Der Arbeitsmarkt im März 2022

·         10.792 Menschen in Barnim und Uckermark arbeitslos gemeldet ·         2.575 freie Stellen stehen zur Verfügung ·         Steigende Kosten für Lebensunterhalt und Mobilität bringen Unsicherheiten mit sich ·         Unterstützung für ukrainische Flüchtlinge wird gemeinsam mit Partnern organisiert

31.03.2022 | Presseinfo Nr. 14

Constanze Hildebrandt, stellvertretende Leiterin der Agentur für Arbeit Eberswalde, zur aktuellen Situation am Arbeitsmarkt:                                                                                                                                                                       

„Der Frühjahrsaufschwung ist da, die Zahl der Arbeitslosen ist im März noch einmal zurückgegangen, die Arbeitslosenquote ist unter die 7-Prozent-Marke gesunken und liegt im Agenturbezirk Eberswalde nun bei 6,8 Prozent. Diesen Wert haben wir in einem Monat März seit 1997 zum ersten Mal erreicht. Insgesamt waren in diesem Monat 10.792 Menschen arbeitslos gemeldet, darunter 910 im Alter von bis zu 25 Jahren und 3.159 Arbeitslose im Alter von 55 Jahren und älter.

Ein Rückgang der Zahl der Arbeitslosen ist in allen Personengruppen zu verzeichnen. Dennoch sind 48 Prozent aller Arbeitslosen, konkret 5.252 Menschen, weiterhin langzeitarbeitslos - 2.080 im Landkreis Barnim und 3.172 im Landkreis Uckermark.

Im Vergleich zum März 2021 gibt es heute in der Region Barnim-Uckermark 1.679 Arbeitslose weniger. Schaut man auf den Vormonat und das vorige Jahr, so profitieren Arbeitsuchende in beiden Landkreisen von der positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt. 1.066 freie Stellen wurden im Barnim seit Jahresbeginn zur Besetzung gemeldet und 691 in der Uckermark. Das sind 19,5 Prozent beziehungsweise 15,9 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Wenn es um die Besetzung von freien Stellen geht, so gibt es Arbeitsuchende, die nur kurz arbeitslos sind und fast nahtlos zu einem neuen Arbeitgeber wechseln. Andere benötigen Unterstützung bei der Anbahnung eines neuen Arbeitsverhältnisses. Das kann zum Beispiel die Kostenübernahme für Fahrten zu Vorstellungsgesprächen sein und auch ein Eingliederungszuschuss für die erste Zeit im Unternehmen.

Trotzdem bleibt es in vielen Fällen für die Arbeitsagentur und die Jobcenter schwierig, Fach- und Arbeitskräfte für die angebotenen Arbeitsplätze kurzfristig zu akquirieren. Teilweise ist der Erwerb von Qualifikationen erforderlich und gerade im ländlichen Bereich ist die Mobilität oftmals nur eingeschränkt vorhanden. Dazu kommen die hohen Spritpreise und damit verbunden die Überlegung vor einer Arbeitsaufnahme, was am Monatsende vom Lohn übrigbleiben würde.

Mit Blick auf die hohen Spritpreise, die steigenden Kosten für Energie und generell den täglichen Lebensunterhalt, steht derzeit jeder vor großen Veränderungen, muss anders als bisher rechnen und trotz vieler Unsicherheiten abwägen, ob seine aktuelle Lebensplanung den neuen Anforderungen standhalten kann. Dabei kann heute noch niemand einschätzen, welche wirtschaftlichen Auswirkungen der Krieg in der Ukraine auf die Betriebe in unserer Region und den gesamten Arbeitsmarkt haben wird.

Die aus der Ukraine geflüchteten Menschen werden von den Landkreisen und vielen privaten Initiativen betreut. Wichtig ist hier zuallererst die humanitäre Hilfe für die Menschen, die bei uns Schutz suchen. Als Arbeitsagentur sind wir selbstverständlich darauf vorbereitet, bei der Arbeitssuche zu unterstützen. Dabei arbeiten wir eng mit den Landkreisen und allen anderen Partnern zusammen. Unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/eberswalde/startseite informieren wir zu den Rahmenbedingungen einer Arbeitsaufnahme und bieten Kontakt- und Beratungsmöglichkeiten zur Vermittlung in Arbeit an. Zusätzlich beraten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit, die ukrainisch und russisch sprechen, unter der zentralen Nummer: 0911-178-7915.“

Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Eberswalde

10.792 Frauen und Männer waren im März in den Landkreisen Barnim und Uckermark arbeitslos gemeldet. Das sind 280 weniger als im Vormonat und 1.679 weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote liegt im März bei 6,8 Prozent. Das entspricht im Vergleich zum Vormonat einem Rückgang von 0,2 Prozentpunkten und gegenüber dem Vorjahresmonat einem Rückgang von 1,1 Prozentpunkten.

Die Zahl der Empfänger des Arbeitslosengeldes I ist im Vergleich zum Vorjahresmonat im Agenturbezirk Eberswalde um 1.082 gesunken, das entspricht einem Rückgang von 24,7 Prozent.

910 Jugendliche unter 25 Jahren – 6 weniger als im Vormonat - waren im März arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind das 203 Jugendliche weniger. 285 arbeitslose Jugendliche werden von der Agentur für Arbeit Eberswalde betreut (Arbeitslosengeld I) und 625 von den Jobcentern Barnim und Uckermark (Arbeitslosengeld II).
Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen unter 25 Jahren liegt erneut bei 8,0 Prozent und damit 2,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

Der Arbeitsmarkt in den Landkreisen Barnim und Uckermark

Im Landkreis Barnim waren im März 5.006 Arbeitslose gemeldet, darunter 63,3 Prozent (3.169) Empfänger des Arbeitslosengeldes II. Insgesamt gab es im Barnim 114 Arbeitslose weniger als im Februar und 849 Arbeitslose weniger als im Vorjahresmonat. Im Barnim liegt die Arbeitslosenquote bei 5,0 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat und 0,9 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

Im Landkreis Uckermark waren im März 5.786 Arbeitslose gemeldet, darunter 74,6 Prozent (4.319) Empfänger des Arbeitslosengeldes II. Insgesamt gab es in der Uckermark 166 Arbeitslose weniger als im Februar und 830 Arbeitslose weniger als im Vorjahresmonat. In der Uckermark liegt die Arbeitslosenquote bei 9,8 Prozent. Das entspricht gegenüber dem Vormonat einem Rückgang um 0,3 Prozentpunkte und gegenüber dem Vorjahresmonat einem Rückgang von 1,2 Prozentpunkten.

Der Arbeitsmarkt in den Geschäftsstellen

Die Arbeitslosenquoten: Bernau 3,4 Prozent (-0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat), Eberswalde 8,1 Prozent (-0,1), Templin 8,3 Prozent (-0,1), Schwedt 9,9 Prozent (-0,2) und Prenzlau 10,7 Prozent (-0,5).

219 Betriebe im Agenturbezirk Eberswalde im November 2021 in Kurzarbeit

Im gesamten Agenturbezirk haben im November 219 Betriebe Kurzarbeitergeld an 1.996 Beschäftigte gezahlt. Im Oktober lag die Zahl der Betriebe mit Kurzarbeit bei 209 und 1.859 Beschäftigte erhielten Kurzarbeitergeld. Im Landkreis Barnim haben im Oktober 130 Betriebe mit 1.323 Beschäftigten Kurzarbeitergeld erhalten und in der Uckermark 79 Betriebe mit 537 Beschäftigten.

Für den Kurzarbeitergeldantrag haben die Unternehmen drei Monate rückwirkend Zeit. Die Anzeige für die Kurzarbeit muss in dem Monat gestellt werden, in dem erstmalig die Kurzarbeit erforderlich ist.

Der Arbeitsmarkt im Land Brandenburg

Im Land Brandenburg liegt die Arbeitslosenquote im März bei 5,5 Prozent. Das entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vormonat von 0,2 Prozentpunkten und gegenüber dem Vorjahresmonat von 0,9 Prozentpunkten.

Die Arbeitslosenquoten der Agenturbezirke mit Veränderungen zum Vormonat und zum Vorjahresmonat in Prozentpunkten:

Cottbus                        5,6 %   (-0,2 / -1,0)

Frankfurt (Oder)          5,7 %   (-0,3 / -0,9)

Neuruppin                   5,3 %   (-0,2 / -1,0)

Potsdam                      4,8 %    (-0,1 / -0,7)

Eberswalde                 6,8 %    (-0,2 / -1,1)

Land Brandenburg       5,5 %    (-0,2 / -0,9)

Land Berlin                  8,8 %    (-0,2 / -1,7)

Zeitreihen Entwicklung des Arbeitsmarktes im Monat März:

Agenturbezirk Eberswalde

März2019202020212022
Arbeitslose Bestand12.42611.30012.47110.792
Arbeitslosenquote7,8%7,1%7,9%6,8%

Landkreis Barnim

März2019202020212022
Arbeitslose Bestand5.3075.1315.8555.006
Arbeitslosenquote5,4%5,2%5,9%5,0%

Landkreis Uckermark

März2019202020212022
Arbeitslose Bestand7.1196.1696.6165.786
Arbeitslosenquote11,6%10,2%11,0%9,8%