Arbeitsmarktlage im Kreis Pinneberg - Februar 2022

Arbeitsmarkt profitiert von ersten Frühjahrsboten

02.03.2022 | Presseinfo Nr. 8

Februar 2022

Januar 2022

Februar 2021

Arbeitslosenzahl

8.398

8.527

10.477

Arbeitslosenquote

4,7

4,8

5,9

Arbeitslosenzahl im Februar rückläufig, Unternehmen melden mehr Stellen

Im zweiten Monat des Jahres ist die Arbeitslosigkeit im Kreis Pinneberg zurückgegangen. Der Sprung aus der Arbeitslosigkeit in eine Beschäftigung gelang 601 Personen (Januar: 512). Weitere 521 Arbeitslose starteten in eine Ausbildung oder Qualifizierung (Januar: 347). Zudem meldeten sich auch weniger Menschen aus einer Beschäftigung arbeitslos.

„Die anstehende Frühjahrsbelebung macht sich aufgrund der milden Temperaturen bereits auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Die Personalnachfrage ist deutlich angestiegen. Mehr Menschen melden sich aus der Arbeitslosigkeit ab, weil sie einen neuen Job finden oder nach einem kurzen Winter wiedereingestellt werden“, erklärt Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn.

Auf der Personalseite hat die Nachfrage bereits deutlich angezogen. Mehr Stellen meldeten insbesondere das metallverarbeitende Gewerbe, der Einzelhandel, der Großhandel sowie die Baubranche. Bei steigendem Auftragsvolumen wollen viele Unternehmen flexibel bleiben und beschäftigen zunächst Leiharbeitnehmer/innen – die Arbeitsangebote von Zeitarbeitsfirmen sind daher in den letzten Wochen deutlich gestiegen.

Wenn das Gastgewerbe 2022 durchstartet, wird der Personalbedarf dort wachsen

Eine der am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Branchen ist das Gastgewerbe. In diesem Bereich gibt es derzeit bei der Arbeitsagentur noch wenig Nachfrage nach Personal. Ab Frühjahr dürften mit den Corona-Lockerungen die Gastronomie und die Hotels auch wieder mehr Personal suchen.

Im Kreis Pinneberg waren 2021 im Gastgewerbe rund 2.600 Arbeitnehmer/innen sozialversichert beschäftigt. Viele Arbeitsverhältnisse konnten dank Kurzarbeit über die letzten Monate erhalten bleiben. Dennoch gibt es gegenüber vor Corona 10 Prozent weniger Sozialversicherungspflichtige. Auch etwa 2.600 Menschen waren 2021 in dieser Branche mit einem Minijob beschäftigt. Minijobber sind in der Corona-Zeit stark aus der Branche abgewandert: Fast 17 Prozent weniger Minijobs sind im Gastgewerbe des Kreises gemeldet.

„Das Gastgewerbe hat in den letzten Monaten besonders unter der Pandemie gelitten. Der Arbeitskräftebedarf im Gastgewerbe wird aber in den nächsten Wochen und Monaten wieder steigen. Besondere Anstrengungen werden daher nötig, um als attraktiver Ausbildungsbetrieb und Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Langfristig können interessante Ausbildungsangebote, wertschätzende Arbeitsbedingungen und mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu einem Imagegewinn führen. Das Gastgewerbe bietet schließlich viele abwechslungsreiche Tätigkeiten mit Menschen und hat weiterhin gute Zukunftsaussichten“, sagt Thomas Kenntemich.

Jetzt den Ausbildungsplatz sichern! - „Woche der Ausbildung“ vom 14. bis 18.03.2022

In diesem Jahr wurden der Arbeitsagentur bislang wieder mehr offene Ausbildungsstellen aufgegeben, als sich Ausbildungsinteressierte gemeldet haben. Dennoch sollten sich alle, die eine Ausbildung anstreben, nicht zu lange Zeit lassen. Die Auswahlverfahren der Unternehmen finden jetzt statt.

„Aktuell gibt es ein breites Angebot an interessanten Ausbildungsplätzen. Mit einer betrieblichen Ausbildung kann man erfolgreich beruflich durchstarten. Wer sich dafür interessiert, sollte jetzt mit den Bewerbungen loslegen. Wichtig ist, nicht etwas zu machen, weil es alle tun! Vielmehr sollte man die eigenen Interessen und Talente kennen und ihnen bei der Berufswahl folgen. Eine betriebliche Ausbildung bietet für die meisten jungen Menschen beste berufliche Perspektiven! Tipps, Hilfe und Beratung gibt es dazu von der Berufsberatung,“ betont Thomas Kenntemich.

In der bundesweiten „Woche der Ausbildung“ vom 14. bis 18.03.2022 bietet die Arbeitsagentur Elmshorn den Ausbildungsplatzsuchenden, Eltern, Lehrkräften und Ausbildungsbetrieben besondere Informationsangebote. Mehr ist auf der Aktionsseite im Internet unter www.arbeitsagentur.de/vor-ort/elmshorn/aktionswoche-woche-der-ausbildung zu erfahren. Oder es wird gleich ein persönlicher Termin mit der Berufsberatung mit einem kostenfreien Anruf unter Tel. 0800 4 5555 00 vereinbart.

 

Zahlen, Daten, Fakten

Arbeitsmarkt im Kreis Pinneberg

Beschäftigte

Mit Datenstand 30.06.2021 waren 94.906 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, ein Plus von 1,8 Prozent oder 1.650 Personen im Vergleich zum Juni 2020.

Stellen

Die Unternehmen gaben 684 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen neu zur Besetzung auf. Das sind 140 mehr als im Vormonat und 103 mehr als im Februar 2021.

Arbeitslose

Die Arbeitslosenzahl ist zum Vormonat um 129 Personen oder 1,5 Prozent zurückgegangen. Damit waren im Februar 8.398 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Zahl um 2.079 Personen oder 19,8 Prozent niedriger.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote ist von 4,8 im Vormonat auf 4,7 Prozent gesunken. Vor einem Jahr hatte sie 5,9 Prozent betragen.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen liegt mit 2.808 Personen um 237 niedriger als vor einem Jahr. Im Februar hat ihre Zahl um 85 Personen abgenommen.

Arbeitslose nach Rechtskreisen

(Agentur für Arbeit / Jobcenter)

Von allen Arbeitslosen betreute die Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) 3.527 Personen, das sind 18 weniger als im Vormonat. Es waren 1.540 Personen (-30,4 Prozent) weniger als vor einem Jahr bei der Arbeitsagentur gemeldet.
Beim Jobcenter (Grundsicherung) waren 4.871 Arbeitslose registriert. Dies sind 111 Personen weniger als im Januar. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl um 539 Personen (-10,0 Prozent) gesunken.

Unterbeschäftigung1)

Zu den Arbeitslosen kamen im Februar 2.515 weitere Menschen, die ohne Arbeit waren. 10.913 Personen befanden sich damit in Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist innerhalb eines Jahres um 2.093 Personen oder 16,1 Prozent gesunken.

Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen

Aktuell besuchen 645 Menschen eine berufliche Weiterbildung, die durch die Arbeitsagentur oder das Jobcenter gefördert wird. Dies sind 23 weniger als vor einem Jahr. Weitere 446 Personen nehmen an Kurzqualifizierungen oder betrieblichen Praktika teil – 19 weniger als im Februar 2021.

Kurzarbeit

Im letzten von den Betrieben vollständig abgerechneten Monat2) September befanden sich 1.488 Beschäftigte in 431 Betrieben in Kurzarbeit, das waren 191 Kurzarbeitende weniger als im August. Die Zahl der Neuanzeigen ist aktuell gesunken. Im Februar meldeten 59 Betriebe für 509 Beschäftigte Kurzarbeit neu an.

Ausbildungsmarkt

Für den Ausbildungsstart in 2022 meldeten sich im Kreis Pinneberg bislang 819 Ausbil-dungsplatzbewerber/innen bei der Berufsberatung, dies sind 20 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Unternehmen haben 1.285 Berufsausbildungsstellen zur Besetzung aufgegeben, 35 weniger als im Vorjahreszeitraum.

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  1. Die Zahl der Unterbeschäftigten erfasst neben den Arbeitslosen beispielsweise auch Personen in Qualifizierungsmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten (1-Euro-Jobs), Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer und Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen. Die aktuellen Werte sind vorläufig und hochgerechnet. Endgültige Werte zur Unterbeschäftigung stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.  
  2. Aktuellster ausgewerteter Monat zu realisierter Kurzarbeit auf Kreisebene. Unternehmen haben drei Monaten Zeit ihre Abrechnungen einzureichen.