Arbeitsmarktlage im Kreis Segeberg - Februar 2024

Weniger Arbeitslosmeldungen, aber der Winter hat den Arbeitsmarkt noch im Griff

28.02.2024 | Presseinfo Nr. 19

 

Februar 2024

Januar 2024

Februar 2023

Arbeitslosenzahl

8.324

8.242

7.604

Arbeitslosenquote

5,3

5,2

4,9

 

Arbeitslosenzahl steigt im Februar leicht, mehr als 2.200 offene Stellen im Kreis

Die Witterung war im Februar überwiegend frost- und schneefrei. Dennoch setzte sich der winterliche Anstieg der Arbeitslosenzahl in geringerem Umfang noch fort. Es meldeten sich jedoch weniger Menschen aus einer Beschäftigung neu arbeitslos. Im Januar waren es noch 762 Personen, in diesem Monat 529.

„Der Arbeitsmarkt bleibt stabil, aber die Auswirkungen der Konjunkturflaute und der Fluchtmigration lassen sich ablesen. Dabei gibt es dennoch Bewegung am Markt und weiterhin viele offene Stellenangebote. Wenn die Arbeitssuche nicht so einfach klappt, sollten die Gründe analysiert und die Strategie angepasst werden. Dabei unterstützen die Fachkräfte der Arbeitsagentur oder des Jobcenters. Manchmal kann die Suche nach alternativen Berufen oder eine notwendige Qualifizierung den entscheidenden Impuls zum Erfolg geben“, erklärt Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn.

Viele geflüchtete Menschen verlassen in den kommenden Wochen die Deutschsprachlehrgänge und Integrationskurse. Für diese wollen Jobcenter und Arbeitsagentur den „Job-Turbo“ zünden und sie schneller in die Betriebe bringen. Während der Arbeit sollte es möglich sein, die deutsche Sprache weiter zu erlernen und Kurse zu besuchen. Unternehmen, die sich auch für die Beschäftigung von Migranten interessieren, können sich an den Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter unter Tel. 0800 4555520 wenden.

 

Wirtschaft und Arbeitsleben stehen vor großem Wandel – Zukunftsorientierung wichtig!

„Wir erleben gerade den Beginn von weitreichenden Veränderungen in unserem Arbeitsleben. Digitalisierung, Vernetzung und KI halten Einzug in die Betriebe. Einige Branchen wie z.B. die Industrie verlagern derzeit Arbeitsplätze. Andere Branchen wie der IT-Bereich, das Dienstleistungsgewerbe oder das Handwerk suchen hingegen dringend Arbeitskräfte und stellen ein. In den meisten Berufen werden sich die Beschäftigten auf Veränderungen ihrer Tätigkeiten, Organisation und Arbeitsmittel einstellen müssen. Wir qualifizieren schon jetzt auch Beschäftigte – das ist allemal besser als erst in der Arbeitslosigkeit“, sagt Thomas Kenntemich und weist damit auf die Angebote der „Berufsberatung im Erwerbsleben“ für Arbeitnehmer und die „Qualifizierungsberatung für Unternehmen“ hin.

Bei einem Strukturwandel gehen zwar Arbeitsplätze verloren, in anderen Bereichen entstehen jedoch neue. Die Zahl der (sozialversicherungspflichtig) Beschäftigten im Kreis Segeberg erreichte mit rund 97.400 Personen in 2023 eine Rekordhöhe. Innerhalb eines Jahres gab es die stärkste Zunahme bei der Logistik (+918) und den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+386). Am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung im Baugewerbe (–258).

Arbeitnehmende und Unternehmen sollten sich für die zukünftigen Herausforderungen zukunftsorientiert aufstellen. Vor diesem Hintergrund hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) zum Jahresbeginn das neue Onlineportal „mein NOW“ gestartet. Dieses bietet Menschen im Erwerbsleben, Arbeitgebern sowie Weiterbildungsanbietern einen zentralen Einstiegspunkt zum Thema berufliche Weiterbildung. Unter www.mein-now.de werden die regionalen und bundesweiten Angebote gebündelt. Das Portal umfasst Informationen zu Berufen, Branchen & Perspektiven und zur beruflichen Orientierung, Selbsterkundungsprogramme, Weiterbildungsangebote und Informationen zu Beratungs- und Fördermöglichkeiten.

 

Zeit für die Ausbildungsbewerbung 2024. Aktionen starten zur „Woche der Ausbildung“.

„Gute Chancen und der richtige Zeitpunkt – jetzt sollten die Ausbildungsbewerbungen raus!“, rät Thomas Kenntemich den Ausbildungssuchenden. Die betriebliche Ausbildung hat einen hohen Stellenwert im Kreis und bietet viele Möglichkeiten: „Rund 860 Ausbildungsplätze wurden bislang von den Unternehmen gemeldet. Die betriebliche Ausbildung verbindet sehr gut die Theorie mit viel Praxis. Zudem gibt es jetzt noch eine große Auswahl an interessanten Ausbildungsangeboten mit attraktiven Konditionen und Karrieremöglichkeiten.“

Die Berufsberatung und der Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Job-Center starten in der bundesweiten „Woche der Ausbildung“ vom 11. bis 17. März 2024 zusätzliche Aktionen. So sind Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler mit Unternehmen organisiert, werden gezielte Vermittlungsaktionen angeboten und finden digital Elternabende und Infos zur Ausbildung in Teilzeit statt.

„Wer jetzt noch keine Ahnung hat, was er machen möchte, für den ist es nicht zu spät. Die Berufsberatung hilft auch kurzfristig weiter, den eigenen passenden Weg zu finden und zu gehen! Dabei dürfen die Eltern gerne den Anstoß geben oder begleiten“, sagt Thomas Kenntemich. Einen Termin zur Berufsberatung gibt es unter www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen (#Ausbildungklarmachen) oder telefonisch unter 0800 – 4555500 (gebührenfrei).

 

Zahlen, Daten, Fakten

Arbeitsmarkt im Kreis Segeberg

Beschäftigte

Mit Datenstand 31.06.2023 waren 97.457 Personen im Kreis Segeberg sozialversicherungspflichtig beschäftigt, ein Plus von 1,5 Prozent oder 1.462 Personen im Vergleich zum Juni 2022.

Stellen

Die Unternehmen gaben im letzten Monat 733 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen neu zur Besetzung auf. Das sind 169 weniger als im Vormonat und 103 weniger als im Februar 2023.

Aktuell sind 2.272 Arbeitsstellen im Kreis zu besetzen (Bestand), dies sind 288 mehr als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr.

Arbeitslose

Die Arbeitslosenzahl ist zum Vormonat um 82 Personen oder 1,0 Prozent gestiegen. Damit waren im Februar 8.324 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Zahl um 720 Personen oder 9,5 Prozent höher.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote steigt von 5,2 Prozent im Vormonat auf 5,3 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie 4,9 Prozent betragen.

Langzeitarbeitslose

Im Februar ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um neun Personen zum Vormonat angewachsen. Mit 2.611 Personen liegt die Zahl um 256 höher als vor einem Jahr.

Arbeitslose nach Rechtskreisen

(Agentur für Arbeit / Jobcenter)

Von allen Arbeitslosen betreute die Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) 2.951 Personen, das sind zwei weniger als im Vormonat. Es waren 200 Personen (+7,3 Prozent) mehr als vor einem Jahr bei der Arbeitsagentur gemeldet.
Beim Jobcenter (Grundsicherung) waren 5.373 Arbeitslose registriert. Die Zahl liegt um 84 Personen höher als im Januar. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl um 520 Personen gestiegen (+10,7 Prozent).

Ukrainische Staatsangehörige

im SGBII (Jobcenter)

Beim Jobcenter Kreis Segeberg sind 1.542 erwerbsfähige, ukrainische Staatsangehörige gemeldet. Viele stehen dem Arbeitsmarkt noch nicht unmittelbar zur Verfügung, z.B. weil Sprachkurse oder Qualifizierungen besucht werden oder die Kinderbetreuung nicht sichergestellt ist. 600 sind derzeit als Arbeitslose registriert, 83 Personen mehr als im Vormonat und 27 weniger als vor einem Jahr.

Unterbeschäftigung

Zu den Arbeitslosen kamen im Februar 1.977 weitere Menschen, die ohne Arbeit waren. 10.301 Personen befanden sich damit in Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist innerhalb eines Jahres um 686 Personen oder 7,1 Prozent gestiegen.

Info Unterbeschäftigung: Die Zahl der Unterbeschäftigten erfasst neben den Arbeitslosen beispielsweise auch Personen in Qualifizierungsmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten („1-Euro-Jobs“), Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer und Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen. Die aktuellen Werte sind vorläufig und hochgerechnet. Endgültige Werte zur Unterbeschäftigung stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.

Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen

Aktuell besuchen 561 Menschen eine berufliche Weiterbildung, die durch die Arbeitsagentur oder das Jobcenter gefördert wird. Dies sind 56 Personen mehr als vor einem Jahr. Weitere 202 Personen nehmen an Kurzqualifizierungen oder betrieblichen Praktika teil – 166 weniger als im Februar 2023.

Ausbildungsmarkt

Für den Ausbildungsstart in 2024 meldeten sich im Kreis Segeberg bislang 474 Ausbildungsplatzsuchende bei der Berufsberatung, dies sind 54 weniger als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Die Unternehmen haben 863 Berufsausbildungsstellen zur Besetzung aufgegeben, 132 weniger als im Vorjahreszeitraum.

Davon wurden im Raum Norderstedt bislang 312 Ausbildungsplätze gemeldet, 40 weniger als im Vorjahreszeitraum. Mit 152 Bewerbern/innen meldeten sich sieben weniger als im Vorjahr.