Die übliche Frühjahrsbelebung wirkt sich auch im Mai noch positiv auf die Arbeitslosenzahlen aus und senkt die Arbeitslosenquote auf 5,2 Prozent. Nach einem kräftigen Schub im April, der einen Großteil der Arbeitsmarktbelebung schon frühzeitig realisiert hatte, fällt der Schwung im Mai allerdings etwas geringer aus. „Die Wiedereinstellungen im HoGa-Bereich waren bereits weitgehend abgeschlossen, wirken sich aber auch im Berichtsmonat noch aus. Hinzu kommen die Wiedereinstellungen in anderen saisonal beeinflussten Bereichen wie dem Gartenbau und in der Baubranche,“ fasst Roland Dupák, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Emden-Leer, zusammen.
Mit Blick auf die Situation in der Ukraine ist festzustellen, dass sich die Folgen des Krieges in den Arbeitsmarktdaten momentan noch kaum abzeichnen. Dupák: „Noch gibt es keine Auffälligkeiten, aber wir beobachten die Situation genauestens“. Mit dem Übergang der Geflüchteten in den Bereich des SGB II ab 01.06.2022 wird sich die Zahl der dort gemeldeten Menschen erhöhen. Hier sind für den Bereich Emden bereits erste Aufwüchse erkennbar.
Auf die kommenden Monate blickend sagt Dupák: „Für viele Auszubildende endet bald die Ausbildungszeit. Betriebe suchen nach Fachkräften, deshalb gehen wir erst einmal davon aus, dass in den nächsten Wochen viele Nachwuchskräfte von ihren Betrieben übernommen werden. Nur so lassen sich langfristig Personalengpässe vermeiden“. Wer nicht übernommen werden kann, sollte sich umgehend arbeitsuchend melden. „Dabei geht es nicht nur darum, rechtzeitig den Antrag auf Arbeitslosengeld zu stellen. Viel wichtiger ist es, gleich im Anschluss an die Ausbildung einen neuen Job zu bekommen, ohne arbeitslos zu werden,“ erklärt Dupák. „Ausgebildete junge Fachkräfte können jetzt mit frischem Wissen punkten und Betriebe sollten sich die knapp werdenden Fachkräfte sichern!“
Hier lesen Sie den vollständigen Arbeitsmarktbericht sowie den Arbeitsmarktreport für Mai 2022