Die Arbeitslosigkeit ist im Sommer erwartungsgemäß angestiegen. Nicht alle Auszubildenden wurden von den Betrieben nach dem Ausbildungsende übernommen und meldeten sich daher im Juli arbeitslos. „Diese jungen Menschen sind frisch ausgebildet und auf dem Düsseldorfer Arbeitsmarkt sehr gefragt. Sie werden daher nur für kurze Zeit arbeitslos bleiben“, erklärt Birgitta Kubsch-von Harten, Leiterin der Arbeitsagentur Düsseldorf.
Der Arbeitsmarkt in Düsseldorf
23.955 Arbeitslose wurden im Juli 2022 in der Agentur für Arbeit Düsseldorf registriert. Das sind 1.193 Frauen und Männer mehr als im Vormonat, was einem Plus von 5,2 Prozent entspricht. Im Juli des Vorjahres waren noch 3.584 Personen mehr als im aktuellen Berichtsmonat arbeitslos gemeldet (-13,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote stieg im Juli 2022 um 0,3 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent. Im Juli 2021 betrug die Arbeitslosenquote noch 8,0 Prozent.
Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahre stieg im Juli 2022 um 249 Männer und Frauen (+18,7 Prozent) auf 1.581 Personen. Verglichen mit Juli 2021 bedeutet das ein Rückgang von 433 Personen (-21,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf diese Personengruppe kletterte im aktuellen Berichtsmonat um 0,9 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent. Vor einem Jahr im Juli lag sie noch bei 7,1 Prozent.
Mit 9.694 Personen hat die Zahl derjenigen, die ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind, gegenüber Juni 2022 um 119 Frauen und Männer abgenommen (-1,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich bei den Langzeitarbeitslosen ein Rückgang von 1.920 Personen (-16,5 Prozent). Von den Langzeitarbeitslosen erhalten 8.840 Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) und werden entsprechend vom Düsseldorfer Jobcenter bei ihrer Integration in Arbeit unterstützt und beraten.
Nachdem zum 1. Juni 2022 die Jobcenter die Betreuung von Geflüchteten aus der Ukraine übernommen haben, fließen diese sukzessive in die Arbeitslosenstatistik ein. Zum Stichtag 12. Juli 2022 sind in Düsseldorf inzwischen 786 arbeitslose Ukrainerinnen und Ukrainer registriert. Das sind 471 Personen mehr als im Vormonat (+149,5 Prozent) und 562 mehr als im Februar 2022, dem letzten Erhebungsmonat vor Beginn des Ukraine-Krieges. Ein Gesamteindruck wird mit den nächsten Arbeitsmarktberichten entstehen.
Regelmäßig weist die Bundesagentur für Arbeit die Unterbeschäftigung aus. Die gesamte Unterbeschäftigung einschließlich der Zahl der gemeldeten Arbeitslosen betrug im Juli 31.776 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote, die unter anderem auch die Personen umfasst, die sich in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen befinden, liegt aktuell bei 9,0 Prozent. Vor einem Monat betrug sie 8,7 Prozent, vor einem Jahr 10,1 Prozent.
Im Juli wurden der Agentur für Arbeit Düsseldorf 1.088 neue sozialversicherungspflichtige Stellen zur Besetzung gemeldet, 307 Stellen (-22,0 Prozent) weniger als im Vormonat und 170 Stellen weniger als im Juli 2021 (-13,5 Prozent). 6.491 Arbeitsstellen stehen aktuell insgesamt für die Vermittlung zur Verfügung. Im Vergleich zum Vormonat sind das 13 Stellen weniger (-0,2 Prozent) und 1.977 Stellen mehr als im Juni 2021 (+43,8 Prozent).
Der Ausbildungsmarkt in Düsseldorf
In den zehn Monaten des Ausbildungsjahres 2021/2022 wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service Düsseldorf insgesamt 3.563 Ausbildungsstellen gemeldet. Dies entspricht einem Minus von 182 Ausbildungsplätzen im Vergleich zum Vorjahresmonat (-4,9 Prozent). Gleichzeitig haben sich im selben Zeitraum 3.090 junge Düsseldorferinnen und Düsseldorfer bei der Berufsberatung als Bewerber*innen für Ausbildungsstellen registrieren lassen. Das sind 126 junge Menschen weniger, die sich für eine Ausbildung zum Start im Sommer interessieren, als vor einem Jahr im Monat Juli (-3,9 Prozent). Von den gemeldeten Ausbildungsstellen sind aktuell noch 1.604 Ausbildungsstellen unbesetzt. 1.046 Bewerberinnen und Bewerber suchen zurzeit noch eine Ausbildungsstelle oder eine Alternative.