„In Vollzeit beschäftigte Düsseldorferinnen verdienen monatlich 700 EUR brutto weniger als ihre männlichen Kollegen. Kaum eine Branche in Düsseldorf bleibt allerdings von Fachkräfte-Engpässen verschont. Höchste Zeit, Frauen gleiche finanzielle Anreize und Chancen zu ermöglichen, „findet die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Düsseldorf, Birgitta Kubsch-von Harten.
- Die Arbeitslosenquote liegt in Düsseldorf im Februar 2023 unverändert zum Vormonat bei 6,8 Prozent.
- 23.649 Personen sind aktuell in Düsseldorf arbeitslos, 11.045 Frauen und 12.604 Männer.
- Die Arbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Februar 2022 um 520 Personen gesunken.
- Vollberufstätige Männer verdienen in Düsseldorf 694 Euro mehr als Frauen in einer Vollzeit-Tätigkeit
(jeweils Median Bruttomonatsentgelt)
Unterschiede bei Frauen und Männer auf dem Düsseldorfer Arbeitsmarkt
Die Arbeitslosigkeit der Männer ist im Vergleich zu dem Monat vor den landesweiten Pandemiemaßnahmen, Februar 2020, bereits seit vielen Monaten auf das Vorkrisenniveau gesunken. Die Arbeitslosigkeit bei den Frauen ist hingegen immer noch höher und liegt aktuell bei einem Plus von 826 arbeitslosgemeldeten Frauen (Vergleich Februar 2023 mit Februar 2020).
Auch bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung gibt es auffällige Unterschiede. 61,8 Prozent der Männer arbeiten in Vollzeit, hingegen nur 38,2 Prozent der Frauen. Während Männer üblicherweise in Vollzeit arbeiten, ist es bei Frauen immer noch die Ausnahme. Auch machen die weiblichen Beschäftigten bei den MINT-Berufen nur einen Anteil von 12,7 Prozent aus. Hier holen Frauen in Düsseldorf jedoch langsam auf. In der Informatik gibt es einen Beschäftigtenzuwachs der Frauen um 28,5 Prozent.
Vollberufstätige Männer verdienen in Düsseldorf 694 Euro brutto mehr als Frauen bei vergleichbarer Arbeitszeit. Während der Median bei den Männern bei 4.521 Euro im Monat liegt, beträgt er 3.827 EUR bei den Frauen. Der Median beschreibt das mittlere monatliche Vollzeit-Bruttoentgelt. Verglichen werden bei der Entgeltanalyse der Bundesagentur für Arbeit Vollzeittätigkeiten zu einem bestimmten Stichtag. Der größte Unterschied liegt in Düsseldorf bei der Tätigkeit der Unternehmensorganisation und -strategie. Hier verdienen Frauen 1.904 Euro weniger als männliche Beschäftigte in dieser Tätigkeit. Im Rechnungswesen, Controlling und Revision sind es 1.636 Euro weniger. Auch im Einkauf und Vertrieb erzielen Frauen in Düsseldorf ein geringeres Entgelt als ihre männlichen Kollegen, nämlich 1.487 Euro. Einzig die Unternehmen im Tourismus sowie die Hotels und Gasstätten honorieren die Arbeit der Frauen mit einem etwas höheren Brutto-Monatsgehalt. Sie erhalten am Ende des Monats 82 Euro brutto mehr als ihre männlichen Kollegen.
Hinweise zur Entgeltstatistik
Die Darstellungen und Analysen werden auf sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte eingeschränkt. Durch diese Eingrenzung sind Vergleiche möglich, die nicht durch verschiedene Ausprägungen an Teilzeitbeschäftigung verzerrt sind. Die Entgeltstatistik betrachtet den Median. Er teilt die Entgelte in zwei Hälften: Eine Hälfte der Beschäftigten erzielt ein Entgelt unter dem Medianwert, das Entgelt der anderen Hälfte liegt über dem Median. Der Median ist – anders als das arithmetische Mittel – gegenüber sogenannten Ausreißern robust, also gegenüber Werten, die extrem von anderen Werten abweichen. Stichtag: 31.12.2021; Datenstand: Februar 2023
Hinweise zur Beschäftigtenstatistik
Die statistische Berichterstattung der Beschäftigung erfolgt mit einer Wartezeit von sechs Monaten. Aufgrund der Abgabefristen der Unternehmen und des Meldeflusses sind stabile Ergebnisse aus der Beschäftigungsstatistik erst nach dieser Wartezeit zu erzielen. Die aktuellsten verfügbaren Statistiken beziehen sich Zurzeit daher auf den Juni 2022.
Der vertiefte Blick auf den Arbeitsmarkt in Düsseldorf für den Monat Februar 2023
23.649 Arbeitslose wurden im Februar 2023 in der Agentur für Arbeit Düsseldorf registriert. Das sind 122 Frauen und Männer weniger als im Vormonat, was einem Minus von 0,5 Prozent entspricht. Im Februar des Vorjahres waren noch 520 Personen mehr als im aktuellen Berichtsmonat arbeitslos gemeldet (-2,2 Prozent). Unter den Arbeitslosen befinden sich zurzeit 1.288 als arbeitslos registrierte Geflüchtete aus der Ukraine.
Die Arbeitslosenquote lag unverändert zum Vormonat bei 6,8 Prozent. Im Februar 2022 betrug die Arbeitslosenquote noch 7,0 Prozent.
Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahre stieg im Februar 2023 um 35 Frauen und Männer (+2,5 Prozent) auf 1.457 Personen. Verglichen mit Februar 2022 bedeutet das einen Zuwachs von 49 Personen (+3,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf diese Personengruppe stieg im aktuellen Berichtsmonat um 0,1 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent. Vor einem Jahr im Februar lag sie ebenfalls bei 5,0 Prozent. Dahinter steht das Auslaufen der 2,5 und 3,5 Jahre dauernden Berufsausbildung. Die jungen Menschen melden sich nach dem Ende der Ausbildungszeit für eine Übergangszeit arbeitslos. Zu erwarten ist, dass aufgrund der Nachfrage am Arbeitsmarkt nach qualifizierten Mitarbeitenden die Arbeitslosigkeit bei den meisten von ihnen nicht lange anhalten wird.
Mit 8.677 Personen hat die Zahl derjenigen, die ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind, gegenüber Januar 2023 um 186 Frauen und Männer abgenommen (-2,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich bei den Langzeitarbeitslosen ein Rückgang von 2.168 Personen (-20,0 Prozent).
Regelmäßig weist die Bundesagentur für Arbeit die Unterbeschäftigung aus. Die gesamte Unterbeschäftigung einschließlich der Zahl der gemeldeten Arbeitslosen betrug im Februar 32.900 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote, die unter anderem auch die Personen umfasst, die sich in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen befinden, ist im Vergleich zum Januar 2023 um 0,1 Prozentpunkte auf 9,3 Prozent angestiegen. Vor einem Jahr im Februar betrug sie noch 9,1 Prozent.
Im Monat Februar wurden 1.093 neue Stellen zur Besetzung gemeldet, 184 Stellen (+20,2 Prozent) mehr als im Vormonat und 146 Stellen weniger als im Februar 2022 (-11,8 Prozent). 5.426 Arbeitsstellen stehen aktuell insgesamt für die Vermittlung zur Verfügung. Im Vergleich zum Vormonat ist das ein Minus von 212 Stellen (-3,8 Prozent) sowie ein Rückgang von 218 Stellen gegenüber Februar 2022 (-3,9 Prozent).