| April 2024 | März 2024 | April 2023 |
Arbeitslosenzahl | 10.000 | 9.930 | 9.156 |
Arbeitslosenquote | 5,6 | 5,6 | 5,2 |
Arbeitsmarkt zeigt Dynamik, jedoch kaum Veränderung bei der Anzahl der Arbeitslosen
„Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk zeigt sich dynamisch, aber eine Verbesserung ist kaum zu spüren. Einerseits sind im Vergleich zum Vorjahr sowohl im Kreis Pinneberg wie auch im Kreis Segeberg mehr Personen in eine Beschäftigung eingemündet als Personen eine Beschäftigung verloren haben. Andererseits ist erkennbar, dass Beschäftigte freigesetzt werden und der Bestand der arbeitslosen Personen im Vergleich zu April 2023 in allen Personengruppen gestiegen ist. Kurzgefasst bedeutet das: Dynamik ja, aber kein Abbau der Arbeitslosigkeit“, kommentiert Ronald Geist, designierter Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Elmshorn, die Aprilzahlen.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr betrifft sowohl beide Landkreise wie auch beide Rechtkreise, d.h. Kundinnen und Kunden der Agentur sowie der Jobcenter. Bei einer noch detaillierteren Betrachtung zeigt sich, dass im Bereich der Grundsicherung die Zahl der langzeitarbeitslosen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Vorjahresvergleich stark – um fast 15 Prozent – angestiegen ist. Diese Entwicklung trifft explizit auf Pinneberg zu. „Hier deutet sich eine strukturelle Problematik an. Je länger Betroffene arbeitslos sind, desto schwieriger gestaltet sich der Wiedereinstieg in Beschäftigung“, erläutert Geist. „Rasanter technologischer Wandel oder gar fehlende Bildungs- und Ausbildungsabschlüsse verfestigen diese Problematik. Hier sind die Jobcenter und auch wir als Arbeitsagentur gefragt, Arbeitnehmer und Arbeitgeber über die vorhandenen Arbeitsmarktinstrumente zu informieren und mit den richtigen Maßnahmen zu fördern.“
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur Elmshorn und des Jobcenters Pinneberg teilten die Arbeitgeber im April knapp über 500 Stellen mit. Damit sind seit Jahresbeginn über 160 Stellen weniger eingegangen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Die Frühjahrsbelebung nimmt im Kreis Pinneberg nicht richtig an Fahrt auf. Arbeitgeber zeigen sich in Summe eher verhalten und vorsichtig bei der Meldung von offenen Arbeitsstellen“, so Geist.
Weiterhin viele Ausbildungsstellen frei
Weiterhin sind noch mehr Ausbildungsplätze unbesetzt, als junge Bewerberinnen und Bewerber einen Platz suchen. Die Chancen sind also sehr gut, noch in diesem Jahr in eine Ausbildung einmünden zu können. Nicht selten stehen jedoch die jungen Berufswähler vor der Schwierigkeit, sich entscheiden zu müssen. „Es ist ein Irrglaube zu denken, den Ausbildungsberuf müsse man ein Leben lang ausüben. Wer eine abgeschlossene Ausbildung vorweisen kann, hat viele Chancen sich weiter zu entwickeln. Wichtig ist, dass man sich für eine Ausbildung entscheidet und diese dann erfolgreich absolviert. Danach stehen viele Türen offen – ob im Ausbildungsbetrieb, bei einem anderen Arbeitgeber oder vielleicht auch in einer anderen Branche“, erklärt Geist.
Viele Vorstellungsgespräche haben zwar bereits stattgefunden. Die meisten Stellen sind aber noch nicht vergeben. Die Berufsberatung arbeitet auf Hochtouren und eine Beratung ist jederzeit möglich.
Ausbildungssuchende wenden sich an die Berufsberatung unter 0800 4 5555 00 (kostenfrei). Der Arbeitgeber-Service informiert und berät Ausbildungsbetriebe unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.
unbesetzte | |
Insgesamt | 838 |
Kaufmann/-frau im Einzelhandel | 89 |
Verkäufer/in | 53 |
Handelsfachwirt/in (Ausbildung) | 40 |
Kaufmann/-frau - Büromanagement | 34 |
Feinwerkmechaniker/in | 32 |
Fachkraft - Lagerlogistik | 31 |
Kaufm. -Groß/Außenhandelsmanag - Großh. | 23 |
Industriekaufmann/-frau | 22 |
Kfz.mechatroniker - PKW-Technik | 21 |
Kfm. - Versicherungen/Finanzanlagen | 18 |
© Statistik der Bundesagentur für Arbeit |
Zahlen, Daten, Fakten
Arbeitsmarkt im Kreis Pinneberg
Beschäftigte | Mit Datenstand 30.09.2023 waren 97.188 Personen im Kreis Pinneberg sozialversicherungspflichtig beschäftigt, ein Anstieg um 83 Personen im Vergleich zum September 2022 (+0,1 Prozent). |
Stellen | Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 2.321 Arbeitsangebote gemeldet – 163 weniger als in den ersten vier Monaten des letzten Jahres. |
Arbeitslose | Die Arbeitslosenzahl ist zum Vormonat um 70 Personen oder 0,7 Prozent gestiegen. Damit waren im April genau 10.000 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Zahl um 844 Personen oder 9,2 Prozent höher. |
Arbeitslosenquote | Die Arbeitslosenquote liegt wie im Vormonat bei 5,6 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie 5,2 Prozent betragen. |
Langzeitarbeitslose | Im April ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 39 Personen zum Vormonat gestiegen. Mit 2.887 Personen liegt die Zahl um 410 höher als vor einem Jahr. |
Arbeitslose nach Rechtskreisen (Agentur für Arbeit / Jobcenter) | Von allen Arbeitslosen betreute die Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) 3.567 Personen, das sind 14 weniger als im Vormonat. Es waren 285 Personen (+8,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr bei der Arbeitsagentur gemeldet. |
Unterbeschäftigung | Zu den Arbeitslosen kamen im April 1.929 weitere Menschen, die ohne Arbeit waren. 12.817 Personen befanden sich damit in Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist innerhalb eines Jahres um 584 Personen oder 4,8 Prozent gestiegen. Info Unterbeschäftigung: Die Zahl der Unterbeschäftigten erfasst neben den Arbeitslosen beispielsweise auch Personen in Qualifizierungsmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten („1-Euro-Jobs“), Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer und Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen. Die aktuellen Werte sind vorläufig und hochgerechnet. Endgültige Werte zur Unterbeschäftigung stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest. |
Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen | Aktuell besuchen 640 Menschen eine berufliche Weiterbildung, die durch die Arbeitsagentur oder das Jobcenter gefördert wird. Dies sind 46 mehr als vor einem Jahr. Weitere 388 Personen nehmen an Kurzqualifizierungen oder betrieblichen Praktika teil – 154 weniger als im April 2023. |
Ausbildungsmarkt | Für den Ausbildungsstart in 2024 meldeten sich im Kreis Pinneberg bislang 1.024 Ausbildungsplatzsuchende bei der Berufsberatung, dies sind 61 mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Von den gemeldeten Bewerbern/innen waren Mitte April noch 555 auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Die Unternehmen haben 1.411 Berufsausbildungsstellen zur Besetzung aufgegeben, 93 weniger als im Vorjahreszeitraum. Von den gemeldeten Ausbildungsstellen sind noch 838 unbesetzt, beziehungsweise die Bewerbungsverfahren noch nicht abgeschlossen. |