Sommer der Berufsausbildung eingeläutet
„Die jungen Menschen brauchen unsere Unterstützung, so viel steht fest“, resümiert Stephanie Herrmann, Geschäftsführerin operativ der Agentur für Arbeit Essen. „Die Zahl der Jugendlichen, die sich an uns wenden war schon lange nicht mehr so hoch. Viele haben nach den langen Zeiten des Lockdowns immer noch 1.000 Fragezeichen in den Augen. Wir haben die Zukunft der jungen Menschen im Blick, dies ist keine leere Floskel, sondern ein Versprechen. Und deshalb läuten wir den Sommer der Berufsausbildung ein. Auch im Juni wird es wieder viele Aktionen geben, um den Jugendlichen den Weg in eine neue Zukunft zu öffnen. Es werden speziell für die Schulabgänger zusätzliche Beratertage an den Berufskollegs angeboten. Im Angebot sind zudem Speeddatings, Bewerbungscoaching oder auch Info-Veranstaltungen, durch die man einen Einblick in die vielfältige Welt der Ausbildungsberufe erhält. Uns ist es sehr wichtig, ein Signal in Richtung der Jugendlichen zu senden, zuversichtlich nach vorne zu schauen. Ein Abschluss ohne Anschluss ist keine Alternative, es gibt noch genügend freie Ausbildungsstellen in vielen Berufen. Es gilt die Chancen zu nutzen und zwar jetzt. Deshalb meldet euch bei uns, wir sind für euch da“, macht Herrmann den jungen Menschen Mut.
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2021 meldeten sich 3.263 Bewerber/innen für Berufsausbildungsstellen (+1,4 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) bei der Berufsberatung.
Insgesamt wurden der Agentur für Arbeit Essen im gleichen Zeitraum 2.807 Ausbildungsstellen gemeldet. Das entspricht einem Zuwachs von 34 Stellen und +1,2 % zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Aktuell gelten noch 1.429 Bewerber/innen als unversorgt (+1,9 % im Vergleich zu Mai 2021). Dem stehen 1.454 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber (+10,7 % im Vergleich zum Vorjahresmonat).
Arbeitsmarkt bleibt auf Erfolgskurs
„Der Arbeitsmarkt bleibt auf Erfolgskurs“, stellt Stephanie Herrmann, Geschäftsführerin operativ der Agentur für Arbeit Essen erfreut fest. „Eine Arbeitslosenquote von 9,7 Prozent ist ein Top-Wert. Ein deutlich positiver Trend, der auch in der Entwicklung der Zahlen bei den Langzeitarbeitslosen, den jungen Menschen und den über 55-Jährigen bestätigt wird. So geht die Zahl der Personen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind, seit Dezember kontinuierlich zurück. Gleiches gilt auch für die unter 25-Jährigen. Erfreulich ist, dass sich auch für die älteren Menschen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen, in den letzten Monaten deutlich verbessert haben“, resümiert Herrmann. „Wir als Agentur für Arbeit Essen tun alles Erdenkliche dafür, diese vielversprechende Tendenz zu unterstützen. Gemeinsam mit Weiterbildungsträgern und Arbeitgebern wird in unseren Räumlichkeiten ab dem 13. Juni für eine Woche der Markt der Möglichkeiten starten. Eine sehr gute Gelegenheit für alle Interessierten, sich darüber zu informieren, welche Unterstützungsmöglichkeiten wir parat halten, um zum Beispiel den Berufsabschluss nachzuholen. Unser Fokus liegt dabei auf ausgewählten Berufen, in denen die Nachfrage besonders hoch ist und damit die Integrationschancen sehr groß. Getreu unserem Leitspruch: aktiv dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Sie sind herzlich eingeladen“, ermuntert Herrmann.
Arbeitslosigkeit
Im Mai waren in Essen 29.091 Personen arbeitslos gemeldet, 342 weniger als im Vormonat (-1,2 %). Die Arbeitslosenquote[1] beträgt 9,7 Prozent, keine Veränderungen zu April. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat die statistische Arbeitslosigkeit in Essen um 3.927 Personen abgenommen (-11,9 %).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit) ist die Zahl arbeitsloser Menschen gegenüber dem Vormonat um 38 auf 6.003 Menschen gestiegen (+0,6 %). Das waren 1.605 weniger als im Mai vergangenen Jahres (-21,1 %).
Entwicklung in der Grundsicherung
Im JobCenter Essen wurden im aktuellen Monat 23.088 Arbeitslose gezählt, 380 weniger als im April (-1,6 %). Gegenüber dem Vorjahresmonat hat die Zahl der Arbeitslosen um 2.322 Personen abgenommen (-9,1 %).
Langzeitarbeitslosigkeit
Mit aktuell 13.817 Personen hat die Zahl derjenigen, die bereits ein Jahr oder länger bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter arbeitslos gemeldet sind, gegenüber April um 218 Personen abgenommen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich ein Rückgang von 1.684 Frauen und Männern.
Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit
Im Mai waren in Essen 2.335 junge Menschen unter 25 Jahre arbeitslos gemeldet, 54 weniger als im April (-2,3 %) und 431 weniger als vor einem Jahr (-15,6 %). Mit 1.799 Personen entfällt das Gros auf das JobCenter (52 weniger zum Vormonat und 307 weniger zum Vorjahresmonat). 536 junge Frauen und Männer wurden von der Agentur für Arbeit betreut, 2 weniger als im April und 124 weniger als vor Jahresfrist.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung[2] lag im Mai bei 41.952 Personen. Das waren 487 Personen weniger als im April (-1,1 %) und 4.095 weniger als vor einem Jahr (-8,9 %). Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 13,5 Prozent.
Im Rechtskreis SGB III hat die Unterbeschäftigung gegenüber dem Vormonat um 11 auf 7.348 Personen zugenommen (+0,1 %). Die Unterbeschäftigung im Rechtskreis SGB II lag mit 34.604 Personen um 498 Personen oder 1,4 % unter dem Wert von vor einem Jahr.
Arbeitskräftenachfrage
Essener Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service insgesamt 712 Arbeitsstellen, 187 weniger als im Vormonat und 123 weniger als im Vorjahr. Im Bestand befanden sich zum Stichtag insgesamt 4.384 freie Stellen, 80 mehr als im Vormonat (+1,9 %) und 655 mehr als im Vorjahresmonat (+17,6 %).
Kurzarbeit
Im Mai haben 38 Essener Betriebe für 95 potentiell betroffene Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Wie viele Kurzarbeit dann tatsächlich in Anspruch nehmen, zeigt sich erst nach einer 18Wartezeit von sechs Monaten.
Demnach befanden sich im November 2021 in Essen 654 Betriebe in Kurzarbeit mit insgesamt 2.773 betroffenen Beschäftigten.
[1] Mit Berichtsmonat Mai findet die jährliche Aktualisierung der Bezugsgrößen für die Berechnung der Arbeitslosen- und Unterbeschäftigungsquoten statt. Diese aktualisierten Bezugsgrößen werden von Mai 2022 bis April 2023 zur Quotenberechnung genutzt. Eine Rückrechnung findet nicht statt, d. h. schon veröffentlichte Quoten verändern sich nicht. Durch die Aktualisierung im Mai kann es vorkommen, dass sich die Arbeitslosenquote im Vormonatsvergleich unterschiedlich entwickelt, d. h. bspw. die Anzahl an Arbeitslosen sinkt, aber die Quote gleich bleibt. Auch das Niveau der Quote kann sich zum Vormonat verändern.
[2] Die Unterbeschäftigung beschreibt das Volumen der Arbeitslosigkeit einschließlich der Personen, die zum Beispiel wegen der Teilnahme an Qualifizierungs-, Trainings- oder Beschäftigungsmaßnahmen, wegen Krankheit oder vorruhestandsähnlicher Regelungen nicht als arbeitslos gezählt werden.