• 11.368 Menschen in Barnim und Uckermark arbeitslos gemeldet
• 111 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als im Vormonat
• 2.543 freie Stellen stehen zur Verfügung

Constanze Hildebrandt, Leiterin der Agentur für Arbeit Eberswalde, zur aktuellen Situation am Arbeitsmarkt: 

 „Es ist ein wenig wie die Ruhe vor dem Sturm, der uns hoffentlich nie erreichen wird. Trotz teilweise sehr schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen zeigt sich der Arbeitsmarkt in Barnim und Uckermark weiter stabil mit nur sehr leichten Schwankungen. Nach dem leichten Rückgang im Vormonat verzeichnen wir im November wieder einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Das heißt, die Arbeitslosenquote liegt wie schon im September bei 7,3 Prozent. 11.368 Menschen waren insgesamt in unserem Agenturbezirk arbeitslos gemeldet, 111 mehr als im Vormonat.

Die von den Arbeitgebern seit Januar insgesamt gemeldeten freien Stellen liegen weiterhin knapp 10 Prozent unter dem Vorjahreswert. 5.103 freie Stellen wurden der Arbeitsagentur in diesem Jahr gemeldet, das sind 554 weniger als im Vorjahr. Diese Stellen fehlen einerseits als Vermittlungsangebot, andererseits wird es bekanntlich immer schwieriger vorhandene freie Stellen zu besetzen. 2.543 freie Arbeitsplätze standen im November insgesamt in beiden Landkreisen zur Verfügung. Gesucht werden Fachkräfte genauso wie Helfer oder Quereinsteiger. Um fehlende Qualifikationen zu erwerben, stehen ausreichend Fördermittel zur Verfügung. Es ist in vielen Branchen Arbeit da und wir unterstützen Arbeislose und Beschäftigte, die sich beruflich qualifizieren oder generell verändern wollen. Entscheidend ist die Motivation der Arbeitsuchenden und natürlich auch ein gewisses Maß an Flexibilität bei Arbeitslosen und Arbeitgebern.

In den Wintermonaten steigt die Arbeitslosigkeit saisonbedingt. In der Landwirtschaft, im Garten- und Landschaftsbau, im Straßenbau und in verschiedenen anderen Bauberufen kann bei Frost und Schnee nicht gearbeitet werden. Zum Teil wird Kurzarbeit genutzt, um Arbeitslosigkeit zu verhindern, aber das klappt nicht in jedem Fall. Dazu kommt, dass zum Jahresende befristete Arbeitsverträge auslaufen und eine nahtlose neue Beschäftigungsaufnahme nicht in jedem Fall garantiert ist.

Bei Neueinstellungen verhalten sich Arbeitgeber teilweise zurückhaltend. Der wirtschaftliche Ausblick ins neue Jahr ist einfach noch nicht für jedes Unternehmen sicher genug. Viele Handwerksbetriebe haben die Auftragsbücher übervoll, aber wenn es um den Bau neuer Häuser oder auch größerer Bauprojekte geht, gibt es noch viele Fragezeichen.

Parallel dazu merkt es jeder beim Einkauf im Super- oder Baumarkt: Das Preisniveau ist weiterhin hoch und viele Menschen werden auch im neuen Jahr sehr genau auf ihre Ausgaben schauen müssen. Insgesamt also eine schwierige Situation, die auf dem Arbeitsmarkt aber zum heutigen Zeitpunkt nicht im gleichen Ausmaß zu spüren ist.

Wir hoffen und wünschen uns sehr, dass viele Menschen noch vor Weihnachten eine neue Beschäftigung oder eine Weiterbildung beginnen können. Das wäre für sehr viele Arbeitsuchende und ihre Familien ein besonderes Geschenk.“

Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Eberswalde 

11.368 Frauen und Männer waren im November in den Landkreisen Barnim und Uckermark arbeitslos gemeldet. Das sind 111 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 747 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote liegt im November bei 7,3 Prozent. Das entspricht im Vergleich zum Vormonat einem Anstieg von 0,1 Prozentpunkten und im Vergleich zum Vorjahresmonat einem Anstieg von 0,6 Prozentpunkten.

Die Zahl der Empfänger des Arbeitslosengeldes ist im Vergleich zum Vorjahresmonat im Agenturbezirk Eberswalde um 12,9 Prozent gestiegen.

1.053 Jugendliche unter 25 Jahren – 44 weniger als im Vormonat - waren im November arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind das 86 Jugendliche mehr. 316 arbeitslose Jugendliche werden von der Agentur für Arbeit Eberswalde betreut (Arbeitslosengeld) und 737 von den Jobcentern Barnim und Uckermark (Bürgergeld). Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen unter 25 Jahren liegt im November bei 8,4 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat und 0,4 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat.

Der Arbeitsmarkt in den Landkreisen Barnim und Uckermark

Im Landkreis Barnim waren im November 5.299 Arbeitslose gemeldet, darunter 65 Prozent (3.449) Empfänger des Bürgergeldes. Insgesamt gab es im Barnim 35 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 263 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. Im Barnim liegt die Arbeits-losenquote wie schon im Oktober bei 5,3 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

Im Landkreis Uckermark waren im November 6.069 Arbeitslose gemeldet, darunter rund 76 Prozent (4.598) Empfänger des Bürgergeldes. Insgesamt gab es in der Uckermark 146 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 484 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. In der Uckermark liegt die Arbeitslosenquote im November bei 10,8 Prozent. Das entspricht gegenüber dem Vormonat einem Anstieg um 0,2 Prozentpunkte und gegenüber dem Vorjahresmonat einem Anstieg von 1,2 Prozentpunkten.

Der Arbeitsmarkt in den Geschäftsstellen 

Die Arbeitslosenquoten: Bernau 3,7 Prozent (-0,1 Prozentpunkte Unterschied im Vergleich zum Vormonat), Eberswalde 8,3 Prozent (0,0), Templin 8,4 Prozent (+0,6), Schwedt 11,1 Prozent (+0,1) und Prenzlau 12,1 Prozent (+0,2).

Der Arbeitsmarkt im Land Brandenburg

Im Land Brandenburg liegt die Arbeitslosenquote im November wie schon im Oktober bei 5,8 Prozent. Das entspricht gegenüber dem Vorjahresmonat einem Anstieg um 0,2 Prozentpunkte. 

Die Arbeitslosenquoten der Agenturbezirke mit Veränderungen zum Vormonat und zum Vorjahresmonat in Prozentpunkten:

Zeitreihen zur Entwicklung des Arbeitsmarktes im Monat November im Agenturbezirk Eberswalde und in den Landkreisen Barnim und Uckermark:

Agenturbezirk Eberswalde

Landkreis Barnim

Landkreis Uckermark