| Juni 2024 | Mai 2024 | Juni 2023 |
Arbeitslosenzahl | 9.817 | 9.805 | 9.068 |
Arbeitslosenquote | 5,4 | 5,4 | 5,1 |
Arbeitslosenzahl bewegt sich kaum. Fachkräfte bleiben gefragt.
Der Arbeitsmarkt zeigte im Juni wenig Veränderung. Die Arbeitslosenquote bleibt unverändert zum Mai bei 5,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind jedoch 750 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Gleichzeitig liegt die Zahl der offenen Stellen um rund 250 niedriger. Hier macht sich die gedämpfte Konjunktur bemerkbar.
„Bei der Besetzung des Personalbedarfs agieren viele Unternehmen derzeit etwas vorsichtiger und warten ab. Mit über 2.500 offenen Stellen bietet der Kreis Pinneberg Jobsuchenden weiterhin sehr gute Chancen. Vor allem Fachkräfte werden in den meisten Branchen dringend gesucht und bleiben rar. Wir setzen daher auf Qualifizierung von Arbeitslosen und Beschäftigten und halten unsere Aktivitäten weiter auf einem hohen Stand“, erläutert Ronald Geist, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Elmshorn.
Aktuell besuchen 730 Arbeitslose eine berufliche Weiterbildung, die durch die Arbeitsagentur oder das Jobcenter gefördert wird. Dies sind 108 mehr als vor einem Jahr. Vorrangige Ziele sind der Erwerb eines Berufsabschlusses oder die Anpassung vorhandener Kenntnisse an die aktuellen und zukünftigen Erfordernisse der Wirtschaft. Auch Beschäftigte können in Zusammenarbeit mit ihren Betrieben über besondere Programme qualifiziert werden.
Im Juni meldeten Fertigungsbetriebe, Bau- und Ausbaubetriebe und Sicherheitsunternehmen weniger Stellen im Vergleich zum Vorjahr. Dafür gab es mehr Nachfragen von Gartenbaubetrieben, Handels- und Dienstleistungsunternehmen sowie Reinigungsfirmen.
Beschäftigtenzahl mit Höchststand dank ausländischer Arbeitnehmer/innen
Mit 96.361 Beschäftigten sind so viele Menschen wie noch nie im Kreis Pinneberg sozialversicherungspflichtig tätig (aktuelle Beschäftigtendaten vom 31.12.2023 liegen jetzt vor). Zum Vorjahr ist die Beschäftigung um weitere 1.218 Personen angewachsen.
Auffällig ist hier der Trend zur Teilzeitarbeit. Das Wachstum wird allein von Beschäftigten in Teilzeit getragen wird (+1.315 Personen), während die Zahl der Vollzeitbeschäftigten ungefähr konstant bleibt (-97 Personen).
„Erfahrene und gut ausgebildete Jahrgänge verlassen in den nächsten Jahren den Arbeitsmarkt. Besonders die Zahl der deutschen Beschäftigten wird wegen der Altersstruktur unaufhaltsam zurückgehen. Dies hat deutliche Auswirkungen auf unsere Sozialsysteme. Wir müssen daher alle Arbeitskräftepotenziale nutzen. Dazu gehört auch, Menschen mit Migrationshintergrund noch schneller und besser in unsere Arbeitswelt zu integrieren“, sagt Ronald Geist.
Schon jetzt leisten ausländische Arbeitskräfte einen großen Beitrag zu der Beschäftigungsentwicklung. Der aktuelle Zuwachs geht mit 1.055 Personen - dies entspricht 87 Prozent - überwiegend auf das Konto von Arbeitnehmern mit ausländischer Staatsangehörigkeit.
Einstieg in Ausbildung ist jetzt immer noch möglich. Ausbildungsbetriebe sollten nicht nachlassen.
Über 700 Ausbildungsplätze waren im Kreis Pinneberg im Juni noch zu besetzen. Gleichzeitig suchten noch fast 500 Jugendliche einen Ausbildungsplatz.
„Wer jetzt einen Ausbildungsplatz sucht, hat durchaus noch Möglichkeiten. Man sollte aber in den Berufswünschen flexibel und regional möglichst mobil sein“, empfiehlt Ronald Geist.
Gute Chancen bestehen beispielsweise im Einzelhandel (insbesondere Lebensmittel), in handwerklichen Berufen und im Lagerbereich. Selbst in einigen kaufmännischen Berufen werden noch Ausbildungsplätze angeboten.
Die Ausbildungsangebote sind tagesaktuell in der Jobbörse unter www.arbeitsagentur.de zu finden. Die Berufsberatung hilft auch persönlich bei der Ausbildungssuche. Termine gibt es unter Tel. 0800 4 5555 00 (kostenfrei).
Nicht ganz so positiv sieht die Entwicklung bei den gemeldeten Ausbildungsstellen aus. Zwar wurden bislang schon fast 1.500 Ausbildungsstellen von den Betrieben der Arbeitsagentur gemeldet, dies sind jedoch rund 100 weniger als im letzten Jahr.
„Wir merken, dass einzelne Betriebe derzeit verhaltener bei der Ausschreibung von Azubi-Stellen geworden sind. Dies hat mit der aktuellen Konjunktur zu tun. Manche Ausbildungsbetriebe drosseln auch ihre Aktivitäten, weil sie nicht mehr die passenden Bewerbungen erhalten“, berichtet Ronald Geist aus seiner Erfahrung und appelliert gleichzeitig Ausbildungsmöglichkeiten weiterhin anzubieten: „Der Fachkräftebedarf bleibt langfristig hoch. Die eigene Ausbildung ist der beste Weg den Personalbedarf von morgen zu decken!“
Die Auswahl an Ausbildungsbewerbungen ist für viele Unternehmen kleiner geworden. Nicht immer erfüllen diese dann alle gewünschten Anforderungen. Die Arbeitsagentur bietet daher auch in diesem Jahr wieder die bewährten Nachhilfe- und Betreuungsangebote („ASA flex“ - Assistierte Ausbildung) an. Diese können auch bereits vor Ausbildungsbeginn starten und unterstützen Auszubildende und Betriebe.