| Januar 2024 | Dezember 2023 | Januar 2023 |
Arbeitslosenzahl | 10.155 | 9.570 | 9.308 |
Arbeitslosenquote | 5,7 | 5,4 | 5,3 |
Arbeitslosenzahl steigt im Januar saisonal an, dennoch 2.300 offene Stellen im Kreis
Jeden Januar macht die Arbeitslosenzahl einen Sprung nach oben, so auch in diesem Jahr. Über die Wintermonate werden im Jahresverlauf die höchsten Arbeitslosenzahlen erreicht.
„Der aktuelle Anstieg ist deutlich spürbar, bleibt aber im saisonal üblichen Rahmen. Viele witterungsabhängige Gewerke reduzieren über die Wintermonate ihre Belegschaft und befristete Arbeitsverträge enden häufig zum Jahresende“, erläutert Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn. So haben sich im Januar 971 Menschen aus einer Beschäftigung arbeitslos gemeldet – 239 mehr als im Dezember. Auch im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit allerdings gestiegen.
Thomas Kenntemich ergänzt: „Die flaue Konjunktur und die Fluchtmigration hinterlassen Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Dabei bleibt die Beschäftigung jedoch auf einem sehr hohen Niveau. Besonders Fachkräfte sind nach wie vor in den meisten Branchen gefragt. Rund 2.300 Stellen sind derzeit im Kreis Pinneberg zu besetzen!“
Beschäftigtenrekord dank ausländischer Arbeitnehmer/innen – „Job-Turbo“ soll Geflüchteten helfen
Mit 95.755 Beschäftigten sind so viele Menschen wie noch nie im Kreis Pinneberg sozialversicherungspflichtig tätig (aktuelle Beschäftigtendaten 30.06.2023). Zum Vorjahr ist die Beschäftigung geringfügig um weitere 29 Personen angewachsen. Dabei war die Zahl der deutschen Beschäftigten bereits um 946 rückläufig. Nur durch die wachsende Zahl von Arbeitnehmern mit ausländischer Staatsangehörigkeit konnte die Beschäftigtenzahl so hoch bleiben.
„In den nächsten Jahren verlassen erfahrene und gut ausgebildete Jahrgänge den Arbeitsmarkt. Die Zahl der deutschen Beschäftigten wird wegen der Altersstruktur unaufhaltsam zurückgehen. Daher ist es erforderlich, Menschen mit Migrationshintergrund noch schneller in unsere Arbeitswelt zu integrieren. Besonders die geflüchteten Menschen brauchen jetzt den Job-Turbo, der sie zügig in Arbeit bringen soll“, so Thomas Kenntemich.
„Die beruflichen Deutschsprachkenntnisse sind meist am Anfang noch nicht so, wie sie als Fachkraft oder für eine Ausbildung benötigt werden. Das weitere Lernen erfolgt in der betrieblichen Praxis. Am Ende lohnt es sich für Unternehmen, in diese Arbeitskräfte zu investieren“, ist Thomas Kenntemich überzeugt.
Unternehmen, die auch an der Beschäftigung von Migranten interessiert sind, können sich an den Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter unter Tel. 0800-4555520 wenden.
Internet: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/elmshorn/unternehmen
Vielfältige Möglichkeiten auf dem Ausbildungsmarkt: Ausbildungsbetriebe wünschen sich jetzt Bewerbungen!
„Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für die Ausbildungsbewerbung!“, sagt Thomas Kenntemich und spielt damit auf die Vergabe der Halbjahreszeugnisse im Januar an. „Die aktuellen Zeugnisse sollten noch zu den Unterlagen dazugefügt - und dann können die Bewerbungen abgesandt werden. Bei vielen Unternehmen kann man inzwischen auf der Webseite die Dokumente hochladen. Dies spart Zeit und Kosten. Wichtig ist vor allem, jetzt loszulegen und nicht zu lange zu warten. Wer sich zeitig bewirbt, hat die besten Chancen auf die Wunschausbildung!“
Die meisten betrieblichen Ausbildungen starten zum August oder September. Viele Unternehmen haben Ihre Ausbildungsplätze bereits veröffentlicht und beginnen im Januar und Februar mit ihren Auswahlverfahren. Große Unternehmen, Banken, Versicherungen und Verwaltung haben meist ein mehrschrittiges Bewerbungsverfahren und suchen häufig schon ab ein Jahr vorher. Aktuell gibt es noch eine große Auswahl an interessanten Ausbildungsplätzen und dualen Studiengängen zu besetzen.
Bislang wurden für den Ausbildungsstart in 2024 zwar etwas weniger Stellen von den Betrieben gemeldet. Jedoch liegt ihre Zahl mit 1.192 Ausbildungsplätzen deutlich höher als die der 712 Interessierten im Kreis Pinneberg. Erfahrungsgemäß veröffentlichen einige Unternehmen auch in den kommenden Wochen noch Ausbildungsangebote. Die Chancen für eine erfolgreiche Ausbildungsplatzsuche stehen gut.
„Die Kontaktaufnahme mit den Ausbildungsbetrieben macht auch Sinn, wenn das Zeugnis eigentlich hätte besser sein können. Noten sind für viele Unternehmen nicht mehr allein ausschlaggebend. Motivation, Interesse oder Teamfähigkeit zählen genauso. Noch ist Zeit, dies in einem Praktikum unter Beweis zu stellen!“, sagt Thomas Kenntemich.
Termine zur Berufsberatung gibt es unter www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen (#Ausbildungklarmachen). Hier findet man auch Links zu aktuellen Ausbildungsstellen und weitere Informationen zur Berufswahl.
Wer sich für den öffentlichen Dienst interessiert, kann sich am 14. Februar von 14:00 bis 17:00 Uhr auf der Messe „Ausbildung beim Land Schleswig-Holstein“ in der Arbeitsagentur Elmshorn im Bauerweg 23 direkt bei den Landesdiensten informieren und Kontakte knüpfen.
Zahlen, Daten, Fakten
Arbeitsmarkt im Kreis Pinneberg
Beschäftigte | Mit Datenstand 30.06.2023 waren 95.755 Personen im Kreis Pinneberg sozialversicherungspflichtig beschäftigt, ein Anstieg um 29 Personen im Vergleich zum Juni 2022 (+/- 0,0 Prozent). |
Stellen | Aktuell sind 2.307 Arbeitsstellen im Kreis zu besetzen (Bestand), dies sind 110 mehr als vor einem Jahr. |
Arbeitslose | Die Arbeitslosenzahl ist zum Vormonat um 585 Personen oder 6,1 Prozent gestiegen. Damit waren im Januar 10.155 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Zahl um 847 Personen oder 9,1 Prozent höher. |
Arbeitslosenquote | Die Arbeitslosenquote steigt von 5,4 Prozent im Vormonat auf 5,7 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie 5,3 Prozent betragen. |
Langzeitarbeitslose | Im Januar ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 120 Personen zum Vormonat angewachsen. Mit 2.842 Personen liegt die Zahl um 323 höher als vor einem Jahr. |
Arbeitslose nach Rechtskreisen (Agentur für Arbeit / Jobcenter) | Von allen Arbeitslosen betreute die Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) 3.712 Personen, das sind 334 mehr als im Vormonat. Es waren 267 Personen (+7,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr bei der Arbeitsagentur gemeldet. |
Ukrainische Staatsangehörige im SGBII (Jobcenter) | Beim Jobcenter Kreis Pinneberg sind 1.917 erwerbsfähige, ukrainische Staatsangehörige gemeldet. Viele stehen dem Arbeitsmarkt noch nicht unmittelbar zur Verfügung, z.B. weil Sprachkurse oder Qualifizierungen besucht werden oder die Kinderbetreuung nicht sichergestellt ist. 854 sind als Arbeitslose registriert, 63 Personen mehr als im Vormonat und 230 mehr als vor einem Jahr. |
Unterbeschäftigung | Zu den Arbeitslosen kamen im Januar 2.744 weitere Menschen, die ohne Arbeit waren. 12.899 Personen befanden sich damit in Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist innerhalb eines Jahres um 701 Personen oder 5,7 Prozent gestiegen. Info Unterbeschäftigung: Die Zahl der Unterbeschäftigten erfasst neben den Arbeitslosen beispielsweise auch Personen in Qualifizierungsmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten („1-Euro-Jobs“), Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer und Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen. Die aktuellen Werte sind vorläufig und hochgerechnet. Endgültige Werte zur Unterbeschäftigung stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest. |
Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen | Aktuell besuchen 662 Menschen eine berufliche Weiterbildung, die durch die Arbeitsagentur oder das Jobcenter gefördert wird. Dies sind 70 mehr als vor einem Jahr. Weitere 456 Personen nehmen an Kurzqualifizierungen oder betrieblichen Praktika teil – 23 mehr als im Januar 2023. |
Ausbildungsmarkt | Für den Ausbildungsstart in 2024 meldeten sich im Kreis Pinneberg bislang 712 Ausbildungsplatzsuchende bei der Berufsberatung, dies sind 136 mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Die Unternehmen haben 1.192 Berufsausbildungsstellen zur Besetzung aufgegeben, 29 weniger als im Vorjahreszeitraum. |