Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juli

Arbeitsmarktbericht 07.2023

01.08.2023 | Presseinfo Nr. 16

Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juli

Eckwerte des Ausbildungsmarktes

• Gemeldete Bewerber/innen (gegenüber Vorjahr): 2.820 (-181; -6,0%)
• Gemeldete Ausbildungsstellen (gegenüber Vorjahr): 2.588 (-267; -9,4%)
• Unversorgte Jugendliche: 805 (+12; +1,5%)
• Unbesetzte Ausbildungsstellen: 1.101 (-136; -11,0%)
• Berufsausbildungsstellen je Bewerber/in: 0,92
• Unbesetzte Berufsausbildungsstellen je unversorgte/r Bewerber/in: 1,37

Eckwerte des Arbeitsmarktes

• Arbeitslosenzahl im Juli: 33.823
• Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat: +675
• Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vorjahr: +647
• Arbeitslosenquote im Juli: 12,8%
• Arbeitslosenquote im Vormonat: 12,6%
• Arbeitslosenquote im Vorjahr: 12,8%

„Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Juli gestiegen und liegt aktuell bei 33.823 Perso-nen. Befristete Beschäftigungen sind zur Jahresmitte ausgelaufen und einige junge Men-schen haben nach dem Ende ihrer Ausbildung noch keine neue Beschäftigung aufgenom-men, hier stehen die Chancen aber gut. Denn ein wesentlicher Faktor für die Rückkehr in den Arbeitsmarkt ist eine abgeschlossene Ausbildung oder gleichwertige Qualifizierung. Aktuelle haben jedoch 71 Prozent aller arbeitslosen Menschen in Duisburg keine abgeschlossene Be-rufsausbildung. Wir müssen verstärkt in Qualifizierung investieren, aber ganz besonders junge Erwachsene für die duale Ausbildung interessieren. Hier wird deutlich, wie wesentlich eine ausreichende finanzielle Ausstattung ist, um Qualifizierungs- und Unterstützungsange-bote für arbeitslose Menschen in Duisburg realisieren zu können“, erklärt Marcus Zimmer-mann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Duisburg. „Im August starten bereits die ersten Ausbildungsverhältnisse, allerdings sind aktuell auch noch 1.101 Ausbildungsplätze unbesetzt. Ihnen gegenüber stehen 805 junge Menschen, die noch nicht wissen, wie es nach den Sommerferien weitergehen wird. Um vielen Jugendlichen den Weg in Ausbildung zu ermöglichen, ist eine Beratung zu beruflichen Möglichkeiten und zu Alterna-tiven zum Traumberuf wichtig. Oft gibt es Berufsbilder, die mit dem Wunschberuf sehr viel gemeinsam haben; hier stehen unsere Fachleute aus der Berufsberatung zu Seite und sind jederzeit ansprechbar. Und wer sich nicht ganz sicher ist, kann einen Ausbildungsberuf erst einmal im Rahmen eines Praktikums kennenlernen. Auch hier unterstützen wir gern. Zusätz-lich organisieren wir wieder Messen, wie zum Beispiel unsere Ausbildungsmesse „5 vor 12 - Jetzt los! Chance nutzen“ am 17.August, bei der wir wieder Arbeitgeber und Jugendliche zu-sammenbringen. Interessierte Jugendliche können gerne vorbeikommen, eine Anmeldung oder Einladung ist nicht erforderlich. “

Arbeitslosigkeit

Mit 33.823 arbeitslos gemeldeten Duisburgerinnen und Duisburgern waren 675 Perso-nen mehr als im Juni von Arbeitslosigkeit betroffen (+2,0 Prozent). Damit waren in diesem Monat 647 Personen oder 2,0 Prozent mehr als vor einem Jahr arbeitslos gemeldet.
Die Arbeitslosenquote lag im Juli bei 12,8 Prozent, 0,2 Prozentpunkte über dem Wert vom Juni. Im Juli 2022 lag die Quote ebenfalls bei 12,8 Prozent.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Mit 2.603 Personen waren im Juli 128 junge Leute unter 25 mehr von Jugendarbeitslosig-keit betroffen als im Juni. Diese Zahlen liegen um 32 oder 1,2 Prozent über dem Wert von Juli 2022.
Die Zahl der über 50-Jährigen Arbeitslosen stieg im Juli um 115 oder 1,1 Prozent auf aktuell 10.746 und liegt um 235 (2,2 Prozent) über dem Vorjahreswert.
Die darin enthaltene Zahl der arbeitslosen Personen über 55 Jahre stieg im Juli auf 7.021 (+29). Das sind 217 Personen oder 3,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Im Juli ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen gegenüber dem Vormonat gestiegen und liegt aktuell bei 15.066 Personen; 265 mehr als im Vormonat. Der aktuelle Wert liegt mit 1.150 Personen oder 8,3 Prozent über dem Vorjahreswert.
Im Berichtsmonat stieg die Zahl der arbeitslosen Ausländerinnen und Ausländer auf jetzt 16.399 (+185 oder +1,1 Prozent), und damit sind es gegenüber dem Juli des Vorjahres 187 oder 1,2 Prozent mehr.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)

Betrachtet man die Arbeitsmarktentwicklung getrennt nach den beiden Rechtskreisen SGB III und SGB II, so liegt die Arbeitslosenquote im Versicherungsbereich (SGB III) im Juli bei 2,6 Prozent; im Juni lag sie bei 2,5 Prozent und im Vorjahresmonat bei 2,4 Prozent.
Im aktuellen Monat waren 6.850 Duisburgerinnen und Duisburger im Versicherungsbereich arbeitslos gemeldet. Das sind 332 oder 5,1 Prozent arbeitslose Personen mehr als im Juni. Vor einem Jahr, im Juli 2022, waren in der Betreuung der Agentur für Arbeit 516 oder 8,1 Prozent weniger Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen.

Entwicklung in der Grundsicherung (SGB II)

In der Grundsicherung (SGB II) liegt die Arbeitslosenquote im Juli wie im Vormonat bei 10,2 Prozent. Im Juli letzten Jahres lag sie bei 10,4 Prozent.
26.973 Personen (+343 und +1,3 Prozent gegenüber dem Vormonat) waren im Juli in der Grundsicherung arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Juli 2022 sind in der Grundsicherung aktuell 131 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen.

Arbeitskräftenachfrage

Im Juli wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Duisburg und des jobcenters Duisburg insgesamt 813 freie Arbeitsstellen gemeldet, das waren 61 weniger als im Juni und 168 mehr als im Juli 2022. Nachfrage nach neuen Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern zeigten im Berichtsmonat vor allem die Berufsbereiche „Verkehrs- und Logistikbe-rufe“ gefolgt von „Fertigungstechnischen Berufen“, sowie „Medizinische und nicht-Medizini-sche Gesundheitsberufe“.
Der Bestand an gemeldeten Stellen ist von Juni zu Juli gestiegen (+179) und liegt mit 4.136 um 824 Stellen unter dem Vorjahresniveau.

Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 meldeten sich 2.820 Bewerber/in-nen für Berufsausbildungsstellen (181 weniger als im Vorjahreszeitraum). Insgesamt wurden der Agentur für Arbeit Duisburg im gleichen Zeitraum 2.588 Ausbildungsstellen gemeldet, 267 weniger als im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang um 9,4% zum vergleichbaren Vor-jahreszeitraum. Im Juli 2023 waren noch 805 Bewerber/innen unversorgt (+1,5% im Vergleich zu Juli 2022). Dem stehen 1.101 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber (-11,0% im Ver-gleich zum Vorjahresmonat). 2.015 Jugendliche waren im Juli bereits versorgt, dies sind 8,7 Prozent weniger als im Vorjahr.

Top 10 der unbesetzten Ausbildungsstellen, Anzahl in Klammern:

• Verkäufer/in (174)
• Kaufmann/-frau im Einzelhandel (84)
• Kaufmann/-frau – Büromanagement (54)

• Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (54)
• Fachkraft – Lagerlogistik (33)
• Handelsfachwirt/-in (Ausbildung) (31)
• Medizinische/r Fachangestellte/r (29)
• Kaufmann/-frau - Spedition/Logistikdienstleistung (28)
• Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk – Bäckerei (27)
• Bankkaufmann/-frau (23)

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung1 ist im Juli gestiegen – um 361 Personen auf aktuell 40.510 Perso-nen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Unterbeschäftigung in Duisburg um 163 oder 0,4 Prozent. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung liegt im Juli bei 83,5 Pro-zent, ein Anstieg von 0,9 Prozentpunkt gegenüber Juni. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im aktuellen Berichtsmonat bei 15,1 Prozent (Juni 2023: 15,0 und Juli 2022: 15,2).
In die Größe der Unterbeschäftigung fallen neben den Arbeitslosen auch Personen in ent-lastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit sowie Per-sonen, für die bestimmte gesetzliche Sondertatbestände gelten. Bei der Betrachtung der Ar-beitslosigkeit spielt die Unterbeschäftigung eine wichtige Rolle.

Die kostenlosen Servicenummern lauten:

• für Kunden der Agentur für Arbeit: 0800 4 555500
• für Arbeitgeber: 0800 4 555520
Kundinnen und Kunden der Arbeitsagentur Duisburg stehen darüber hinaus unsere eServices unter www.arbeitsagentur.de/eServices zur Verfügung.


1 Die Unterbeschäftigung beschreibt das Volumen der Arbeitslosigkeit einschließlich der Personen, die zum Beispiel wegen der Teilnahme an Qualifizierungs-, Trainings- oder Beschäftigungsmaßnahmen, wegen Krankheit oder vorruhestandsähnlicher Regelungen nicht als arbeitslos gezählt werden.