• 11.879 Menschen in Barnim und Uckermark arbeitslos gemeldet
• 807 Menschen mehr arbeitslos als noch vor einem Jahr
• 2.374 freie Stellen stehen zur Verfügung – große Bandbreite der Berufe vom Ingenieur über den Verkäufer oder Erzieher bis hin zum Berufsmusiker

Constanze Hildebrandt, Leiterin der Agentur für Arbeit Eberswalde, zur aktuellen Situation am Arbeits- und Ausbildungsmarkt:

„Der Arbeitsmarkt hat sich im Februar kaum verändert. Die Arbeitslosenquote lag wie schon im Januar bei 7,5 Prozent und insgesamt waren im Agenturbezirk Eberswalde 11.879 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind lediglich 56 mehr als Vormonat und 807 mehr als im Vorjahresmonat. Diese Stagnation am Arbeitsmarkt ist typisch für den Monat Februar und war auch in den Vorjahren so zu beobachten. Einen ersten wirtschaftlichen Aufschwung im neuen Jahr und damit einen Rückgang der Arbeitslosigkeit erwarten wir im Monat März.

Dabei wird die Zahl der gemeldeten freien Stellen ein wichtiger Gradmesser sein. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres meldeten die Arbeitgeber in Barnim und Uckermark insgesamt 874 Stellen zur Besetzung. Das sind 402 oder 31 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch der Bestand an freien Stellen sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 311 auf 2.374. Es wird sich zeigen, ob der Arbeitsmarkt an dieser Stelle noch aufholen kann oder ob Unternehmen mit Blick auf die aktuellen Wirtschaftsprognosen teilweise noch vorsichtig bleiben, was Neueinstellungen betrifft. Das ist übrigens kein Alleinstellungsmerkmal des Agenturbezirkes Eberswalde, sondern betrifft auch andere Agenturbezirke im Land Brandenburg.
Weiterhin gibt es ein breit gefächertes Angebot an freien Stellen in den Landkreisen Barnim und Uckermark. Die Arbeitgeber suchen Frauen und Männer beispielsweise für diese Berufe:  Lagerist, Projektkoordinator, Verkäufer, Kalkulator, Elektroniker, Reinigungskraft, Hausmeister, Pflegedienstleitung, Chemieingenieur, Produktionsleiter, Dachdecker, Erzieher, Schulsozialarbeiter und Bürokräfte. Gesucht werden von einigen Betrieben auch Quereinsteiger, die eingestellt, sofort qualifiziert und teilweise auch während der Weiterbildung voll bezahlt werden. Das trifft aktuell unter anderem auf Rettungssanitäter, Busfahrer oder Fachkräfte für die Baustellensicherung zu. 
Und es gibt auch ungewöhnliche Stellenangebote wie aktuell die Suche nach Berufsmusikern am Standort Bernau bei Berlin. Wie groß die Fachkräftenot beispielsweise im Bereich der Apotheken ist, zeigen Stellenangebote für pharmazeutisch-kaufmännische oder pharmazeutisch-technische Assistenten und für Apotheker, die mit Einstellungsprämien und Zusatzzahlungen angeworben werden.

Kurzum, die Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften ist generell weiterhin groß und einige Branchen sind in besonderem Maße von einem Arbeits- und Fachkräftemangel betroffen.
Als Arbeitsagentur werben wir deshalb bei Arbeitsuchenden für kurzfristige Qualifizierungen und komplette berufliche Umorientierungen. Es gibt sehr viele Möglichkeiten neu zu starten. Und Arbeitgeber achten nicht nur darauf, welchen Beruf jemand erlernt hat, sondern legen besonders großen Wert auf Motivation, Flexibilität und die Bereitschaft sich neuen Aufgaben zu stellen. Das heißt, auch Initiativbewerbungen, sind gern gesehen.

Im Februar absolvierten 697 Frauen und Männer im Agenturbezirk Eberswalde eine berufliche Weiterbildung und aus unserer Sicht könnten es sehr gern noch mehr sein. Die finanziellen Fördermittel stehen zur Verfügung. Die Entscheidung, eine Qualifizierung oder Umschulung bei entsprechender Eignung zu beginnen, liegt aber letztlich bei den Menschen, die eine neue Beschäftigung aufnehmen wollen.  

Was Jugendliche und junge Erwachsene betrifft, die derzeit eine Ausbildung suchen, so stehen die Chancen in Barnim und Uckermark wirklich gut. 1.213 gemeldete betriebliche Ausbildungsplätze standen im Februar für 1.323 Ausbildungssuchende in der Region zur Verfügung. Die Bandbreite ist auch hier sehr groß und unsere Beratungsfachkräfte in der Jugendberufsagentur Barnim und in der Berufsberatung der Arbeitsagentur beraten zu allen Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten im Agenturbezirk Eberswalde und darüber hinaus. In der bundesweiten „Woche der Ausbildung“ vom 13. bis 17. März wird das Thema Ausbildung stark im Fokus stehen. Wir bieten mit verschiedenen Partnern Veranstaltungen wie einen digitalen Elternabend am 16. März zum Thema „Chancen im Handwerk“ an, unterstützen Ausbildungssuchende mit einer assistierten Bewerbung und besuchen Ausbildungsbetriebe, um für eine kontinuierliche Ausbildung zu werben und unsere Unterstützung anzubieten.“

Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Eberswalde 

11.879 Frauen und Männer waren im Februar in den Landkreisen Barnim und Uckermark arbeitslos gemeldet. Das sind 56 mehr als im Vormonat und 807 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote liegt im Februar wie schon im Januar bei 7,5 Prozent. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg von 0,5 Prozentpunkten.

Die Zahl der Empfänger des Arbeitslosengeldes ist im Vergleich zum Vorjahresmonat im Agenturbezirk Eberswalde um 1,5 Prozent gestiegen.

1.091 Jugendliche unter 25 Jahren – 55 mehr als im Vormonat - waren im Februar arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind das 175 Jugendliche mehr. 389 arbeitslose Jugendliche werden von der Agentur für Arbeit Eberswalde betreut (Arbeitslosengeld) und 702 von den Jobcentern Barnim und Uckermark (Bürgergeld). Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen unter 25 Jahren liegt bei 9,0 Prozent und damit 0,4 Prozentpunkte höher als im Vormonat und 1,0 Prozentpunkte höher als im Februar des Vorjahres.

Der Arbeitsmarkt in den Landkreisen Barnim und Uckermark

Im Landkreis Barnim waren im Februar 5.631 Arbeitslose gemeldet, darunter 62,7 Prozent (3.532) Empfänger des Bürgergeldes. Insgesamt gab es im Barnim 25 Arbeitslose mehr als im Januar und 511 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. Im Barnim liegt die Arbeitslosenquote bei 5,7 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte höher als im Vormonat und 0,6 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
Im Landkreis Uckermark waren im Februar 6.248 Arbeitslose gemeldet, darunter 71,3 Prozent (4.452) Empfänger des Bürgergeldes. Insgesamt gab es in der Uckermark 31 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 296 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. In der Uckermark liegt die Arbeitslosenquote bei 10,8 Prozent. Das entspricht gegenüber dem Vormonat einem Anstieg um 0,1 Prozentpunkte und gegenüber dem Vorjahresmonat einem Anstieg von 0,7 Prozentpunkten.

Der Arbeitsmarkt in den Geschäftsstellen 

Die Arbeitslosenquoten: Bernau 3,9 Prozent (0,0 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat), Eberswalde 9,0 Prozent (0,1), Templin 9,6 Prozent (0,1), Schwedt 10,5 Prozent (0,0) und Prenzlau 11,9 Prozent (0,1).

Der Arbeitsmarkt im Land Brandenburg

Im Land Brandenburg liegt die Arbeitslosenquote im Februar wie bereits im Januar bei 6,1 Prozent. Das entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,4 Prozentpunkte. 

Die Arbeitslosenquoten der Agenturbezirke mit Veränderungen zum Vormonat und zum Vorjahresmonat in Prozentpunkten:

Zeitreihen Entwicklung des Arbeitsmarktes im Monat Februar im Agenturbezirk Eberswalde und in den Landkreisen Barnim und Uckermark:

Agenturbezirk Eberswalde

Landkreis Barnim

Landkreis Uckermark