Ausbildungsmarkt bietet viele Möglichkeiten. Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juni

Arbeitsmarktbericht 06.2023

30.06.2023 | Presseinfo Nr. 15

Eckwerte des Ausbildungsmarktes
• Gemeldete Bewerber/innen (gegenüber Vorjahr): 2.698 (-212; -7,3%)
• Gemeldete Ausbildungsstellen (gegenüber Vorjahr): 2.512 (-237; -8,6%)
• Unversorgte Jugendliche: 1.056 (-25; -2,3%)
• Unbesetzte Ausbildungsstellen: 1.185 (-144; -10,8%)
• Berufsausbildungsstellen je Bewerber/in: 0,93
• Unbesetzte Berufsausbildungsstellen je unversorgte/r Bewerber/in: 1,12
Eckwerte des Arbeitsmarktes
• Arbeitslosenzahl im Juni: 33.148
• Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat: +245
• Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vorjahr: +1.278
• Arbeitslosenquote im Juni: 12,6%
• Arbeitslosenquote im Vormonat: 12,5%
• Arbeitslosenquote im Vorjahr: 12,3%

„Im Juni liegt die Zahl der arbeitslosen Menschen in Duisburg bei 33.148 Personen, das bedeutet einen leichten Anstieg von 245 Personen gegenüber Mai. Dieser Anstieg ist auf verschiedene saisontypische Faktoren, wie zum Beispiel Arbeitslosmeldungen nach Auslaufen befristeter Verträge zur Jahresmitte und die Zurückhaltung bei Neueinstellungen in der Ferienzeit, zurückzuführen. Auf der Stellenseite ist wenig Bewegung zu verzeichnen; aktuell sind in Duisburg 3.957 freie Stellen gemeldet, ein leichtes Plus von 75 gegenüber Mai“, erklärt Marcus Zimmermann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Duisburg. „Zu Beginn der großen Ferien bietet der Duisburger Ausbildungsmarkt zahlreiche Chancen zum Einstieg ins Berufsleben. Aktuell sind noch 1.185 Ausbildungsplätze unbesetzt. Die Dynamik am Ausbildungsmarkt wird in den nächsten Wochen zunehmen und Jugendliche, die noch keinen Plan für die Zeit nach den Ferien haben, sollten sich durch unsere Berufsberatung informieren und unterstützen lassen.“

Arbeitslosigkeit

Mit 33.148 arbeitslos gemeldeten Duisburgerinnen und Duisburgern waren 245 Personen mehr als im Mai von Arbeitslosigkeit betroffen (+0,7 Prozent). Damit waren in diesem Monat 1.278 Personen oder 4,0 Prozent mehr als vor einem Jahr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag im Juni bei 12,6 Prozent, 0,1 Prozentpunkte über dem Wert vom Mai. Im Juni 2022 lag die Quote bei 12,3 Prozent und damit um 0,3 Prozentpunkte unter dem aktuellen Wert.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Mit 2.475 Personen waren im Juni 112 junge Leute unter 25 mehr von Jugendarbeitslosigkeit betroffen als im Mai. Diese Zahlen liegen um 169 oder 7,3 Prozent über dem Wert von Juni 2022. Die Zahl der über 50-Jährigen Arbeitslosen stieg im Juni um 112 oder 1,1 Prozent auf aktuell 10.631 und liegt um 386 (3,8 Prozent) über dem Vorjahreswert.
Die darin enthaltene Zahl der arbeitslosen Personen über 55 Jahre stieg im Juni auf 6.992 (+106). Das sind 353 Personen oder 5,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Im Juni ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen gegenüber dem Vormonat gestiegen und liegt aktuell bei 14.801 Personen; 677 mehr als im Vormonat. Der aktuelle Wert liegt mit 1.073 Personen oder 7,8 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Berichtsmonat stieg die Zahl der arbeitslosen Ausländerinnen und Ausländer auf jetzt 16.214 (+85 oder +0,5 Prozent), und damit sind es gegenüber dem Juni des Vorjahres 739 oder 4,8 Prozent mehr.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)

Betrachtet man die Arbeitsmarktentwicklung getrennt nach den beiden Rechtskreisen SGB III und SGB II, so liegt die Arbeitslosenquote im Versicherungsbereich (SGB III) im Juni bei 2,5 Prozent; im Mai lag sie bei 2,4 Prozent und im Vorjahresmonat bei 2,3 Prozent. Im aktuellen Monat waren 6.518 Duisburgerinnen und Duisburger im Versicherungsbereich arbeitslos gemeldet. Das sind 146 oder 2,3 Prozent arbeitslose Personen mehr als im Mai. Vor einem Jahr, im Juni 2022, waren in der Betreuung der Agentur für Arbeit 540 oder 9,0 Prozent weniger Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen.

Entwicklung in der Grundsicherung (SGB II)

In der Grundsicherung (SGB II) liegt die Arbeitslosenquote im Juni wie im Vormonat bei 10,1 Prozent. Im Juni letzten Jahres lag sie bei 10,0 Prozent. 26.630 Personen (+99 und +0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat) waren im Juni in der Grundsicherung arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Juni 2022 sind in der Grundsicherung aktuell 738 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen.

Arbeitskräftenachfrage

Im Juni wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Duisburg und des jobcenters Duisburg insgesamt 874 freie Arbeitsstellen gemeldet, das waren 29 mehr als im Mai und 64 weniger als im Juni 2022. Nachfrage nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zeigten im Berichtsmonat vor allem die Berufsbereiche „Fertigungstechnischen Berufen“, „Verkehrs- und Logistikberufe“, gefolgt von sowie „Medizinische und nicht-Medizinische Gesundheitsberufe“.
Der Bestand an gemeldeten Stellen ist von Mai zu Juni gestiegen (+75) und liegt mit 3.957 um 1.061 Stellen unter dem Vorjahresniveau.

Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 meldeten sich 2.698 Bewerber/in-nen für Berufsausbildungsstellen (212 weniger als im Vorjahreszeitraum). Insgesamt wurden der Agentur für Arbeit Duisburg im gleichen Zeitraum 2.512 Ausbildungsstellen gemeldet, 237 weniger als im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang um 8,6% zum vergleichbaren Vor-jahreszeitraum. Im Juni 2023 waren noch 1.056 Bewerber/innen unversorgt (-2,3% im Ver-gleich zu Juni 2022). Dem stehen 1.185 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber (-10,8% im Vergleich zum Vorjahresmonat). 1.642 Jugendliche waren im Juni bereits versorgt, dies sind 10,2 Prozent weniger als im Vorjahr.

Top 10 der unbesetzten Ausbildungsstellen, Anzahl in Klammern:
• Verkäufer/in (176)
• Kaufmann/-frau im Einzelhandel (87)
• Kaufmann/-frau – Büromanagement (65)
• Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (50)
• Fachkraft – Lagerlogistik (35)
• Medizinische/r Fachangestellte/r (33)
• Handelsfachwirt/-in (Ausbildung) (32)
• Kaufmann/-frau - Spedition/Logistikdienstleistung (30)
• Bankkaufmann/-frau (29)
• Kaufm. -Groß/Außenhandelsmanagement – Großhandel (28)

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung1 ist im Juni gestiegen – um 109 Personen auf aktuell 40.202 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Unterbeschäftigung in Duisburg um 424 oder 1,1 Prozent. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung liegt im Juni bei 82,5 Prozent, ein Anstieg von 0,4 Prozentpunkt gegenüber Mai. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im aktuellen Berichtsmonat bei 15,0 Prozent (Mai 2023: 14,9 und Juni 2022: 15,0). In die Größe der Unterbeschäftigung fallen neben den Arbeitslosen auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit sowie Personen, für die bestimmte gesetzliche Sondertatbestände gelten. Bei der Betrachtung der Arbeitslosigkeit spielt die Unterbeschäftigung eine wichtige Rolle.

Beschäftigung

Zum aktuellen Stichtag Ende Dezember 2022 2 waren am Arbeitsort Duisburg insgesamt 179.828 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 481 Beschäftigte mehr als im Dezember 2021 (+0,3 %) und 380 Personen oder 0,2 % weniger als im September 2022. Von den Beschäftigten arbeiteten 73,5 % in Vollzeit. Nach Branchen betrachtet die stärkste Zunahme bei Verkehr und Lagerei (+1.185 oder +6,7%); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe (-1.343 oder -4,0%).

1 Die Unterbeschäftigung beschreibt das Volumen der Arbeitslosigkeit einschließlich der Personen, die zum Beispiel wegen der Teilnahme an Qualifizierungs-, Trainings- oder Beschäftigungsmaßnahmen, wegen Krankheit oder vorruhestandsähnlicher Regelungen nicht als arbeitslos gezählt werden.
2 Die Beschäftigungsstatistik wird aus den Arbeitgebermeldungen zur Sozialversicherung gewonnen. Die statistische Berichterstattung erfolgt monatlich mit einer Wartezeit von 6 Monaten. Aufgrund der Abgabefristen und des Meldeflusses sind stabile Ergebnisse aus der Beschäftigungsstatistik erst nach dieser Wartezeit zu erzielen.