6 Prozent
− Arbeitslosenquote: 6,8 Prozent
Arbeitslosenquote Vormonat: 6,5 Prozent / Vorjahresmonat: 6,1 Prozent
− Stellenmeldungen im Monatsverlauf: 1.097 neue Stellen
Stellenmeldung im Vormonatsvergleich: + 238 Stellen / + 27,7 Prozent
Stellenmeldung im Vorjahresvergleich: - 140 Stellen / - 11,3 Prozent
− Ausbildungsmarkt: Endspurt
2.206 Bewerber: + 3,1 % zum Vorjahreszeitpunkt
2.729 Ausbildungsstellen: - 5,6 % zum Vorjahreszeitpunkt

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 31

I. Überblick

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat angestiegen. Aktuell sind 21.255 Menschen arbeitslos gemeldet, 842 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 2.550 Personen mehr.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, ist im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozentpunkte gestiegen und liegt bei 6,8 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres war diese Quote um 0,7 Prozentpunkte geringer und lag bei 6,1 Prozent.

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

JahrArbeitsslose
202218.459
202318.705
202421.255

II. Die Entwicklung im Monatsverlauf mit Blick auf die Rechtskreise

Gerlinde Hildebrand, Chefin der Dresdner Agentur für Arbeit, zur aktuellen Entwicklung:

Zitat:

„Wie auch in den letzten Monaten erfolgt keine Entlastung des Arbeitsmarktes. Der erneute Anstieg der Arbeitslosigkeit bleibt nicht ohne Auswirkung auf die Quote; diese steigt nun an auf 6,8 Prozent.
Einer der Gründe für den Anstieg der Arbeitslosigkeit ist saisonal wiederkehrend und war zu erwarten. Durch die Beendigung von betrieblichen und schulischen Ausbildungen stieg die Zahl der unter 25-jährigen Arbeitslosen um knapp 11 Prozent.
Der Umstand einer schwachen oder sommerpausierenden Konjunktur führt zu einem Anstieg der Arbeitslosen auf über 21.000.
Da hat die im Berichtsmonat angestiegene Arbeitskräftenachfrage die Entwicklung nicht aufhalten können. Mit über 1.000 neuen Stellen zur Besetzung ist die Nachfrage recht ordentlich, muss sich allerdings im Jahresvergleich mit 2023 geschlagen geben.
Die Tatsache, dass die Arbeitskräftenachfrage stabil ist und auch die Abgänge in Erwerbstätigkeit wieder höher ausfallen, lässt uns optimistisch, wenn auch mit weniger Power, auf das restliche Jahr blicken. “

SGB III – Agentur für Arbeit

Im Berichtsmonat wurden insgesamt 7.112 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Dresden betreut. Das waren 631 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 1.274 Männer und Frauen mehr gemeldet.
Die Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, stieg um 0,2 Prozentpunkte auf aktuell 2,3 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag die Quote noch bei 1,9 Prozent.

SGB II – Jobcenter Dresden

Mehr als zwei Drittel der arbeitslosen Männer und Frauen gehören zum Rechtskreis SGB II und werden vom Jobcenter Dresden betreut. Im Berichtsmonat waren das 14.143 Arbeitslose, 211 Männer und Frauen mehr als im Vormonat und 1.276 mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, veränderte sich nicht und blieb bei 4,5 Prozent. Im Vorjahresmonat lag diese Quote bei 4,2 Prozent.

III. Bewegung am Arbeitsmarkt

Zugang

Im Berichtsmonat meldeten sich 4.721 Männer und Frauen in der Stadt Dresden neu oder erneut arbeitslos. Das waren 715 mehr als im Vormonat und 853 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 1.655 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, das waren 438 mehr als im Vormonat und 326 mehr als vor einem Jahr. 1.717 Personen kamen aus Ausbildung und Qualifizierung, 366 mehr als vergangenen Monat und 374 mehr als im Juli 2023.

Abgang

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 3.883 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 366 mehr als im Vormonat und 518 mehr als im Juli letzten Jahres. Davon nahmen 1.238 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 172 mehr als im Vormonat und 95 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Insgesamt 1.005 Männer und Frauen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 79 weniger als im vergangenen Monat und 119 mehr als im Vorjahresmonat.

IV. Ausgewählte Alters- und Personengruppen

Unter 25-Jährige

Bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren hat sich im Berichtsmonat die Zahl der Arbeitslosen von 2.097 im Vormonat auf 2.326 erhöht. Das sind 229 mehr als im letzten Monat und 467 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.

Über 50-Jährige

Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen. Aktuell sind 6.191 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, das sind 71 mehr als im Vormonat und 463 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen erhöhte sich im Berichtsmonat von 6.634 auf aktuell 6.776. Damit sind 142 Männer und Frauen mehr gemeldet, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind 683 Personen mehr gemeldet.

Schwerbehinderte Menschen

Die Zahl der schwerbehinderten Menschen, also mit einem Grad der Behinderung von 50 Prozent oder mehr, verringerte sich. Aktuell sind 1.382 Arbeitslose mit Schwerbehinderung gemeldet, das sind sechs weniger als im Vormonat und 135 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Ausländer

Die Zahl der arbeitslosen Ausländer stieg von 6.485 im Vormonat auf 6.673 im Berichtsmonat. Das sind insgesamt 188 ausländische Arbeitslose mehr als im letzten Monat und 821 mehr als im Juli des Vorjahres.

V. Arbeitskräftenachfrage

Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Dresden wurden insgesamt 1.097 Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 238 mehr als im Vormonat und 140 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Die meisten Stellenmeldungen kamen aus den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (333 Stellen), der öffentlichen Verwaltung (156 Stellen) sowie der Zeitarbeit (96 Stellen). Das Gesundheits- und Sozialwesen (89 Stellen), das verarbeitende Gewerbe (75 Stellen) und der Handel (72 Stellen) signalisieren ebenfalls Arbeitskräftebedarf.

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

JahrStellen
20221.267
20231.237
20241.097

VI. Kurzarbeit

Daten zur realisierten Kurzarbeit liegen für Januar 2024 vor. Insgesamt befanden sich 25 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 159 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind rund 32 Prozent mehr Betriebe und knapp 48 Prozent mehr Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 40,2 Prozent. Für den Monat März 2024 zeigen erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, dass 27 Betriebe für 180 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.

VII. Ausbildung

Seit Beginn des aktuellen Ausbildungsjahres 2023/2024 sind bei der Dresdner Berufsberatung bisher 2.206 Ausbildungsplatzbewerber gemeldet. Das sind 67 Jugendliche oder 3,1 Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahr. 499 Bewerberinnen und Bewerber sind noch unversorgt, also ohne konkrete Ausbildungszusage.
Gleichzeitig wurden bisher von Unternehmen der Region 2.729 Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 163 oder 5,6 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. 916 Ausbildungsstellen sind aktuell noch unbesetzt.
Rein rechnerisch gibt es somit derzeit für jeden unversorgten Bewerber 1,84 unbesetzte Ausbildungsplätze.

VIII. Unterbeschäftigung

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 26.894 Männer und Frauen, das sind 2.129 Personen mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 8,5 Prozent (Vormonat: 8,3 Prozent/ Vorjahr: 7,9 Prozent).

IX. Beschäftigung

Den Schwerpunkt der Beschäftigungsstatistik der BA bildet die Berichterstattung über die sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten.
Der Bestand wird auf Basis der Meldungen zur Sozialversicherung monatlich mit 6 Monaten Wartezeit ermittelt. Aufgrund der Abgabefristen und des Meldeflusses sind stabile statistische Ergebnisse aus der Beschäftigungsstatistik erst nach dieser Wartezeit zu erzielen. Für März 2024 werden die Daten im September 2024 veröffentlicht.