Der Arbeitsmarkt im Januar

− Arbeitslosigkeit: 19.606 Arbeitslose
Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich: + 1.114 Arbeitslose/ + 6,0 Prozent
Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich: + 1.372 Arbeitslose/ + 7,5 Prozent
− Arbeitslosenquote: 6,4 Prozent
Arbeitslosenquote Vormonat: 6,0 Prozent / Vorjahresmonat: 6,0 Prozent
− Stellenmeldungen im Monatsverlauf: 888 neue Stellen
Stellenmeldung im Vormonatsvergleich: - 271 Stellen / -23,4 Prozent
Stellenmeldung im Vorjahresvergleich: - 112 Stellen / - 11,2 Prozent

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 7

I. Überblick

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat um 1.114 gestiegen. Damit sind aktuell 19.606 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 1.372 Personen mehr.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, ist im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent gestiegen. Im gleichen Monat des Vorjahres war diese Quote um 0,4 Prozentpunkte geringer und lag bei 6,0 Prozent.

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

JahrArbeitslose
202217.249
202318.234
202419.606

II. Die Entwicklung im Monatsverlauf mit Blick auf die Rechtskreise

Gerlinde Hildebrand, Chefin der Dresdner Agentur für Arbeit, zur aktuellen Entwicklung:

Zitat:

„Der Jahresbeginn in der Arbeitsmarktstatistik hält keine Überraschungen bereit. Wie zu erwarten war, ist die Zahl der Arbeitslosen angestiegen und so verzeichnen wir in der Stadt Dresden nun rund 1.100 arbeitslose Männer und Frauen mehr als im Dezember.
Das ist jedoch in der Winterzeit keine untypische Entwicklung, denn saison- und witterungsabhängige Wirtschaftszweige, wie zum Beispiel Tourismus, Handel oder Bau sowie anknüpfende Gewerke, haben in dieser Zeit weniger zu tun. Erfahrungsgemäß sind die Unternehmen jedoch bestrebt, ihre Arbeitskräfte mit Blick auf die Fachkräftesicherung frühestmöglich wieder ins Unternehmen zu holen, was sich je nach Dauer und Intensität des Winters im März, spätestens jedoch im April auch zahlenmäßig bemerkbar machen wird. Auch die Arbeitskräftenachfrage, die momentan noch sehr verhalten ist, wird dann wieder anziehen.“

SGB III – Agentur für Arbeit

Im Berichtsmonat wurden insgesamt 6.537 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Dresden betreut. Das waren 793 Personen mehr als im Vormonat. Im Vergleich zu Vorjahresmonat waren 695 Männer und Frauen mehr gemeldet.
Die Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, erhöhte sich von 1,9 Prozent im Vormonat auf aktuell 2,1 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag die Quote noch bei 1,9 Prozent.

SGB II – Jobcenter Dresden

Mehr als zwei Drittel der arbeitslosen Männer und Frauen gehören zum Rechtskreis SGB II und werden vom Jobcenter Dresden betreut. Im Berichtsmonat waren das 13.069 Arbeitslose, 321 Männer und Frauen mehr als im Vormonat und 677 mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent. Im Vorjahresmonat lag diese Quote bei 4,1 Prozent.

III. Bewegung am Arbeitsmarkt

Zugang

Im Berichtsmonat meldeten sich 4.425 Männer und Frauen in der Stadt Dresden neu oder erneut arbeitslos. Das waren 716 mehr als im Vormonat und 410 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 2.080 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, das waren 767 mehr als im Vormonat, jedoch 35 weniger als vor einem Jahr. 1.079 Personen kamen aus Ausbildung und Qualifizierung, 82 weniger als vergangenen Monat und 307 mehr als im Januar 2023.

Abgang

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 3.316 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 156 weniger als im Vormonat, jedoch 582 mehr als im Januar letzten Jahres.
Davon nahmen 1.147 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 120 mehr als im Vormonat und 234 mehr als im Januar 2023. Insgesamt 837 Männer und Frauen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 166 weniger als im vergangenen Monat, jedoch 257 mehr als im Vorjahresmonat.

IV. Ausgewählte Alters- und Personengruppen

Unter 25-Jährige

Bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren hat sich im Berichtsmonat die Zahl der Arbeitslosen von 1.735 im Vormonat auf 1.833 erhöht. Damit sind insgesamt 98 Jugendliche mehr arbeitslos gemeldet als noch im letzten Monat und 323 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.

Über 50-Jährige

Angestiegen ist ebenfalls die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen. Aktuell sind 6.178 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, das sind 331 mehr als im Vormonat und 365 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg ebenfalls an. Im Berichtsmonat erhöhte sich die Zahl der Männer und Frauen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind, um 175 auf 6.290. Das sind 303 Personen mehr als im Januar 2023.

Schwerbehinderte Menschen

Die Zahl der schwerbehinderten Menschen, also mit einem Grad der Behinderung von 50 Prozent oder mehr, stieg geringfügig an. Aktuell sind 1.339 Arbeitslose mit Schwerbehinderung gemeldet, das sind 26 mehr als im Vormonat und 91 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Ausländer

Die Zahl der arbeitslosen Ausländer stieg von 5.712 im Vormonat auf 6.076 im Berichtsmonat. Das sind insgesamt 364 mehr als im letzten Monat und 707 mehr als im Januar des Vorjahres.

V. Arbeitskräftenachfrage

Im ersten Monat des neuen Jahres ist die Arbeitskräftenachfrage erwartungsgemäß rückläufig. Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Dresden wurden insgesamt 888 Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 271 weniger als im Vormonat und 112 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
Die meisten Stellenmeldungen kamen aus den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (186 Stellen), der öffentlichen Verwaltung (160 Stellen) sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen und dem Bereich Erziehung & Unterricht (je 84 Stellen). Auch der Handel (79 Stellen) und die Zeitarbeit (75 Stellen) sind unter den Top 5 zu finden.

Der aktuelle Monat im 3 Jahresvergleich

JahrStellenangebote
2022920
20231.000
2024888

VI. Kurzarbeit

Für Juli 2023 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 11 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 99 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind rund 31 Prozent weniger Betriebe, jedoch 25,3 mehr Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 33,6 Prozent. Für den Monat September 2023 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 11 Betriebe für 133 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.

VII. Unterbeschäftigung

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 25.760 Männer und Frauen, das sind 1.423 Personen mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 8,2 Prozent (Vormonat: 7,9 Prozent/ Vorjahr: 7,9 Prozent).

VIII. Beschäftigung

Im Juni 2023 (letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben) waren in der Stadt Dresden 280.875 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von 4.261 gegenüber dem Vorjahresquartal, das entspricht einem Plus von 1,5 Prozent, setzt sich damit der Beschäftigungsanstieg unvermindert fort.
Der Zuwachs an Beschäftigung erfolgte mit + 2.836 überwiegend bei den Männern, wohingegen lediglich 1.425 Frauen mehr in Beschäftigung waren. Betrachtet nach Arbeitszeit erhöhte sich die Vollzeitbeschäftigung um 0,6 Prozent, die Teilzeitbeschäftigung erzielte einen Zuwachs von 3,5 Prozent. Insbesondere bei den Beschäftigten bis 25 Jahre gab es mit + 4,4 Prozent einen überdurchschnittlichen Beschäftigungsanstieg.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es in den Bereichen Immobilien, freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleitungen (+ 1.160), in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+ 979) und dem Gastgewerbe (+ 912). Aber auch das verarbeitende Gewerbe (+ 704), Verkehr & Lagerei (+ 385) sowie der Bereich Information & Kommunikation (+ 346) zählten deutlich mehr Beschäftigte.
Weniger Beschäftigte gab es im Handel (- 740), bei Arbeitsnehmerüberlassungen (- 483) sowie in Land- und Forstwirtschaft & Fischerei (- 57).