| Mai 2023 | April 2023 | Mai 2022 |
Arbeitslosenzahl | 9.130 | 9.156 | 7.754 |
Arbeitslosenquote | 5,1 | 5,2 | 4,4 |
Arbeitslosenzahl geht geringfügig zurück. Frühjahrsbelebung fehlt der übliche „Schwung“.
„Die Zahl der Arbeitslosen geht im Mai zurück, jedoch nur leicht. Der übliche Frühjahrsaufschwung am Arbeitsmarkt bleibt damit in diesem Jahr sehr verhalten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit sogar deutlich gestiegen. Rund die Hälfte des Anstiegs begründet sich in der humanitären Aufnahme der ukrainischen Kriegsgeflüchteten. Diese werden durch die Jobcenter betreut. Zum anderen steigt die Arbeitslosigkeit auch aufgrund der schwachen Konjunktur. Eingetrübte Wirtschaftsaussichten und Konsumzurückhaltung lassen Unternehmen vorsichtiger bei ihren Personalentscheidungen agieren. Dennoch gibt es weiterhin viele Betriebe, die händeringend Personal suchen“, erläutert Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn, die aktuelle Entwicklung.
Der Arbeitsmarkt zeigte sich insgesamt etwas „bewegungsärmer“ als im Vormonat. Es meldeten sich weniger Menschen arbeitslos, allerdings gingen im Mai mit 509 Personen auch weniger in eine Beschäftigung (April: 602 Arbeitsaufnahmen). Die Zahl der Arbeitslosen war im Baugewerbe, im Garten- und Landschaftsbau und im Reinigungsgewerbe rückläufig. Vermehrt waren Menschen hingegen in Büro oder Handel auf der Jobsuche.
Viele Beschäftigte in der Pflegebranche - es müssen noch mehr werden!
„Es gibt viele Branchen und Jobs, die von der Konjunkturentwicklung abhängen. Nicht so die Arbeit in der Kranken- und Altenpflege. Der Bedarf an Pflegekräften wird über die nächsten Jahre weiter kontinuierlich wachsen, insbesondere wenn die Babyboomer immer älter werden“, sagt Thomas Kenntemich.
Die Zahl der Beschäftigten ist in den letzten vier Jahren* im Kreis Pinneberg insgesamt um 4,2 Prozent gestiegen. In den Pflegeberufen betrug der Beschäftigungsanstieg in diesem Zeitraum sogar 5,8 Prozent. 4.344 Menschen arbeiten in diesem Bereich – 239 mehr.
Von den Pflegekräften hatten 17,9 Prozent eine ausländische Staatsangehörigkeit. Vier Jahre zuvor waren es erst 12,0 Prozent.
(*Vergleich 2022 zu 2018 – Beschäftigtenzahlen liegen erst mit einem zeitlichen Nachlauf von 6 Monaten auf Kreisebene vor)
„Die Beschäftigung im Pflegebereich hat sich über die letzten Jahre positiv entwickelt, die Personalbedarfe wachsen jedoch noch stärker. Schon jetzt leisten ausländische Pflegekräfte dabei einen wichtigen personellen Beitrag. Wir sind neben der Gewinnung inländischer Arbeitskräfte auch auf weitere gezielte Anwerbung von geeigneten ausländischen Fachkräften angewiesen“, erklärt Thomas Kenntemich und appelliert: „In der Diskussion um Pflegepersonal kann ich jedem und jeder Jobsuchenden raten, sich diesen abwechslungsreichen, erfüllenden und zukunftssicheren Beruf einmal anzuschauen. Informationen gibt es online unter www.arbeitsagentur.de/berufenet. Viele Pflegeeinrichtungen bieten gerne den Einblick in den Beruf z.B. bei einem Praktikum!“
Noch viele Möglichkeiten im Ausbildungsendspurt! Auch die Schulabgänger 2024 starten ab jetzt ihre Berufswahl.
Der Ausbildungsmarkt bietet noch viele Möglichkeiten für Ausbildungssuchende. Mehr als 800 Ausbildungsplätze sind im Kreis Pinneberg noch zu haben. Das bedeutet gute Chancen auf einen Ausbildungsbetrieb auch für Jugendliche, die sich spontan für eine Ausbildung interessieren!
Derweil konzentriert sich die Arbeit der Berufsberatung bereits auf die Entlassklassen des kommenden Jahres.
„Wenn du jetzt noch keinen Plan hast, was du im kommenden Jahr nach dem Schulabschluss machst, ist das nicht schlimm. Deine Berufsberatung hilft dir, deine Stärken und Interessen herauszufinden. Kennst du deine berufliche Richtung, dann unterstützen wir dich natürlich auch bei der Ausbildungssuche und den Bewerbungen“, wendet sich Thomas Kenntemich an die Schülerinnen und Schüler und indirekt an deren Eltern.
„Deinen Beratungstermin solltest du möglichst noch vor den Sommerferien machen, denn danach startet in einigen Unternehmen bereits die Bewerbungsphase!“
Ein Beratungstermin kann online unter www.arbeitsagentur.de/ausbildungklarmachen oder telefonisch unter der kostenfreien Rufnummer 0800 – 4555500 vereinbart werden. Ausbildungsbetriebe wenden sich an den Arbeitgeber-Service unter Tel. 0800 4 5555 20 (kostenfrei).
Zahlen, Daten, Fakten
Arbeitsmarkt im Kreis Pinneberg
Beschäftigte | Mit Datenstand 30.09.2022 waren 97.105 Personen im Kreis Pinneberg sozialversicherungspflichtig beschäftigt, ein Plus von 0,5 Prozent oder 446 Personen im Vergleich zum September 2021. |
Stellen | Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 2.901 Arbeitsangebote gemeldet – 115 mehr als in den ersten fünf Monaten des letzten Jahres. |
Arbeitslose | Die Arbeitslosenzahl ist zum Vormonat um 26 Personen oder 0,3 Prozent gesunken. Damit waren im Mai 9.130 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Zahl um 1.376 Personen oder 17,7 Prozent höher. |
Arbeitslosenquote | Die Arbeitslosenquote ist von 5,2 Prozent im Vormonat auf 5,1 Prozent zurückgegangen. Vor einem Jahr hatte sie 4,4 Prozent betragen. |
Langzeitarbeitslose | Im Mai ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 10 Personen angewachsen. Mit 2.488 Personen liegt die Zahl dennoch um 121 niedriger als vor einem Jahr. |
Arbeitslose nach Rechtskreisen (Agentur für Arbeit / Jobcenter) | Von allen Arbeitslosen betreute die Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) 3.297 Personen, das sind 15 mehr als im Vormonat. Es waren 157 Personen (5,0 Prozent) mehr als vor einem Jahr bei der Arbeitsagentur gemeldet. |
Ukrainische Staatsangehörige im SGBII (Jobcenter) | Beim Jobcenter Kreis Pinneberg sind 1.793 erwerbsfähige, ukrainische Staatsangehörige gemeldet. Viele stehen dem Arbeitsmarkt nicht unmittelbar zur Verfügung, z.B. weil Sprachkurse oder Qualifizierungen besucht werden oder die Kinderbetreuung nicht sichergestellt ist. 654 sind als Arbeitslose registriert, sieben mehr als im Vormonat und 634 mehr als vor einem Jahr. |
Unterbeschäftigung | Zu den Arbeitslosen kamen im Mai 3.133 weitere Menschen, die ohne Arbeit waren. 12.263 Personen befanden sich damit in Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist innerhalb eines Jahres um 1.910 Personen oder 18,4 Prozent gestiegen. Info Unterbeschäftigung: Die Zahl der Unterbeschäftigten erfasst neben den Arbeitslosen beispielsweise auch Personen in Qualifizierungsmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten (1-Euro-Jobs), Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer und Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen. Die aktuellen Werte sind vorläufig und hochgerechnet. Endgültige Werte zur Unterbeschäftigung stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest. |
Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen | Aktuell besuchen 635 Menschen eine berufliche Weiterbildung, die durch die Arbeitsagentur oder das Jobcenter gefördert wird. Dies sind 72 weniger als vor einem Jahr. Weitere 600 Personen nehmen an Kurzqualifizierungen oder betrieblichen Praktika teil – 140 mehr als im Mai 2022. |
Ausbildungsmarkt | Für den Ausbildungsstart in 2023 meldeten sich im Kreis Pinneberg bislang 1.049 Ausbildungsplatzbewerber/innen bei der Berufsberatung, dies sind 64 weniger als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Von den gemeldeten Bewerbern/innen waren Mitte Mai noch 460 auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Die Unternehmen haben 1.548 Berufsausbildungsstellen zur Besetzung aufgegeben, 72 mehr als im Vorjahreszeitraum. Von den gemeldeten Ausbildungsstellen sind noch 874 unbesetzt, beziehungsweise die Bewerbungsverfahren noch nicht abgeschlossen. |