| Oktober 2023 | September 2023 | Oktober 2022 |
Arbeitslosenzahl | 9.301 | 9.254 | 8.726 |
Arbeitslosenquote | 5,2 | 5,2 | 4,9 |
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Arbeitslosenzahl steigt im Ferienmonat Oktober leicht an
Nach einem deutlichen Rückgang im September blieb die Arbeitslosenzahl im Oktober stabil. Es gab nur einen leichten Anstieg, der ist aber für die Zeit der Herbstferien durchaus üblich.
„Ferienzeiten bremsen die Arbeitsmarktentwicklung ab. Es laufen weniger Bewerbungsverfahren, Einstellungen finden häufig erst danach statt. Witterungsabhängige Branchen stellen sich hingegen schon auf die auftragsschwächere Winterzeit ein“, kommentiert Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn, die Entwicklung.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosenzahl im Kreis um 575 Personen gestiegen. Der Anstieg über die letzten Monate hat hauptsächlich zwei Ursachen. Zum einen ist die Zahl der ausländischen Arbeitslosen weiter gestiegen. Zum anderen hat sich die Wirtschaftskonjunktur abgeschwächt und viele Betriebe haben ihre Planungen angepasst.
„Nach wie vor sind Material- und Energiekosten, Technologie- und Klimawandel sowie die geopolitischen Risiken die beherrschenden Themen in den Unternehmen. Viele verschieben ihre geplanten Personaleinstellungen zunächst. Die Arbeitskräftenachfrage bleibt dennoch auf einem hohen Niveau. In drei von vier Stellenmeldungen werden ausschließlich Fachkräfte oder Spezialisten gesucht“, sagt Thomas Kenntemich.
Bessere Chancen mit Berufsausbildung
Ohne eine abgeschlossene Ausbildung wird besonders in Zeiten einer verhaltenen Konjunktur die Arbeitsuche schwieriger. Die Zahl der Jobsuchenden ohne eine Berufsausbildung ist gegenüber dem Vorjahresmonat überproportional um 8,7 Prozent angestiegen.
Mehr als der Hälfte der Arbeitslosen im Kreis fehlt ein Berufsabschluss. Sie könnten mit einer Berufsausbildung die persönlichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich steigern.
„Nicht für jeden passt eine Ausbildung. Die Arbeitssuche kann aber ein guter Anlass sein, über einen beruflichen Neustart nachzudenken und sich zu informieren. Arbeitsagentur und Jobcenter beraten und unterstützen auf dem beruflichen Weg zur Fachkraft!“, so Thomas Kenntemich.
In den kommenden Monaten schließen viele – insbesondere ukrainische- Geflüchtete ihre Sprach- und Integrationslehrgänge ab.
„Die Deutschsprachkenntnisse sind nicht immer perfekt und die beruflichen Kenntnisse nicht unbedingt vergleichbar. Das noch Fehlende kann jedoch in der Praxis wirkungsvoll und schnell vermittelt werden. Dazu werden Unternehmen gebraucht, die Geflüchtete aufnehmen, sie unterstützen und in ihre Teams integrieren. Dies kann eine Win-Win-Situation für beide Seiten werden“, ist Thomas Kenntemich überzeugt.
Jobcenter und Arbeitsagentur wollen die Integration der Geflüchteten nun stark beschleunigen mit Betriebspraktika, Qualifizierungen und Eingliederungszuschüssen.
Interessierte Unternehmen werden gebeten, mit dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter Kontakt aufzunehmen unter
https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/elmshorn/unternehmen oder telefonisch unter 08004555520.
Zahlen, Daten, Fakten
Arbeitsmarkt im Kreis Pinneberg
Beschäftigte | Mit Datenstand 31.03.2023 waren 95.532 Personen im Kreis Pinneberg sozialversicherungspflichtig beschäftigt, ein Rückgang um 0,7 Prozent oder 642 Personen im Vergleich zum März 2022. |
Stellen | Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 5.135 Arbeitsangebote gemeldet – 81 mehr als in den ersten zehn Monaten des letzten Jahres. |
Arbeitslose | Die Arbeitslosenzahl ist zum Vormonat um 47 Personen oder 0,5 Prozent gestiegen. Damit waren im Oktober 9.301 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Zahl um 575 Personen oder 6,6 Prozent höher. |
Arbeitslosenquote | Die Arbeitslosenquote bleibt unverändert zum Vormonat bei 5,2 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie 4,9 Prozent betragen. |
Langzeitarbeitslose | Im Oktober ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um fünf Personen zum Vormonat angewachsen. Mit 2.656 Personen liegt die Zahl um 175 höher als vor einem Jahr. |
Arbeitslose nach Rechtskreisen (Agentur für Arbeit / Jobcenter) | Von allen Arbeitslosen betreute die Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) 3.208 Personen, das sind 14 weniger als im Vormonat. Es waren 89 Personen (+2,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr bei der Arbeitsagentur gemeldet. |
Ukrainische Staatsangehörige im SGBII (Jobcenter) | Beim Jobcenter Kreis Pinneberg sind 1.845 erwerbsfähige, ukrainische Staatsangehörige gemeldet. Viele stehen dem Arbeitsmarkt noch nicht unmittelbar zur Verfügung, z.B. weil Sprachkurse oder Qualifizierungen besucht werden oder die Kinderbetreuung nicht sichergestellt ist. 684 sind als Arbeitslose registriert, 29 mehr als im Vormonat und 17 weniger als vor einem Jahr. |
Unterbeschäftigung | Zu den Arbeitslosen kamen im Oktober 3.156 weitere Menschen, die ohne Arbeit waren. 12.457 Personen befanden sich damit in Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist innerhalb eines Jahres um 932 Personen oder 8,1 Prozent gestiegen. Info Unterbeschäftigung: Die Zahl der Unterbeschäftigten erfasst neben den Arbeitslosen beispielsweise auch Personen in Qualifizierungsmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten (1-Euro-Jobs), Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer und Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen. Die aktuellen Werte sind vorläufig und hochgerechnet. Endgültige Werte zur Unterbeschäftigung stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest. |
Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen | Aktuell besuchen 634 Menschen eine berufliche Weiterbildung, die durch die Arbeitsagentur oder das Jobcenter gefördert wird. Dies sind 79 mehr als vor einem Jahr. Weitere 589 Personen nehmen an Kurzqualifizierungen oder betrieblichen Praktika teil – 117 mehr als im Oktober 2022. |
Ausbildungsmarkt | Daten zur Jahresbilanz des Ausbildungsmarktes 2023 werden bundesweit ab Anfang November bereitgestellt. Zu den Entwicklungen und Zahlen im Kreis Pinneberg informiert die Agentur für Arbeit Elmshorn zeitnah mit einer gesonderten Pressemitteilung. |