| Mai 2024 | April 2024 | Mai 2023 |
Arbeitslosenzahl | 9.805 | 10.000 | 9.130 |
Arbeitslosenquote | 5,4 | 5,6 | 5,1 |
Das Frühjahr bietet gute Chancen für die erfolgreiche Jobsuche
Im Mai ging die Arbeitslosigkeit im Kreis Pinneberg saisonal zurück. Der Arbeitsmarkt ist weiter stark in Bewegung, die Arbeitslosenzahl bleibt jedoch höher als vor einem Jahr.
3.030 Menschen konnten in diesem Jahr ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Beschäftigung beenden. Das sind 335 mehr als in den ersten fünf Monaten des Vorjahres.
„Der konjunkturelle Rückenwind fehlt derzeit noch für einen nachhaltigen Abbau der Arbeitslosigkeit. Der Arbeitsmarkt in unserer Region zeigt in diesem Jahr dennoch eine hohe Dynamik - mehr Arbeitslose finden wieder einen Job! Arbeitslosigkeit ist keine Einbahnstraße. Jetzt gilt es die individuellen Chancen auszuloten und zu nutzen!“ erklärt Ronald Geist*, neuer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Elmshorn.
In den letzten Monaten war die Arbeitslosigkeit insbesondere durch die Folgen des Russland-Ukraine-Krieges gestiegen. Dies betraf grundsätzlich alle Personengruppen, unabhängig von Geschlecht, Altersgruppe oder Qualifikation. Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen (1 Jahr oder länger arbeitslos) nahm nach Jahren der positiven Entwicklung wieder zu - um 16,6 Prozent zum Vorjahr auf 2.902 Personen.
„Arbeitslosigkeit sollte sich nicht verfestigen. Jobcenter und Arbeitsagentur begleiten die Betroffenen noch enger und bieten bei Jobmessen und Speeddatings direkte Kontakte zu Unternehmen. Darunter sind auch viele Geflüchtete, die nun Deutschsprach- und Integrationslehrgänge verlassen und sich auf dem hiesigen Arbeitsmarkt orientieren“, sagt Ronald Geist.
Die Unternehmen sind derzeit oft vorsichtiger beim Personalaufbau. Die Zahl der neugemeldeten Arbeitsstellen ist niedriger als im Vorjahr. Der Bestand mit über 2.600 offenen Stellen im Kreis bleibt dennoch auf einem sehr hohen Niveau. Für Jobsuchende lohnt sich der „Blick über den beruflichen Tellerrand“, denn Bewerbungen in anderen Branchen oder für alternative Tätigkeiten können die Möglichkeiten deutlich erhöhen.
Während im letzten Monat weniger Stellen in den Fertigungs-, Bau- und Sicherheitsberufen ausgeschrieben wurden, war Personal in den Handelsberufen (Vertrieb/Verkauf), den Gesundheitsberufen und im Gastgewerbe stärker gesucht.
Jetzt Ausbildungsverträge unterschreiben! Noch sind viele Ausbildungsplätze offen.
Nicht einmal mehr zwei Monate, dann beginnen die ersten Ausbildungen. Noch gibt es im Kreis viele Ausbildungsplätze, die nicht besetzt sind. Die Chancen, kurzfristig einen Ausbildungsvertrag abschließen zu können, stehen für Ausbildungsinteressierte nicht schlecht.
„Wer in seinen Berufswünschen für Alternativen offen bleibt, findet Ausbildungsmöglichkeiten bei interessanten Unternehmen. Häufig herrscht Sorge, sich für sein Leben beruflich festzulegen - das ist unbegründet! Eine betriebliche Ausbildung bietet einen hervorragenden Einstieg in das Berufsleben. Danach gibt es viele Entwicklungsmöglichkeiten“, sagt Ronald Geist und rät: „Wer noch auf der Ausbildungssuche ist, sollte die Jobbörse unter arbeitsagentur.de täglich nach Ausbildungsangeboten checken und sich sofort bewerben. Noch bleibt sogar Zeit für ein Kennenlernpraktikum.“
Besonders häufig werden noch Ausbildungsangebote im Einzelhandel (insbesondere Lebensmittel), in handwerklichen Berufen und Lagerbereich angeboten. Aber auch im kaufmännischen Bereich gibt es offene Angebote.
An die Ausbildungsbetriebe appelliert Ronald Geist: „Bitte zögern Sie nicht zu lange bei der Auswahl. Geben Sie jetzt ihre Zusage, wenn die Bewerbung passt. Das schafft Klarheit für beide Seiten. Sollte es Unterstützungsbedarf geben, wenden Sie sich an die Arbeitsagentur. Wir können schon im Vorfeld mit unseren bewährten Nachhilfe- und Betreuungsangeboten den Start in eine erfolgreiche Ausbildung erleichtern!“ Damit weist Ronald Geist auf das Angebot „ASA flex“ (Assistierte Ausbildung) hin.
Ausbildungssuchende wenden sich an die Berufsberatung unter 0800 4 5555 00 (kostenfrei). Der Arbeitgeber-Service informiert und berät Ausbildungsbetriebe unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.
unbesetzte | |
Insgesamt | 779 |
Kaufmann/-frau im Einzelhandel | 87 |
Verkäufer/in | 54 |
Handelsfachwirt/in (Ausbildung) | 39 |
Fachkraft - Lagerlogistik | 32 |
Kaufmann/-frau - Büromanagement | 32 |
Feinwerkmechaniker/in | 30 |
Kfz-Mechatroniker/in - PKW-Technik | 22 |
Kaufmann/-frau - Groß/Außenhandelsmanagement – Großhandel | 20 |
Kaufmann/-frau - Versicherungen/Finanzanlagen | 19 |
Industriekaufmann/-frau | 17 |
© Statistik der Bundesagentur |
* Info – Ronald Geist
Ronald Geist ist seit Anfang Mai 2024 neuer Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Elmshorn. Damit folgt er Thomas Kenntemich, der 20 Jahren die Arbeitsagentur leitete und in den Ruhestand wechselte.
Ronald Geist ist seit 1986 Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit (BA). Seine erste berufliche Station war die Agentur Hamburg, wo er als Arbeitsvermittler begann. Seit 1993 war er als Führungskraft in verschiedenen Bereichen in der Arbeitsagentur Stralsund, der Arbeitsagentur Heide und der Regionaldirektion Nord in Kiel tätig. Von 2013 bis zum Wechsel leitete er die Agentur für Arbeit in Heide.
Mit der Agentur für Arbeit Elmshorn übernimmt er die personelle Verantwortung für rund 200 Beschäftigte, die an den Standorten Elmshorn, Pinneberg, Norderstedt, Kaltenkirchen und Bad Segeberg die Menschen und Unternehmen in den Kreisen Pinneberg und Segeberg betreuen.
Zahlen, Daten, Fakten
Arbeitsmarkt im Kreis Pinneberg
Beschäftigte | Mit Datenstand 30.09.2023 waren 97.188 Personen im Kreis Pinneberg sozialversicherungspflichtig beschäftigt, ein Anstieg um 83 Personen im Vergleich zum September 2022 (+0,1 Prozent). |
Stellen | Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 2.721 Arbeitsangebote gemeldet – 180 weniger als in den ersten fünf Monaten des letzten Jahres. |
Arbeitslose | Die Arbeitslosenzahl ist zum Vormonat um 195 Personen oder 2,0 Prozent gesunken. Damit waren im Mai 9.805 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Zahl um 675 Personen oder 7,4 Prozent höher. |
Arbeitslosenquote | Die Arbeitslosenquote ist von 5,6 Prozent im Vormonat auf 5,4 Prozent gesunken. Vor einem Jahr hatte sie 5,1 Prozent betragen. |
Langzeitarbeitslose | Im Mai ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 15 Personen zum Vormonat gestiegen. Mit 2.902 Personen liegt die Zahl um 414 höher als vor einem Jahr. |
Arbeitslose nach Rechtskreisen (Agentur für Arbeit / Jobcenter) | Von allen Arbeitslosen betreute die Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) 3.500 Personen, das sind 67 weniger als im Vormonat. Es waren 203 Personen (+6,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr bei der Arbeitsagentur gemeldet. |
Unterbeschäftigung | Zu den Arbeitslosen kamen im Mai 2.909 weitere Menschen, die ohne Arbeit waren. 12.714 Personen befanden sich damit in Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist innerhalb eines Jahres um 483 Personen oder 3,9 Prozent gestiegen. Info Unterbeschäftigung: Die Zahl der Unterbeschäftigten erfasst neben den Arbeitslosen beispielsweise auch Personen in Qualifizierungsmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten („1-Euro-Jobs“), Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer und Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen. Die aktuellen Werte sind vorläufig und hochgerechnet. Endgültige Werte zur Unterbeschäftigung stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest. |
Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen | Aktuell besuchen 715 Menschen eine berufliche Weiterbildung, die durch die Arbeitsagentur oder das Jobcenter gefördert wird. Dies sind 78 mehr als vor einem Jahr. Weitere 420 Personen nehmen an Kurzqualifizierungen oder betrieblichen Praktika teil – 164 weniger als im Mai 2023. |
Ausbildungsmarkt | Für den Ausbildungsstart in 2024 meldeten sich im Kreis Pinneberg bislang 1.089 Ausbildungsplatzsuchende bei der Berufsberatung, dies sind 40 mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Von den gemeldeten Bewerbern/innen waren Mitte Mai noch 539 auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Die Unternehmen haben 1.461 Berufsausbildungsstellen zur Besetzung aufgegeben, 87 weniger als im Vorjahreszeitraum. Von den gemeldeten Ausbildungsstellen sind noch 779 unbesetzt, beziehungsweise die Bewerbungsverfahren noch nicht abgeschlossen. |