Der Ausbildungs- und Arbeitsmarkt im Juli

Ausbildungsmarkt  - Wir bleiben dran! Eckwerte des Ausbildungsmarktes   Gemeldete Bewerber/innen (gegenüber Vorjahr):           3.571 (-19; -0,5%) Gemeldete Ausbildungsstellen (gegenüber Vorjahr):     3.013 (-2; -0,1%) Unversorgte Jugendliche:                                     1.026 (-55; -5,1%) Unbesetzte Ausbildungsstellen:                           1.236 (+100; +8,8%) Berufsausbildungsstellen je Bewerber/in:                        0,84  (0,85)   Unbesetzte Berufsausbildungsstellen je Bewerber/in:   1,20 (1,09)   Eckwerte des Arbeitsmarktes Arbeitslosenzahl:                                                   30.069 Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich:                        +1.245 oder +4,3%  Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich:                          -2.615 oder -8,0% Arbeitslosenquote (gegenüber Vormonat):                       10,0 % (Vormonat 9,6 %) Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen - SGB III:         2,4% (Vorjahr: 2,9%) Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen - SGB II:          6,8% (Vorjahr: 7,2%)

29.07.2022 | Presseinfo Nr. 27

  1. Wir bleiben dran!

„Wir bleiben dran! Auch wenn Anfang August schon viele Ausbildungen starten, ist das noch längst nicht unser last call – es gibt noch zahlreiche Möglichkeiten seine Ausbildung klarzumachen. Noch heißt es bei uns: Ausbildung sucht Nachwuchs und Nachwuchs sucht Ausbildung, denn es gibt noch viele freie Ausbildungsstellen in nahezu allen beruflichen Bereichen und es gibt noch viele Jugendliche, die auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind.  Und daher sorgen wir in der Agentur für Arbeit Essen dafür, dass die jungen Menschen weiterhin alle Chancen erhalten, erfolgreich in die Zukunft zu starten und die Arbeitgeber ihre Azubis und damit ihre Fachkräfte von morgen finden. Noch den gesamten August über gibt es gezielte Bewerbertage mit Arbeitgebern aus den unterschiedlichsten Branchen, auf denen wir in lockerer Atmosphäre und ganz unkompliziert Jugendliche und Betriebe zusammenbringen. Damit auch wirklich alles glatt geht, darf ein kurzes Coaching vorab natürlich nicht fehlen“, führt Andrea Demler, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Essen, aus. „Wichtig ist aber auch, dass die jungen Menschen tatsächlich alle Optionen auf dem Schirm haben. Leider besteht häufig nur an den klassischen zehn Ausbildungsberufen Interesse und die Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten werden gar nicht in Betracht gezogen. Dabei halten die allein über 350 dualen Ausbildungsberufe ein wirklich breites Spektrum für alle Interessen und Stärken bereit. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater unterstützen dabei herauszufinden, welche Alternativen einem jungen Menschen gut liegen. Wähle deine Zukunft jetzt und melde dich bei uns“, ruft Demler allen Interessierten zu.

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2021 meldeten sich 3.571 Bewerber/innen für Berufsausbildungsstellen (-0,5 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) bei der Berufsberatung.

Insgesamt wurden der Agentur für Arbeit Essen im gleichen Zeitraum 3.013 Ausbildungsstellen gemeldet. Das entspricht einem Rückgang von 2 Stellen und -0,1 % zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Aktuell gelten noch 1.026 Bewerber/innen als unversorgt (-5,1 % im Vergleich zu Juli 2021). Dem stehen 1.236 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber (+8,8 % im Vergleich zum Vorjahresmonat).

Link zum Angebot Check-U: https://www.arbeitsagentur.de/bildung/welche-ausbildung-welches-studium-passt

Link zu Berufe TV: https://con.arbeitsagentur.de/prod/berufetv/start

Willkommen in der virtuellen Ausbildungswelt: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/essen/content/1533754207313


Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit, trotzdem weiterhin ein stabiler Arbeitsmarkt

„In Essen ist für Juli ein Anstieg der  Arbeitslosigkeit um 0,4 Prozentpunkte zu verzeichnen. Hierfür gibt es mehrere Gründe“, erläutert Andrea Demler, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Essen. „Die Erhöhung ist zum einen darauf zurückzuführen, dass seit Juni die Geflüchteten aus der Ukraine sukzessive durch das JobCenter betreut werden und dadurch auch erstmals in der Arbeitsmarktstatistik sichtbar werden. So können gut 68 Prozent der neu gemeldeten Arbeitslosen dem SGB II Bereich zugeordnet werden. Mit Beginn des Sommers ist zudem auch das saisonübliche Ende der Frühjahrsbelebung zu beobachten. Ganz deutlich wird dies bei der Arbeitslosigkeit der unter 25-Jährigen, die sich im Juli erhöht hat. Grund dafür ist, dass die jungen Menschen nach Abschluss ihrer Ausbildung häufig nicht von den Betrieben übernommen werden oder den Betrieb wechseln wollen. In diesem Jahr ist der Wert jedoch im Vergleich zu den Vorjahren stark gestiegen. Eine Ursache hierfür dürfte sein, dass die Unternehmen angesichts von Lieferengpässen und stark angestiegenen Energiepreisen bei Einstellungen zögerlich sind“, so Demler.

„Daher gilt es jetzt die Chancen eines weiterhin stabilen Arbeitsmarktes mit hoher Fachkräftenachfrage zu nutzen und die berufliche Zukunft zu gestalten. Die Job- und Weiterbildungsmesse am 18. August im Stadion an der Hafenstraße bietet dazu die beste Plattform. Bei der Veranstaltung, die der Verein W.I.R. Weiterbildung im Revier e. V. in Kooperation mit dem JobCenter Essen, der Agentur für Arbeit Essen und Rot-Weiss Essen mit seiner Sozialinitiative dem Verein „Essener Chancen“ durchführt, dreht sich erneut alles um die Themen Jobs und Qualifizierung.“

Arbeitslosigkeit
Im Juli waren in Essen 30.069 Personen arbeitslos gemeldet, 1.245 mehr als im Vormonat  (+4,3 %). Die Arbeitslosenquote beträgt 10,0 Prozent, (+0,4 Prozentpunkte) zu Juni. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat die statistische Arbeitslosigkeit in Essen um 2.615 Personen abgenommen (-8,0 %).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit) ist die Zahl arbeitsloser Menschen gegenüber dem Vormonat um 394 auf .376 Menschen gestiegen (+6,6 %). Das waren 1.132 weniger als im Juli vergangenen Jahres (-15,1 %).

Entwicklung in der Grundsicherung

Im JobCenter Essen wurden im aktuellen Monat 23.693 Arbeitslose gezählt, 851 mehr als im Juni (+3,7 %). Gegenüber dem Vorjahresmonat hat die Zahl der Arbeitslosen um 1.483 Personen abgenommen (-5,9 %).

Langzeitarbeitslosigkeit

Mit aktuell 13.552 Personen hat die Zahl derjenigen, die bereits ein Jahr oder länger bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter arbeitslos gemeldet sind, gegenüber Juni um 11 Personen zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich ein Rückgang von 2.070 Frauen und Männern.

Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit

Im Juli waren in Essen 2.595 junge Menschen unter 25 Jahre arbeitslos gemeldet, 300 mehr als im Juni (+13,1 %) und 242 weniger als vor einem Jahr (-8,5 %). Mit 1.917 Personen entfällt das Gros auf das JobCenter (191 mehr zum Vormonat und 100 weniger zum Vorjahresmonat). 678 junge Frauen und Männer wurden von der Agentur für Arbeit betreut, 109 mehr als im Juni und 142 weniger als vor Jahresfrist.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung[1] lag im Juli bei 42.464 Personen. Das waren 831 Personen mehr als im Juni (+2,0 %) und 2.917 weniger als vor einem Jahr (-6,4 %). Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 13,6 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III hat die Unterbeschäftigung gegenüber dem Vormonat um 402 auf 7.664 Personen zugenommen (+5,5 %). Die Unterbeschäftigung im Rechtskreis SGB II lag mit 34.800 Personen um 1.867 Personen oder 5,1 % unter dem Wert von vor einem Jahr.

Arbeitskräftenachfrage

Essener Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service insgesamt 859 Arbeitsstellen, 20 weniger als im Vormonat und 54 weniger als im Vorjahr. Im Bestand befanden sich zum Stichtag insgesamt 4.888 freie Stellen, 261 mehr als im Vormonat (+5,6 %) und 735 mehr als im Vorjahresmonat (+17,7 %).

 

[1] Die Unterbeschäftigung beschreibt das Volumen der Arbeitslosigkeit einschließlich der Personen, die zum Beispiel wegen der Teilnahme an Qualifizierungs-, Trainings- oder Beschäftigungsmaßnahmen, wegen Krankheit oder vorruhestandsähnlicher Regelungen nicht als arbeitslos gezählt werden.