- 11.447 Menschen in Barnim und Uckermark arbeitslos gemeldet
- 206 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als im Vormonat
- 2.473 freie Stellen stehen zur Verfügung – große Bandbreite der Berufe vom Musiklehrer über den Buchhalter oder Bautischler bis hin zum Gleisbauer
- 666 Jugendliche noch auf der Suche nach einem betrieblichen Ausbildungsplatz
Constanze Hildebrandt, Leiterin der Agentur für Arbeit Eberswalde, zur aktuellen Situation am Arbeits- und Ausbildungsmarkt:
„In diesem Monat ist die Zahl der Arbeitslosen gestiegen. Das ist nicht untypisch für den Juli. 11.447 Menschen waren im Juli in den Landkreisen Barnim und Uckermark arbeitslos gemeldet. 206 mehr als im Juni und 892 mehr als vor einem Jahr im Juli. Die Arbeitslosenquote lag im Juli bei 7,3 Prozent.
Die Jugendarbeitslosigkeit steht dabei im Fokus. 1.150 arbeitslos gemeldete Jugendliche im Alter von 15 bis unter 25 Jahre entsprechen einer Arbeitslosenquote in dieser Altersgruppe von 9,2 Prozent.
Diese Zahl macht uns schon einige Sorgen, da sie sich trotz Anstrengungen der Arbeitsagentur und der Jobcenter seit Jahresbeginn kaum verändert hat. Die Ursachen sind dabei vielschichtig und individuell. Es gibt freie Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Trotzdem scheitert ein Teil der Jugendlichen schon an der ersten Schwelle, dem Schritt in die Ausbildung gleich nach der Schulzeit. Das kann an praxisfernen Vorstellungen liegen oder daran, dass manche Ausbildungsbetriebe relativ lange mit dem Abschluss eines Ausbildungsvertrages warten. Oder auch daran, dass sich die Jugendlichen selbst noch keine Ausbildung zutrauen. Ein Phänomen, das wir gerade nach der Corona-Pandemie verstärkt beobachten und was teilweise dazu führt, dass Jugendliche länger zur Schule gehen oder eben arbeitslos gemeldet sind. Die zweite Schwelle, also der Einstieg in eine Beschäftigung, nach der Ausbildung gelingt ebenfalls nicht immer reibungslos und nach dem Abschluss der Ausbildung folgt leider in manchen Fällen erst einmal die Arbeitslosigkeit.
Unsere Vermittlungs- und Beratungsfachkräfte tun alles, um diese Brüche im Lebenslauf der Jugendlichen zu vermeiden, aber dazu bedarf es eines aktiven Mittuns. Es sind junge Erwachsene, die ihr Leben Schritt für Schritt selbst in die Hand nehmen. Dem einen gelingt das besser, der andere braucht noch etwas Zeit. Wir unterstützen jeden Jugendlichen, der einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz sucht, und beraten auch Arbeitgeber, die junge Menschen ausbilden oder als Arbeits- beziehungsweise Fachkraft einstellen wollen.
2.473 freie Stellen waren allein der Arbeitsagentur Eberswalde im Juni gemeldet. Gesucht wurden Frauen und Männer beispielsweise für folgende Berufe: Technischer Zeichner, Buchhalter, Altenpfleger, Chemikant, Gleisbauer, Kfz-Mechaniker, Augenoptiker, Sozialarbeiter, Elektroniker, Verkäufer, Verwaltungsfachangestellter, Lokführer, Sicherungsposten, Musiklehrer, Standesbeamter, Brandschutzmonteur, Bautischler.
Der Ausbildungsmarkt in der Region scheint auf den ersten Blick ausgeglichen. Im Juli waren noch 666 bei der Arbeitsagentur und bei den Jobcentern gemeldete Jugendliche auf der Suche nach einem betrieblichen Ausbildungsplatz. Dem gegenüber standen 668 unbesetzte, gemeldete betriebliche Lehrstellen. Nun kommt es darauf an, noch möglichst viele Jugendliche mit den Ausbildungsangeboten zusammenzubringen. Wichtig ist dabei eine große Flexibilität. Wenn beispielsweise der Traumberuf hier in der Region nicht zu finden ist, lohnt es sich über eine Alternative, also einen ähnlichen Beruf nachzudenken. Jederzeit ist auch jetzt noch ein betriebliches Praktikum möglich. In den Sommerferien und auch noch zum Lehrjahresstart informiert die Berufsberatung der Arbeitsagentur über alle freien Lehrstellen und Unterstützungsmöglichkeiten. Am Mittwoch, dem 30 August, sind alle Ausbildungssuchenden dann von 13 bis 16 Uhr zu einer weiteren Last-Minute-Lehrstellenaktion in die Arbeitsagentur Eberswalde eingeladen.“
Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Eberswalde
11.447 Frauen und Männer waren im Juli in den Landkreisen Barnim und Uckermark arbeitslos gemeldet. Das sind 206 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 892 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote liegt im Juli bei 7,3 Prozent. Das entspricht im Vergleich zum Vormonat einem Anstieg von 0,1 Prozentpunkten und im Vergleich zum Vorjahresmonat einem Anstieg von 0,6 Prozentpunkten.
Die Zahl der Empfänger des Arbeitslosengeldes ist im Vergleich zum Vorjahresmonat im Agenturbezirk Eberswalde um 11,8 Prozent gestiegen.
1.150 Jugendliche unter 25 Jahren – 100 mehr als im Vormonat - waren im Juli arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind das 162 Jugendliche mehr. 390 arbeitslose Jugendliche werden von der Agentur für Arbeit Eberswalde betreut (Arbeitslosengeld) und 760 von den Jobcentern Barnim und Uckermark (Bürgergeld). Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen unter 25 Jahren liegt im Juli bei 9,2 Prozent und damit 0,8 Prozentpunkte höher als im Vormonat und 1,0 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat.
Der Arbeitsmarkt in den Landkreisen Barnim und Uckermark
Im Landkreis Barnim waren im Juli 5.498 Arbeitslose gemeldet, darunter 64 Prozent (3.535) Empfänger des Bürgergeldes. Insgesamt gab es im Barnim 135 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 437 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. Im Barnim liegt die Arbeitslosenquote bei 5,5 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte höher als im Vormonat und 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
Im Landkreis Uckermark waren im Juli 5.949 Arbeitslose gemeldet, darunter 76 Prozent (4.519) Empfänger des Bürgergeldes. Insgesamt gab es in der Uckermark 71 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 455 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. In der Uckermark liegt die Arbeitslosenquote im Juli bei 10,6 Prozent. Das entspricht gegenüber dem Vormonat einem Anstieg um 0,1 Prozentpunkte und gegenüber dem Vorjahresmonat einem Anstieg von 1,1 Prozentpunkten.
Der Arbeitsmarkt in den Geschäftsstellen
Die Arbeitslosenquoten: Bernau 3,8 Prozent (+0,1 Prozentpunkte Unterschied im Vergleich zum Vormonat), Eberswalde 8,6 Prozent (+0,2), Templin 8,3 Prozent (0,0), Schwedt 11,2 Prozent (+0,3) und Prenzlau 11,4 Prozent (-0,1).
Der Arbeitsmarkt im Land Brandenburg
Im Land Brandenburg liegt die Arbeitslosenquote im Juli bei 5,9 Prozent. Das entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte und gegenüber dem Vorjahresmonat einem Anstieg um 0,2 Prozentpunkte.
Die Arbeitslosenquoten der Agenturbezirke mit Veränderungen zum Vormonat und zum Vorjahresmonat in Prozentpunkten:
Cottbus | 5,8 % | (+0,1 / -0,1) |
Frankfurt (Oder) | 6,0 % | (+0,1 / 0,0) |
Neuruppin | 5,8 % | (+0,1 / +0,2) |
Potsdam | 5,1 % | (+0,1 / 0,0) |
Eberswalde | 7,3 % | (+0,1 / +0,6) |
Land Brandenburg | 5,9 % | (+0,1 / +0,2) |
Land Berlin | 9,1 % | (+0,2 / +0,1) |
Zeitreihen Entwicklung des Arbeitsmarktes im Monat Juli im Agenturbezirk Eberswalde und in den Landkreisen Barnim und Uckermark:
Agenturbezirk Eberswalde
Juli | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
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Arbeitslose Bestand | 11.418 | 12.593 | 11.498 | 10.555 | 11.447 |
Arbeitslosenquote | 7,2 % | 7,9 % | 7,2 % | 6,7 % | 7,3 % |
Landkreis Barnim
Juli | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
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Arbeitslose Bestand | 4.973 | 6.018 | 5.570 | 5.061 | 5.498 |
Arbeitslosenquote | 5,1 % | 6,1 % | 5,6 % | 5,1 % | 5,5 % |
Landkreis Uckermark
Juli | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
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Arbeitslose Bestand | 6.445 | 6.575 | 5.928 | 5.494 | 5.949 |
Arbeitslosenquote | 10,7 % | 11,0 % | 10,0 % | 9,5 % | 10,6 % |