Arbeitslosigkeit steigt zum Jahresende in Ostfriesland an

Arbeitsmarkt  

Im Dezember 2022 ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Emden-Leer um 1.306 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,5% auf 6,3%. Im Vorjahresvergleich liegen die Arbeitslosenzahlen höher, im Vergleich zum Dezember 2021 ist der Bestand an Arbeitslosen um 1.158 bzw. 8,0% gestiegen.

Wie schon in den vergangenen Jahren setzt auch in diesem Jahr im letzten Monat des Jahres die Winterpause in Ostfriesland ein. Aufgrund der niedrigen Temperaturen im Dezember wurde in den Außenberufen wie dem Baugewerbe und dem Garten- und Landschaftsbau weniger gearbeitet. Auch im Hotel- und Gaststättenbereich an den Küstenregionen wurden Arbeitskräfte vorübergehend freigesetzt.

„Auch wenn die Arbeitslosenquote im Vorjahresvergleich insgesamt über dem Vorjahreswert liegt, verzeichnen wir im Bereich der Arbeitslosenversicherung, also dem SGB III-Bereich, weniger Arbeitslose als noch zum gleichen Zeitpunkt vor Beginn der Pandemie“ erläutert Roland Dupák, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Emden-Leer (Dezember 2019: 7.203). Im Bereich der steuerfinanzierten Grundsicherung lag die Arbeitslosenzahl im Dezember 2019 bei 8.160 Personen. Im Dezember 2022 waren 9.801 Personen arbeitslos gemeldet. Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen im SGB II-Bereich ist teilweise auf den weiteren Zuwachs der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer zurückzuführen. Im letzten Monat des Jahres waren bei den Jobcentern insgesamt 1.423 Geflüchtete aus der Ukraine arbeitslos gemeldet.

Dem Arbeitgeber-Service wurden im Dezember 571 neue Arbeitsstellen gemeldet. Roland Dupák blickt zuversichtlich auf den regionalen Arbeitsmarkt. Mit insgesamt 2.740 offenen Arbeitsstellen im Agenturbezirk ist der ostfriesische Arbeitsmarkt weiterhin aufnahmefähig. Ein Beleg für den dynamischen Arbeitsmarkt liefert die Reduzierung der Langzeitarbeitslosen um 1,6% im Rechtskreis des SGB III. Die Personalnachfrage ist weiter hoch. Die meisten Arbeitskräfte werden in fertigungstechnischen Berufen, Verkehrs- und Logistikberufen, im Baugewerbe und im Gesundheits- und Sozialwesen gesucht. Auch im Handel und im Gastgewerbe besteht weiterhin Personalbedarf.

Arbeitslosigkeit: Im Berichtsmonat Dezember 2022 waren bei der Agentur für Arbeit Emden-Leer mit den angeschlossenen Geschäftsstellen und bei den für die Grundsicherung zuständigen Jobcentern in Leer, Emden, Norden, Aurich und Wittmund insgesamt 15.668 Personen arbeitslos gemeldet, 1.306 bzw. 9,1 Prozent mehr als im November. Die Zahlen im Vorjahresvergleich (1.158 Personen bzw. 8,0 Prozent) sind gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt mit 6,3 Prozent 0,5 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau (2021: 5,8 Prozent).

Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung: Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) waren im Dezember 5.867 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl um 18,2 Prozent bzw. 903 Personen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank sie um 0,2 Prozent oder 9 Personen. Insgesamt erhielten 5.984 Personen im Dezember 2022 Arbeitslosengeld, 590 mehr als vor einem Jahr.

Entwicklung in der Grundsicherung für Arbeitslose: Im Bereich der steuerfinanzierten Grundsicherung waren im Dezember 2022 9.801 Personen arbeitslos gemeldet. Davon zählten 50,7 Prozent als Langzeitarbeitslose (4.974 Personen). Insgesamt ist die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat um 4,3 Prozent oder um 403 Personen gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenzahl um 1.167 Personen bzw. 13,5 Prozent gestiegen.

Arbeitslosenzahlen und -quoten in den Landkreisen für die Rechtskreise SGB III und SGB II insgesamt im Dezember 2022: