1911 fand erstmals der Weltfrauentag statt, also vor über 100 Jahren. Mittlerweile befinden wir uns im 21. Jahrhundert und dieser internationale Frauentag hat immer noch Bestand. So manch einer sagt sich wahrscheinlich: Was soll das? Die Frauen sind doch längst gleichberechtigt und die Frauenquote gibt es doch auch.
Die Zahlen sprechen für sich - auch bei uns in Essen. Frauen sind immer noch überwiegend in Teilzeit beschäftigt und das, obwohl über 80 Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen über eine hervorragende berufliche Ausbildung verfügen, also gut qualifiziert sind, vielfach sogar über einen Hochschulabschluss verfügen.
Frauen verdienen weniger als Männer, auch heute noch. Und dies liegt nicht daran, dass sie häufiger in Teilzeit arbeiten, sondern weil schlicht und einfach der Lohn niedriger ist. In Essen verdienen weibliche Beschäftigte im Schnitt 426 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen.
Die Forderung nach Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ist also durchaus noch sehr aktuell. Wo aber liegen die Ursachen für diese Misere? Ein Grund ist, dass sich Frauen größtenteils um die Erziehung der Kinder und / oder um die Pflege von Angehörigen kümmern. Der Anteil von arbeitslosen Frauen bei Berufsrückkehrenden liegt bei 89,7 Prozent, dementsprechend verschwindend gering ist der Anteil bei den Männern (10,3 Prozent). Zahlen, die man im Jahr 2023 kaum glauben mag. Und ein nicht unwesentlicher Aspekt, denn genau diese Erziehungs- und Betreuungsaufgaben erhöhen einerseits das Risiko auf Arbeitslosigkeit und führen gleichzeitig dazu, dass Frauen von Alternsarmut bedroht sind.
Sätze wie: Das ist doch nichts Neues, das wissen wir doch alles schon, sind da wenig hilfreich. Frische Ideen wären viel wichtiger. Auch in Essen ist der Arbeits- und Fachkräftemangel schon längst quer über alle Branchen angekommen. Den Frauen kommt aufgrund des Fachkräftemangels eine entscheidende Bedeutung auf dem Arbeitsmarkt zu. Sie bieten ein Potential, das nicht ungenutzt bleiben darf und vor allem auch nicht ungenutzt bleiben muss.
Die Agentur für Arbeit Essen bietet Frauen in allen Phasen ihres Lebens zahlreiche Unterstützungsangebote. Wiedereinsteigerinnen können mit vielfältigen Qualifizierungen oder Weiterbildungen gefördert werden. Auch eine Berufsausbildung in Teilzeit ist möglich. Zudem bietet die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Stefanie Blank, verschiedene Beratungsangebote zum Wiedereinstieg an. Dazu gehören unter anderem Elterncafès, regelmäßige Telefonsprechstunden sowie Onlineveranstaltungen zum beruflichen Wiedereinstieg. Die Termine finden Interessierte in der Veranstaltungsdatenbank auf der Seite der Agentur für Arbeit Essen.
„Mehr als zweidrittel der arbeitslosen Frauen haben keine Ausbildung, das muss nicht sein“, erklärt Stefanie Blank.
„Lassen sie sich gerne beraten, wie der berufliche Wiedereinstieg klappen kann. Es gibt umfangreiche Möglichkeiten wie die Rückkehr in den Job tatsächlich zu einer Perspektive werden kann. Ich freue mich auf Ihren Anruf“, ermuntert Blank.