I. Überblick
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat gesunken. Aktuell sind 20.638 Menschen arbeitslos gemeldet, 271 weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 1.741 Personen mehr. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gesunken und liegt bei 6,6 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres war diese Quote um 0,5 Prozentpunkte geringer und lag bei 6,1 Prozent.
Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich
Jahr | Arbeitslose |
2022 | 17.996 |
2023 | 18.897 |
2024 | 20.638 |
II. Die Entwicklung im Monatsverlauf mit Blick auf die Rechtskreise
Gerlinde Hildebrandt zur Arbeitsmarktsituation:
Zitat:„Kaum vermutet, aber doch eingetreten ist ein Hauch von Herbstbelebung. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im September verringert, wovon fast alle Alters- und Personengruppen profitierten. Lediglich bei den Langzeitarbeitslosen zählen wir im Berichtsmonat 43 Personen mehr, die länger als 1 Jahr arbeitslos sind. Trotz leichter Erholung muss doch festgestellt werden, dass der Arbeitsmarkt relativ wenig Bewegung aufweist und im Vergleich zum Vorjahr die Zahlen insgesamt schlechter ausfallen. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten, ich gehe jedoch davon aus, dass in den kommenden Monaten mit wenig Dynamik zu rechnen ist.“
Zitat:„Die Arbeitskräftenachfrage verringerte sich gegenüber den vergangenen Monaten und liegt sowohl unter den Vormonats- als auch den Vorjahreszahlen. Schaut man auf den Bestand der aktuell gemeldeten Stellen, sind mit knapp 4.700 Arbeitsangeboten eine Vielzahl von beruflichen Einstiegsmöglichkeiten vorhanden. Sollten fachliche Voraussetzungen fehlen oder bereits beschäftigte Mitarbeiter qualifiziert werden müssen, unterstützen meine Mitarbeitenden in der Agentur für Arbeit gern mit entsprechenden Förderungen.“
Zitat:„Die aktuell vorliegende Beschäftigtenstatistik Stand März 2024 zeigt, dass Dresden trotz verschlechterter Wirtschaftssituation noch Raum für Beschäftigungsmöglichkeiten bietet. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind rund 1.700 Menschen mehr in Beschäftigung. Die stärkste Zunahme erfolgte bei den sonstigen Wirtschaftlichen Dienstleistungen, der größte Rückgang war bei den Arbeitnehmerüberlassungen zu verzeichnen.“
SGB III – Agentur für Arbeit
Im Berichtsmonat wurden insgesamt 6.930 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Dresden betreut. Das waren 106 weniger als im Vormonat. Im Vergleich zu Vorjahresmonat waren 1.077 Männer und Frauen mehr gemeldet. Die Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, verringerte sich geringfügig um 0,1 Prozentpunkte und liegt aktuell bei 2,2 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag die Quote bei 1,9 Prozent.
SGB II – Jobcenter Dresden
Mehr als zwei Drittel der arbeitslosen Männer und Frauen gehören zum Rechtskreis SGB II und werden vom Jobcenter Dresden betreut. Im Berichtsmonat waren das 13.708 Arbeitslose, 165 Männer und Frauen weniger als im Vormonat und 664 mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, verringerte sich ebenfalls um 0,1 Prozentpunkte und blieb beträgt aktuell 4,4 Prozent. Im Vorjahresmonat lag diese Quote bei 4,2 Prozent.
III. Bewegung am Arbeitsmarkt
Zugang
Im Berichtsmonat meldeten sich 3.702 Männer und Frauen in der Stadt Dresden neu oder erneut arbeitslos. Das waren 125 weniger als im Vormonat und 97 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 1.249 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, das waren 106 weniger als im Vormonat und 39 weniger als vor einem Jahr. 1.259 Personen kamen aus Ausbildung und Qualifizierung, 53 weniger als vergangenen Monat und 29 weniger als im September 2023.
Abgang
Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 3.98 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 209 weniger als im Vormonat und 472 weniger als im September letzten Jahres. Davon nahmen 1.362 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 120 mehr als im Vormonat und 59 weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Insgesamt 1.197 Männer und Frauen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 170 weniger als im vergangenen Monat und 386 weniger als im Vorjahresmonat.
IV. Ausgewählte Alters- und Personengruppen
Unter 25-Jährige
Bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren hat sich im Berichtsmonat die Zahl der Arbeitslosen von 2.178 im Vormonat auf 2.146 verringert. Damit sind 32 weniger als im letzten Monat und 110 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres gemeldet.
Über 50-Jährige
Ebenfalls gesunken ist die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen. Aktuell sind 6.066 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, das sind 65 weniger als im Vormonat und 346 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen erhöhte sich im Berichtsmonat von 6.803 auf aktuell 6.846. Damit sind 43 Männer und Frauen mehr gemeldet, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind 740 Personen mehr gemeldet.
Schwerbehinderte Menschen
Die Zahl der schwerbehinderten Menschen, also mit einem Grad der Behinderung von 50 Prozent oder mehr, blieb nahezu unverändert, hier sank die Zahl der Arbeitslosen um eins. Aktuell sind 1.383 Arbeitslose mit Schwerbehinderung gemeldet, das sind 95 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
Ausländer
Die Zahl der arbeitslosen Ausländer verringerte sich von 6.532 im Vormonat auf 6.387 im Berichtsmonat. Das sind insgesamt 145 ausländische Arbeitslose weniger als im letzten Monat und 99 mehr als im September des Vorjahres.
V. Arbeitskräftenachfrage
Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Dresden wurden insgesamt 878 Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 24 weniger als im Vormonat und 71 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Die meisten Stellenmeldungen kamen aus den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (209 Stellen), der Öffentlichen Verwaltung (124 Stellen) sowie der Zeitarbeit (96 Stellen). Der Handel (89 Stellen), das Gesundheits- und Sozialwesen (57 Stellen) und das verarbeitende Gewerbe (49 Stellen) signalisieren ebenfalls Arbeitskräftebedarf.
Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich
Jahr | Stellen |
2022 | 1.076 |
2023 | 949 |
2024 | 878 |
VI. Kurzarbeit
Daten zur realisierten Kurzarbeit liegen für März 2024 vor. Insgesamt befanden sich 26 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 179 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind rund 8 Prozent mehr Betriebe und knapp 5 Prozent mehr Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 33 Prozent. Für den Monat Mai 2024 zeigen erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, dass 30 Betriebe für 340 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.
VII. Ausbildung
Zur Bilanz des Ausbildungsjahres 2023/ 2024 wird im Oktober gesondert berichtet.
VIII. Unterbeschäftigung
Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 26.270 Männer und Frauen, das sind 1.388 Personen mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 8,3 Prozent (Vormonat: 8,4 Prozent/ Vorjahr: 8,0 Prozent).
IX. Beschäftigung
Im März 2024 (letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben) waren in der Stadt Dresden 281.705 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von 1.666 gegenüber dem Vorjahresquartal (+0,6 Prozent), gab es erneut einen Beschäftigungsanstieg. Der Zuwachs an Beschäftigung erfolgte ausschließlich bei den Männern (+1.677 Männer in Beschäftigung), bei den beschäftigten Frauen sank die Anzahl um 11. Betrachtet nach Arbeitszeit verringerte sich die Vollzeitbeschäftigung (-0,1 Prozent), die Teilzeitbeschäftigung erzielte einen Zuwachs von 2,0 Prozent. Insbesondere bei den Beschäftigten bis 25 Jahre gab es mit plus 2,7 Prozent einen überdurchschnittlichen Beschäftigungsanstieg. Branchenseitig gab es den kräftigsten Beschäftigungsaufbau bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen, technischen Dienstleistungen (+1.551) und im Gesundheitswesen (+483). Die Bereiche Verkehr & Lagerei (+314), das Gastgewerbe (+280) und Heime & Sozialwesen (+266) zählten ebenfalls mehr Beschäftigte. Weniger Beschäftigte gab es zum Beispiel bei Arbeitnehmerüberlassungen (-1.014), im Handel (-854) und bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (-93).