„Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Düsseldorf ist sehr positiv. Im Monat Mai nimmt der Arbeitsmarkt üblicherweise saisonbedingt Fahrt auf. In diesem Jahr konnten die Erwartungen jedoch übertroffen werden. Trotz der Folgen der Corona-Pandemie, Materialengpässe und wirtschaftlichen Sanktionen wurde die Arbeitslosigkeit in Düsseldorf immens abgebaut. Besonders im landesweiten Vergleich sticht Düsseldorf positiv hervor. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist ungebremst und hat das Niveau der Jahre vor der Pandemie bereits übertroffen“, kommentiert Birgitta Kubsch-von Harten, Leiterin der Agentur für Arbeit Düsseldorf, die frisch eingetroffenen Arbeitsmarktzahlen und ergänzt: „Besonders freut mich, dass auch langzeitarbeitslose Menschen von der Erholung des Arbeitsmarktes profitieren.“
Dynamischer Abbau der Arbeitslosigkeit
Die Anzahl der arbeitslosen Menschen ist von April auf Mai um 590 Frauen und Männer gesunken (-2,5 Prozent). 22.806 Menschen sind in Düsseldorf aktuell arbeitslos, 5.153 Personen weniger als im Mai 2021 (-18,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 6,6 Prozent. Vor einem Monat Jahr lag sie bei 6,8 Prozent; vor einem Jahr bei 8,1 Prozent.
Die Arbeitslosenstatistik umfasst sowohl die arbeitslosen Menschen, die Arbeitslosengeld aus der Arbeitslosenversicherung erhalten (SGB III) als auch jene, die Leistungen der Grundsicherung beziehen (SGB II). Während Arbeitslose des Rechtskreises SGB III in den Arbeitsagenturen beraten werden, erhalten arbeitslose Menschen des Rechtskreises SGB II Unterstützung im Jobcenter. In beiden Rechtskreisen konnte die Arbeitslosigkeit deutlich reduziert werden. Im Mai 2022 waren 6.812 Personen aus dem Rechtskreis SGB III arbeitslos gemeldet. Dies waren 1.454 Männer und Frauen weniger als noch vor einem Jahr (-28 Prozent). Im Rechtskreis SGB II gab es im Mai 15.994 arbeitslose Menschen; 2.564 Frauen und Männer weniger als vor einem Jahr im Mai (-13,8 Prozent).
Besonders starker Rückgang bei Langzeit- und Jugendarbeitslosigkeit
Im Mai waren 1.302 unter 25-Jährige arbeitslos. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen nahm im Vergleich zum Vormonat deutlich um 58 Personen (- 4,3 Prozent) und zum Vorjahresmonat um 484 Personen ab (-27,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote bei der Gruppe der Jugendlichen beträgt aktuell 4,5 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 6,3 Prozent, vor einem Monat noch bei 4,8 Prozent. Im Mai 2018 und 2019 lag die Arbeitslosenquote ebenfalls bei jeweils 4,8 Prozent.
„Glücklicherweise hat sich die berechtigte Sorge nicht bewahrheitet, dass junge Menschen in Düsseldorf durch die Folgen der Corona-Pandemie vermehrt in die Jugendarbeitslosigkeit rutschen“, erläutert Birgitta Kubsch-von Harten die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit.
9.958 Männer und Frauen sind aktuell länger als ein Jahr arbeitslos. Das sind 344 Personen weniger als im April (-3,3 Prozent) und 1.607 Personen oder 13,9 Prozent weniger als im Mai vor einem Jahr. Nachdem die Langzeitarbeitslosigkeit in der Pandemie deutlich zunahm und im Vergleich zu der Arbeitslosigkeit insgesamt nur verzögert von der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt profitieren konnte, kam es im aktuellen Monat zur Trendwende. Die Langzeitarbeitslosigkeit sank im Durchschnitt stärker als die Arbeitslosen insgesamt.
Unterbeschäftigung gesunken
Regelmäßig weist die Bundesagentur für Arbeit die Unterbeschäftigung aus. Die gesamte Unterbeschäftigung einschließlich der Zahl der gemeldeten Arbeitslosen betrug im Mai 30.975 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote, die unter anderem auch die Personen umfasst, die sich in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen befinden, liegt aktuell bei 8,7 Prozent. Vor einem Monat betrug sie 8,9 Prozent, vor einem Jahr 10,3 Prozent.
Die Arbeitskräftenachfrage zieht deutlich an
Im Mai wurden der Agentur für Arbeit Düsseldorf 1.625 neue sozialversicherungspflichtige Stellen zur Besetzung gemeldet, 243 Stellen (17,6 Prozent) mehr als im Vormonat und 435 Stellen mehr als im Mai 2021 (36,6 Prozent). 6.459 Arbeitsstellen stehen aktuell insgesamt für die Vermittlung zur Verfügung. Im Vergleich zum Vormonat sind das 453 Stellen mehr (7,5 Prozent) und 2.234 Stellen mehr als im Mai 2021 (54,7 Prozent). Die meisten freien Stellen sind im Wirtschaftsbereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung zu finden. Mit 1.392 Stellen macht dieser Berufsbereich 21,6 Prozent aller gemeldeten Stellen in Düsseldorf aus, direkt gefolgt vom Wirtschaftszweig kaufmännische Dienstleistung, Handel, Vertrieb und Tourismus. Arbeitssuchende können hier zwischen 1.195 freie Stellen wählen.
Der Ausbildungsmarkt in Düsseldorf
In den acht Monaten des Ausbildungsjahres 2021/2022 wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service Düsseldorf insgesamt 3.313 Ausbildungsstellen gemeldet. Dies entspricht einem Plus von 96 Ausbildungsplätzen im Vergleich zum Vorjahresmonat (+ 3,0 Prozent). Gleichzeitig haben sich im selben Zeitraum 2.821 junge Düsseldorferinnen und Düsseldorfer bei der Berufsberatung als Bewerber*innen für Ausbildungsstellen registrieren lassen. Das sind 145 junge Menschen weniger, die sich für eine Ausbildung zum Start im Sommer interessieren, als vor einem Jahr im Monat Mai (- 4,9 Prozent). Von den gemeldeten Ausbildungsstellen sind aktuell noch 1.873 Ausbildungsstellen unbesetzt. 1.385 Bewerberinnen und Bewerber suchen Zurzeit noch eine Ausbildungsstelle oder eine Alternative.
Berufs- und Studienberatung der Agentur für Arbeit Düsseldorf
Telefon 0211 692-2910
Duesseldorf.Ausbildung@arbeitsagentur.de
Service-Hotline 0800 4 555500
Jugendliche können die Berufs- und Studienberatung unkompliziert entweder telefonisch, per Videoberatung oder in einem persönlichen Gespräch in Anspruch nehmen. Attraktive Angebote und Infoveranstaltungen finden Eltern und Jugendliche auf der Homepage der Berufsberatung. In der aktuellen Woche dreht sich alles um Nachhaltigkeit. In der Themenwoche „Nachhaltige Berufe für Morgen – Arbeiten im Rheinland“ erhalten Jugendliche, die noch vor dem Berufsleben stehen, Tipps, wie sie sich mit einer Ausbildung für die Energiewende und den Klimaschutz einsetzen können.
Hilfe aus einer Hand: Ab ersten Juni übernimmt das Jobcenter Düsseldorf die Unterstützung für geflüchtete Menschen aus der Ukraine
Geflüchtete Menschen, die seit Februar 2022 aus der Ukraine nach Düsseldorf gekommen sind, erhalten aktuell noch finanzielle Leistungen im Rahmen des Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) von der Stadt Düsseldorf. Für die Vermittlung in Arbeit und Ausbildung ist bisher die Agentur für Arbeit Düsseldorf zuständig (Sozialgesetzbuch III). Ab dem kommenden Mittwoch ändert sich die gesetzliche Zuordnung. Am ersten Juni übernimmt das Jobcenter Düsseldorf die Betreuung. Die geflüchteten Menschen aus der Ukraine erhalten dann sowohl die finanziellen Leistungen als auch die Beratung aus einer Hand. Sie wechseln vom Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) in die Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II).
Weitere Infos erhalten geflüchtete Menschen aus der Ukraine auf der Homepage des Jobcenter Düsseldorf unter www.jobcenter-duesseldorf.de.