Arbeitsmarktlage im Kreis Pinneberg - April 2024:

Bewegung, aber noch ohne frühlingshafte Leichtigkeit

30.04.2024 | Presseinfo Nr. 34

 

April 2024

März 2024

April 2023

Arbeitslosenzahl

10.000

9.930

9.156

Arbeitslosenquote

5,6

5,6

5,2

 

 

 

 

Arbeitsmarkt zeigt Dynamik, jedoch kaum Veränderung bei der Anzahl der Arbeitslosen

Im April liegt die Arbeitslosenquote der Agentur Elmshorn wie im Vormonat bei erneut bei 5,4 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat steigt sie um 0,4 Prozentpunkte an. Insgesamt sind rund 18.000 Personen arbeitslos. Das bedeutet zum Vormonat keine Veränderung und einen Anstieg von etwas über 1.300 Personen gegenüber dem April 2023.

„Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk zeigt sich dynamisch, aber eine Verbesserung ist kaum zu spüren. Einerseits sind im Vergleich zum Vorjahr sowohl im Kreis Pinneberg wie auch im Kreis Segeberg mehr Personen in eine Beschäftigung eingemündet als Personen eine Beschäftigung verloren haben. Andererseits ist erkennbar, dass Beschäftigte freigesetzt werden und der Bestand der arbeitslosen Personen im Vergleich zu April 2023 in allen Personengruppen gestiegen ist. Kurzgefasst bedeutet das: Dynamik ja, aber kein Abbau der Arbeitslosigkeit“, kommentiert Ronald Geist, designierter Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Elmshorn, die Aprilzahlen.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr betrifft sowohl beide Landkreise wie auch beide Rechtkreise, d.h. Kundinnen und Kunden der Agentur sowie der Jobcenter. Bei einer noch detaillierteren Betrachtung zeigt sich, dass im Bereich der Grundsicherung die Zahl der langzeitarbeitslosen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Vorjahresvergleich stark – um fast 15 Prozent – angestiegen ist. Diese Entwicklung trifft explizit auf Pinneberg zu. „Hier deutet sich eine strukturelle Problematik an. Je länger Betroffene arbeitslos sind, desto schwieriger gestaltet sich der Wiedereinstieg in Beschäftigung“, erläutert Geist. „Rasanter technologischer Wandel oder gar fehlende Bildungs- und Ausbildungsabschlüsse verfestigen diese Problematik. Hier sind die Jobcenter und auch wir als Arbeitsagentur gefragt, Arbeitnehmer und Arbeitgeber über die vorhandenen Arbeitsmarktinstrumente zu informieren und mit den richtigen Maßnahmen zu fördern.“

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur Elmshorn und des Jobcenters Pinneberg teilten die Arbeitgeber im April knapp über 500 Stellen mit. Damit sind seit Jahresbeginn über 160 Stellen weniger eingegangen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Die Frühjahrsbelebung nimmt im Kreis Pinneberg nicht richtig an Fahrt auf. Arbeitgeber zeigen sich in Summe eher verhalten und vorsichtig bei der Meldung von offenen Arbeitsstellen“, so Geist.


Weiterhin viele Ausbildungsstellen frei

Weiterhin sind noch mehr Ausbildungsplätze unbesetzt, als junge Bewerberinnen und Bewerber einen Platz suchen. Die Chancen sind also sehr gut, noch in diesem Jahr in eine Ausbildung einmünden zu können. Nicht selten stehen jedoch die jungen Berufswähler vor der Schwierigkeit, sich entscheiden zu müssen. „Es ist ein Irrglaube zu denken, den Ausbildungsberuf müsse man ein Leben lang ausüben. Wer eine abgeschlossene Ausbildung vorweisen kann, hat viele Chancen sich weiter zu entwickeln. Wichtig ist, dass man sich für eine Ausbildung entscheidet und diese dann erfolgreich absolviert. Danach stehen viele Türen offen – ob im Ausbildungsbetrieb, bei einem anderen Arbeitgeber oder vielleicht auch in einer anderen Branche“, erklärt Geist.

Viele Vorstellungsgespräche haben zwar bereits stattgefunden. Die meisten Stellen sind aber noch nicht vergeben. Die Berufsberatung arbeitet auf Hochtouren und eine Beratung ist jederzeit möglich.

Ausbildungssuchende wenden sich an die Berufsberatung unter 0800 4 5555 00 (kostenfrei). Der Arbeitgeber-Service informiert und berät Ausbildungsbetriebe unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.

#AusbildungKlarmachen

Top-10-Berufe der
Berufsausbildungsstellen
im Kreis Pinneberg

unbesetzte
Berufsausbildungsstellen

Insgesamt

838

   Kaufmann/-frau im Einzelhandel

89

   Verkäufer/in

53

   Handelsfachwirt/in (Ausbildung)

40

   Kaufmann/-frau - Büromanagement

34

   Feinwerkmechaniker/in

32

   Fachkraft - Lagerlogistik

31

   Kaufm. -Groß/Außenhandelsmanag - Großh.

23

   Industriekaufmann/-frau

22

   Kfz.mechatroniker - PKW-Technik

21

   Kfm. - Versicherungen/Finanzanlagen

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© Statistik der Bundesagentur für Arbeit

 

Zahlen, Daten, Fakten

Arbeitsmarkt im Kreis Pinneberg

 

Beschäftigte

Mit Datenstand 30.09.2023 waren 97.188 Personen im Kreis Pinneberg sozialversicherungspflichtig beschäftigt, ein Anstieg um 83 Personen im Vergleich zum September 2022 (+0,1 Prozent).

Stellen

Die Unternehmen gaben im letzten Monat 513 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen neu zur Besetzung auf. Das sind 2 Stellen weniger als im Vormonat und 187 weniger als im April 2023.

Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 2.321 Arbeitsangebote gemeldet – 163 weniger als in den ersten vier Monaten des letzten Jahres.

Arbeitslose

Die Arbeitslosenzahl ist zum Vormonat um 70 Personen oder 0,7 Prozent gestiegen. Damit waren im April genau 10.000 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Zahl um 844 Personen oder 9,2 Prozent höher.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote liegt wie im Vormonat bei 5,6 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie 5,2 Prozent betragen.

Langzeitarbeitslose

Im April ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 39 Personen zum Vormonat gestiegen. Mit 2.887 Personen liegt die Zahl um 410 höher als vor einem Jahr.

Arbeitslose nach Rechtskreisen

(Agentur für Arbeit / Jobcenter)

Von allen Arbeitslosen betreute die Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) 3.567 Personen, das sind 14 weniger als im Vormonat. Es waren 285 Personen (+8,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr bei der Arbeitsagentur gemeldet.
Beim Jobcenter (Grundsicherung) waren 6.433 Arbeitslose registriert. Dies sind 84 Personen mehr als im März. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl um 559 Personen (+9,5 Prozent) gestiegen.

Unterbeschäftigung

Zu den Arbeitslosen kamen im April 1.929 weitere Menschen, die ohne Arbeit waren. 12.817 Personen befanden sich damit in Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist innerhalb eines Jahres um 584 Personen oder 4,8 Prozent gestiegen.

Info Unterbeschäftigung: Die Zahl der Unterbeschäftigten erfasst neben den Arbeitslosen beispielsweise auch Personen in Qualifizierungsmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten („1-Euro-Jobs“), Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer und Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen. Die aktuellen Werte sind vorläufig und hochgerechnet. Endgültige Werte zur Unterbeschäftigung stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.

Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen

Aktuell besuchen 640 Menschen eine berufliche Weiterbildung, die durch die Arbeitsagentur oder das Jobcenter gefördert wird. Dies sind 46 mehr als vor einem Jahr. Weitere 388 Personen nehmen an Kurzqualifizierungen oder betrieblichen Praktika teil – 154 weniger als im April 2023.

Ausbildungsmarkt

Für den Ausbildungsstart in 2024 meldeten sich im Kreis Pinneberg bislang 1.024 Ausbildungsplatzsuchende bei der Berufsberatung, dies sind 61 mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Von den gemeldeten Bewerbern/innen waren Mitte April noch 555 auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Die Unternehmen haben 1.411 Berufsausbildungsstellen zur Besetzung aufgegeben, 93 weniger als im Vorjahreszeitraum. Von den gemeldeten Ausbildungsstellen sind noch 838 unbesetzt, beziehungsweise die Bewerbungsverfahren noch nicht abgeschlossen.

 

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